Zedler:Schencken von Reineck, oder Reicheneck
Schencken von Reineck, oder Reicheneck, ein ansehnl. und uraltes Geschlecht, welches vermuthl. seine Ankunfft von denen von Königstein gehabt: denn beyde Geschlechte führen einerley Wappen, neml. eine Rose in einem weissen Schilde. Dieses Geschlecht hat zu seiner Zeit in grosser Anzahl gelebet, also, daß sich zu verwundern, wie es in so wenig Zeit hernach so gar abgegangen. Walther Schenck von Reicheneck lebte 1280; Conrad [1268] Schenck von Reicheneck lebte um eben diese Zeit, und hatte 8 Söhne, als Conrad Schenck, genannt Majer, und noch einen Sohn, Conrad, ingl. Ulrichen, Petern, Thomas, Baldrein, Waltern, Bartheln, welche alle zu Ausgange des 13 Jahrhunderts gelebet. Der letztgedachte Conrad Schenck hatte einen Sohn, Heinrich genannt, welcher 1330 vom Pabst Johanne XXII. dem Kayser zum Possen zum Bischoff zu Aichstädt gesetzet wurde; als aber der Kayser, Ludovicus Bavarus, 1334. aus Italien wieder nach Deutschland kam, muste sich Heinrich nach Nürnberg retiriren, allwo er bis an seinen Tod 1343 als eine Privat-Person gelebet. Walter Schenck hatte nachfolgende Söhne, Ulrichen, Heinrichen, Ludewigen, Wernern, und wieder Heinrichen, welcher 1341 Bürger zu Regenspurg worden; letzt erwehnter Werner aber ist 1329 Bischoff zu Bamberg gewesen. Von den beyden Heinrichen hat einer nachfolgende Söhne gehabt: Conraden, genannt der Krieger, welcher 1360 gelebet, Ulrichen, so ums Jahr 1374 floriret, und Waltern, welcher 1370 bekannt gewesen. Sonsten findet man auch Otto Schencken von Reicheneck, Dom-Probsten zu Aichstädt, welcher 1375 als Zeuge zugegen gewesen, als sich Heinrich von Wildenstein und der Bischoff zu Aichstädt mit einander ausgesöhnet; und wiederum 1377, als Ulrich von Hohenfels und der Bischoff zu Aichstädt sich mit einander gütl. vertragen haben. Ingl. findet man Albrecht Schencken, Deutsch-Ordens-Rittern, und Ulrich Schencken, Chor-Herrn zu Regenspurg, war sein Vetter. Ulrich Schenck von Reicheneck zu Hensenfeld, Pfleger zu Hembauer 1377. Ludewig, Barthel und Parting, die Schencken 1378. Dieser Ludewig ist vielleicht derjenige, so 1387 Schultheiß zu Nürnberg worden. Erhardt Schenck, Goldnermeister zu Nürnberg 1382. Ingl. Dietrich und Caspar, die Schencken 1391. Walther Schenck von Reicheneck, genannt von Hoheneck 1404. Friedrich Schenck, so der letzte dieses Namens gewesen, soll um das Jahr 1412 gestorben seyn. Glücks Beschr. der Stadt Nürnb. p. 63. Von Falckenst. Cod. Dipl. Antiqu. Nordgav. p. 209. & 212.