Zedler:Taming, eine Stadt in der Provintz Pecking in China
Taming, Lat. Taminga, eine Stadt in der Provintz Pecking in China, in Asien, liegt gegen Mitternacht und erstreckt ihr Gebiete biß an den Fluß Guei. Diese Stadt ist überall mit Seen und Flüssen umgeben, unter welchen eine See, von 80 Stadien im Umkreiß, zu finden ist. Das gantze Gebiete, welches zu der Stadt gehöret, ward ehemahls vom Yvo in zwey Landschafften getheilet, was gegen Mitternacht lag rechnete man zu Kicheu, und das Land gegen Mittag nach Yen. Das uralte Geschlecht Xanga hielte ehemahls in dieser Stadt Hof. Cheva nannte dieselbe Yangping, Tanga aber Tienhiung, und der heutige Nahme kömt vom Sunga her. Das gantze Gebiete der Stadt wird in eilf Gemeinden getheilet: 1) Taming, 2) Taming, 3) Nanlo, 4) Guei, 5) Cingfung, 6) Nuihvang, 7) Siun, 8) Hoa, 9) Kai, 10) Changyuen, 11) Tungming. Unter diesen sind viel herrliche Begräbnisse und berühmte Capellen anzutreffen. Das allerälteste unter den Begräbnissen ist des Kaysers Cavus, welches vor 4000 Jahren erbauet worden, weswegen es auch sehr [1643] berühmt ist, und hoch gehalten wird. Bey Cinfung liegt der Berg Cieu, der wegen des Kaysers Cavus Begräbnis merckwürdig ist. Bey der Gemeinde Siun liegt der Berg Feukieu gegen Abend, vor welchen eine grosse See ist, die eben an dem Orte, wo die Stadt Siun, welche versuncken, entstanden ist. In dieser Gegend liegt auch der Berg Cuckin, der unter allen vor den höchsten gehalten wird. Bey der Stadt Nuihoang ist auch die See Lucu von 80 Stadien, und gantz nahe an der Stadt die See Caocki, und Changfung oder Moma, welche letztere viel Grösser ist als die beyden erstern. Der Fluß Guei läufft durch die Gemeinden Nuihoang und Siun, wo sich auch die Flüsse Ki und Chang vereinigen, und in denselben fliessen, biß sich der Fluß Guei bey Tiencin ins Meer stürtzet. Martini Atlas Sinens. p. 36 u. f.