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Zedler:Scheere, ein von Stahl verfertigtes Instrument

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Scheere, das eiserne Beschläge an den Sperrleisten

Band: 34 (1742), Spalte: 1067–1068. (Scan)

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Literatur
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Weblinks
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Scheere, ist ein von Stahl verfertigtes Instrument, aus zweyen scharff geschliffenen und mit einer Niete oder Schraube zusammen befestigten Theilen bestehend, welche ihre Schneiden inwendig gegen einander haben, um das darzwischen gehaltene, durch Zusammendrückung solcher Theile zu zerschneiden. Nach dem mancherley Gebrauch derselben ist auch ihre Grösse und Benennung [1068] unterschiedlich; die Baumscheere, womit man das unsaubere Holtz von den Bäumen räumet, stecket mit dem einen Theile auf einer langen glatten Stange, das andere Theil aber wird mit einem Stricklein oder Schnure gezogen, und springet vermittelst einer stählernen Feder wieder auf. Die Heckscheere ist ziemlich starck und lang, mit zwey höltzernen Handgriffen, die Hecken und Buchsbäume damit zu beschneiden. Die Papierscheere ist subtil, lang und schmal, das Papier damit zu beschneiden. Eine etwas kürtzere Haarscheere müssen die Pferde bey ihrem Butzzeuge haben. Die Schaafscheere ist bereits am gehörigen Orte beschrieben worden. Die Tuchschärer haben die größte Scheere, an welcher zwey Stangen sind, der Lieger und Läufer genannt, so an den Bogen gemacht, welcher beyde Blätter an einander hält, doch von einander sperret, daß sie nur zum Schneiden zugedrücket werden dürffen. Eine Billen, oder das Holtz, womit man die Scheere hält und regieret, wird in die Stangen eingebunden. Auf die Scheere, nemlich auf den Lieger, wird eine Wangke, das ist, ein Holtz, aufgeschraubet, worauf der Zaum oder Riemen gemacht ist, so an dem Greifholtze, am Läufer hänget. Auf dem Lieger stehet der Sattel, so ein Holtz, darauf nothdürftig Bley geleget wird, damit die Scheere in rechter Proportion liege, und was nützliches damit verrichtet werden könne.