Zedler:Wechselburg, Wexelburg
Wechselburg, Wexelburg, Lat. Wechselburgum, ein feines Gräfliches Residentz-Schloß, Amt, und Städtgen in Meissen, in dem Ertz-Gebürgischen Kreise, eine halbe Meile von der Stadt Rochlitz, Südlich gegen Penigk, beym Einfall der Chemnitz in die Zwickauische Mulde, gelegen, allwo eine absonderliche Linie von der Penigkischen Neben-Linie derer Grafen von Schönburg ihren Sitz genommen hat, und ist es ein Chur-Sächsisches Lehn. Ehemahls war es ein vornehmer Comtur-Hof des Deutschen Ordens, unter dem Nahmen Zschillen oder Schillen, Schilla, dessen Commendator oder Präpositus zugleich Ingenuae Misenensis Archi-Diaconus (insgemein Scillensis genannt) gewesen. Noch zuvor aber und von seinem ersten Ursprunge her war es ein Kloster regulirter Chor-Herren, unter der Regel des Heil. Augustins. Nach der Reformation aber ist es sammt Penigk im Jahr 1543 von dem Churfürsten Moritzen gegen das Amt Hohnstein und Lohmen verwechselt, und an die Herren von Schönburg gekommen. Daher es von diesem Tausche den Nahmen Wechselburg erhalten hat. Die nunmehro dazu gehörigen Dörfer: Zschoken, Oelßnitz, und Ober-Lungwitz, sind 1583 an die Herren von Schönburg nebst Gerichten und Jagden erblich überlassen worden. Bucelinus in Germ. Sacr. T. I. p. 2 f. 92 a. Knauthens Prodr. Misn. p. 284 Glafeys Geschichte des Chur-Hauses Sachsen p. 891. Uhsens Geographisches Lexicon. Melissantes Geogr. noviss. I Th. p. 1059. Goldschadts Beschreib. der Marckt-Flecken. Hübners vollst. Geogr. III Th. p. 772. Ludwigs Reliqu. MSTT. T. VIII p. 220 u. 223. Cellarii neue Geograph. p. 404. Vollst. Lexic. der Alt. Mittl. u. Neuen Geogr. Wabsts Churfürstenthum Sachsen p. 41 im Texte, und p. 93 u. 96 in Beylagen. Fabricii Memorabilia Saxoniae T. II p. 33. Schöttgens Diplomatische Nachlese XII Th. p. 292 u. ff. an welchem letzten Orte der Brief wegen des oben gedachten Tausches befindlich.