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Zedler:Santo, ein sonderbahrer Wunder-Baum auf der Canarien-Insel Ferro

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Santo, von den Europäern il Scamandro genannt

Band: 33 (1742), Spalte: 2080. (Scan)

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Literatur
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Santo, ein sonderbahrer Wunder-Baum auf der Canarien-Insel Ferro. Er ist allezeit mit einem dicken Nebel umgeben, und ersetzet den Wasser-Mangel. Solcher Nebel weichet niemahls davon, als in der grösten Hitze, da er sich etwas verliehret; selbiger wird zu Wasser, welches den gantzen Tag durch von den Blättern wohl 20 Tonnen abträufft und sehr klar ist, es wird dasselbe in zweyen steinernen Trögen an der Nord-Seite aufgefangen. Wenn im August-Monath der Nebel zergehet, so kommet ein Dampff aus der See, der auf den Blättern zu Tropffen wird. Als die Spanier die Insel eingenommen, haben die Einwohner den Baum bedecket und gesaget, daß sie kein Wasser hätten, als was vom Regen gesammlet würde, dadurch meyneten sie die Spanier von der Insel abzuweisen, wurden aber von einer Frauen, die sich von einem Spanier beschlaffen lassen, verrathen. Er giebet vor die Einwohner, ihr Vieh, auch die anländende Schiffe, Wasser genug. Die Einwohner nennen ihn Garoe,die Spanier Santo, oder heilig. Er ist ziemlich groß, hat allezeit grüne Blätter, die ein wenig grösser, als eines Nuß-Baumes, und eine Frucht, wie eine Eichel, mit einem süssem Kern. Rund um den Baum ist eine Mauer, wie ein Brunn gestaltet. Deutsche Staats-Geographie, p. 297. u. f.