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Zedler:Weslingbuhren

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Wesling, (Johann)

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Weslingius, (Johann)

Band: 55 (1748), Spalte: 808–809. (Scan)

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Literatur
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Weslingbuhren, ein schön gebauter Flecken und Kirchspiel im Norder-Theile Ditmarschens in Holstein, unweit den Flecken und Post-Station Heyde gelegen. Er wird von einigen auf Lateinisch BASILIBOREA oder BASILIPURGUS genennet, hat seinen Nahmen von dem Dorf Wesling des Kirchspiels Widdingstedt, als von dannen die ersten Einwohner sich hinunter nach der Marsch begeben, und sich nieder gelassen.[809]Es hat dieser Flecken eine herrliche dreydoppelte Kirche mit 9. Altären, einer feinen Spitzen, so zu Ehren des Apostels Bartholomäi des Apostels, erbauet. Es sind bey dieser Kirchen 3. Prediger, und 2. Schul-Bediente, ausser denen, so auf den Dörfern die Jugend informiren, und in der Kirchen mit aufwarten müssen, welche 10. an der Zahl ausmachen. Bey dieser Kirche ist vor vielen Jahren ein Kasten, so Bartholomäus Schrein genennet worden, und mit klarem Golde bezogen gewesen, welches, nachdem es erkannt und abgeschlagen, 500. Marck ausgetragen hat. Von diesem Gelde haben die Weslingbuhrer 1594. zwey silberne vergüldete Kannen verfertigen lassen, eine von 5. die andere von 3. Ohrt Kannen Maasse, und selbige zum Gebrauch des Heil. Abendmahls gewidmet; Auch ist bey dieser Kirchen ein Geschütz gewesen, so Bartholomäus genennet, und hat 700. Tonnen Gärsten jährlich Einkommens. Dieses Kirchspiel hat 2. Schöne mit Kupffer gedeckte Häuser gehabt, bey jedem Hause sind 700. Tonnen Gärste Einkünffte, und ein fein Geschütz gewesen. Das eine ist zu Süderdick 1521. von Claus Marr Largens erbauet welcher 2. Söhne, Hargen und Claus gehabt, wie nun einsten der älteste Sohn zur Kind-Tauffe ein Viertel von Ochsen von der Heyde bringen lassen, ist der alte obwohl reiche, doch dabey karge Mann sehr unwillig geworden, u. hat gesaget: myn Söhn! myn Söhn! wen grot Gut erst gahnd. ward, so is ken obholden damit, da höde die vär. Welche Vorher-Verkündigung auch richtig eingetroffen, und sollen alle Kinder nachhero verarmet seyn, ausser was Alexander von Latz, ein Edelmann aus Pommern, der seine Tochter Wiebeke im Ehe Bette gehabt, oder vielmehr dessen Erben davon haben möchten. Das andere Haus, so ebenmäßig 700. Tonnen Gärsten jährliche Einkünffte und ein herrlich Geschütz gehabt, ist zu Nordteich von Carsten Reimers einem 48ger aus dem Voigdimannen Geschlecht erbauet, dieser hatte 3. Söhne, als Carstens, C aus Carsten Reimers, Carstens Reimer-Vieth, so in der Norder-Kirchen in einem Stein an der Wand ausgehauen stehen. Von diesen letztern als Carstens-Reimers-Vieth, ist die annoch blühende Viethen Familie entprossen, welche fast in die hundert Jahre die Vorder-Land-Voigten in unverrückter Ordnung rühmlichst verwaltete. Die Dörfer, welche in obbesagtes Kirchspiel eingepfarret, sind Reinsbüttel, Varing, Schülpe, Strübbel, Harewisch, Jarrenwisch, Hüddimanswisch, Dieckhusen, Hasenbüttel, Orcken, Poppenwurth, Wehren und halb Wolffenhusen. Vietehns Beschreib. des Landes Dithmarschen, p. 59. u. f. Goldschadts Beschreib. der Marckt-Flecken etc.