Zedler:Schöningen, vor Zeiten Schahaninge, Schaninge, Scanminge, Scaamgi
Schöningen, vor Zeiten Schahaninge, Schaninge, Scanminge, Scaamgi, Lat. Schoeninga, eine Stadt in dem Fürstenthum Braunschweig-Wolffenbüttel an der Magdeburgischen Gräntze, ohngefehr eine Meile von Helmstädt. Sie ist, wie Spangenberg und andere Schrifftsteller aus den ältesten Urkunden darthun, schon 747 ein Dorf gewesen, und hat daselbst der Fränckische König Pipinus, als er in gemeldetem Jahre wider seinen Bruder Gryphon zu Felde zog, sein Lager aufgeschlagen. Desgleichen hat auch der Kayser Heinrich im Jahr 927 bey diesem Orte einen Sieg über die Ungarn erhalten. Abels Sächs Alterth. II Theil. Im Jahr 1347 hat Otto, Bischoff zu Magdeburg, den Hertzogen von Braunschweig diese Stadt abgenommen, aber durch gütliche Handlung wieder eingeräumet. Das hiesige Augustiner-Kloster St. Laurentii ist 1120 erbauet, und nicht lange nach der Reformation Lutheri in eine Evangelische Schule verwandelt worden. Das hiesige Schloß soll Heinrich I erbauet haben, welcher die Ungarn, nach Anzeige alter Harnische, so man findet, allhier geschlagen. Es ist nachgehends von unterschiedenen Hertzogen zum öftern bewohnet, und zierlich gebauet worden. Die Stadt ist 1563, 1567, 1644 abgebrannt, sonsten aber wegen des Saltzwercks in ziemlichen Stande. Es ist auch eine Chur-Brandenburgische und Braunschweigische gemeinschaftliche Schule hier, die von der Hertzogin Anne Sophien aus dem Hause Brandenburg, Hertzog Friedrich Ulrichs Wittwe, nebst einem Convictorio gestifftet worden, worüber die Halberstädtische Regierung und Consistorium zugleich mit die Inspection haben. Der berühmte Bischoff zu Mayntz Willigis soll von Schöningen gebürtig gewesen seyn. Spangenb. Mansfeldische Chron. P. I c. 72 f. 68. Zeiler topogr. Brunsuic. p. 185. Eckarts Franc. Orient. T. I p. 487. Albins Meisnisch. Land-Chron. p. 421. Tromsd. Geogr. Meybaums Chron. des Closters Marienborn, p. 27.