Zedler:Sabioneda
Sabioneda, Sabionetta, Lat. Sabuloneta, eine befestigte kleine Stadt und Citadelle nebst dem Titul eines Hertzogthums in Italien; zwischen dem Mantuanischen, Parmesanischen und Cremonesischen Gebiete gelegen.
Ehemahls führte eine Linie aus dem Hause Gonzaga von diesem Orte den Namen. Siehe Gonzaga, im XI Bande, p.204. u.ff.
Nachdem aber 1591 Vespasianus Gonzaga, Hertzog zu Sabioneda, ohne männliche Erben versturbe, ward dessen Tochter Isabelle, eine Gemahlin des Fürsten Caraffa zu Stigliano, Erbin dieses Hertzogthums; und als deren Sohn Anton, Hertzog von Mondragone, nur eine Prinzeßin hinterließ, die an den Hertzog von Medina de las Torres vermählet war, so entstunde zwischen demselben und seinen Söhnen und zwischen den Fürsten von Bozzolo, so eine Neben-Linie von Sabioneda war, ein langwieriger Streit wegen Sabioneda, bis endlich jene absturben, und da wurde alsdenn Sabioneda 1689 von dem Statthalter von Mayland eingenommen, und nachmahls dem Hertzog di St. Piedro, Namens Franciscus Maria Spinola, verkaufft.
Es suchte hierauf Bozzolo die Belehnung mit Sabioneda am Kayserl. Hofe, erhielt aber letztlich wegen der Spanischen Widersetzung diesen Bescheid, entweder 150000 Rthlr. die ihm der Hertzog di St. Piedro für seine Ansprüche angeboten, anzunehmen, oder der Cron Spanien 200000 Rthlr. Verbesserungs-Kosten zu erstatten. Unterdessen hatten in dem Spanischen Succeßions-Kriege die Frantzosen Sabioneda besetzt, und war gedachter Hertzog di St. Piedro nicht zum Besitz dieses Hertzogthums gelangt; auch waren 1703 die [131] Hertzoge von Bozzolo abgestorben; und da 1707 die Frantzosen vermöge eines Tractats aus Sabioneda ausziehen musten, ward Jahres darauf Vincentius, Hertzog von Guastalla, als nächster Agnate des Hauses Bozzolo, mit Sabioneda von dem Kayser belehnet.
Im Jahr 1733, den 28 November, wurde Sabioneda abermahls von den Frantzosen und Savoyarden eingenommen, die es aber im November [1735] nach getroffenen Accord den Kayserl wieder überlassen musten.
Memoir. Ital. p.560. Lehm. Herrsch. Europ. P.2. p.334.