Zum Inhalt springen

Zedler:Werder, ehemals ein Dorf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Werder oder Wehra

Nächster>>>

Werder, nach Anzeige des Wappen-Buches

Band: 55 (1748), Spalte: 322. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|55|Werder, ehemals ein Dorf|322|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Werder, ehemals ein Dorf|Werder, ehemals ein Dorf|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1748)}}


Werder, ehemals ein Dorf, heut zu Tage aber nur ein Vorwerck, in dem Stiffte Merseburg, eine Viertel-Stunde von selbiger Stadt gelegen, vormahls den Bischöffen und Hertzogen, vorjetzo aber dem Chur-Hause Sachsen gehörig. Die Sache verhält sich also damit: Die Merseburgische Vorstadt gegen Leipzig zu, welche heutiges Tages der Neumarckt heisset, war noch in dem XII Jahrhunderte ein Dorf, und gehörte dem Adelichen Geschlechte von Werder. Solches brachte Everhard, Bischoff zu Merseburg, an sich. Um eben dieselbige Zeit, erhielt nemlich in dem Jahr, 1188, dieser Bischoff auch ein gewisses Privilegium von dem Kayser Friedrich Barbarossa, daß die Merseburgischen Jahrmärckte künfftig hin nicht nur in der Stadt, sondern auch über der Saal-Brücke, in der Vorstadt gehalten werden solten. Dahero ist das obgedachte Dorf von selbiger Zeit an in eine Vorstadt verwandelt, und der Neue Marckt genennet worden. Das Vorwerck aber, welches nicht weit davon lieget, hat den alten Nahmen behalten, und wird bis diesen Tag das Werder genennet. Hübners Polit. Histor. VIII Th. p. 664 u. f. Wabsts Churfürstenth. Sachs. in Beyl. p. 107. Goldschads Beschr. der Marckt-Flecken etc. p. 550. Ludwigs Reliqu. MST. T. IV, p. 441.