Zedler:Rudolphswerth, Rudolfwerd, auch Neustädtlein genannt
Rudolphswerth, Rudolfwerd, auch Neustädtlein genannt, Lat. Rudolphi Verda, Rudolphi Insula, Rodolphiverdia, eine etwas befestigte Stadt an dem Fluß Gurck in Unter-Crain, in der so genannten windischen Marck, 6 Meilen von Carlstadt, gelegen. Vorzeiten soll hier eine Reichs- oder Römische Stadt, deren Namen nicht mehr bekannt, gestanden, und sich bis an das Schloß Hohenprach, so anjetzo von einer Seite die Stadt beschützet, erstrecket haben, auch zu Zeiten des Kaysers Decius von der Gothen Könige Chimjia vergeblich belagert worden seyn. König Dietrich von Bern soll auch hier seine Hofstatt gehabt haben. Im Jahr 451 eroberte sie der Hunnen König Attila mit Sturm, und zerstöhrte sie gäntzlich. Im Jahr 1365 hat sie Rudolphus, Hertzog in Oesterreich, in den jetzigen Stand gesetzet, und nach seinem Namen Rudolphswerth genennet. Kayser Maximilian hat hier eine Probstey, und eine von Tischernembl 1462 ein Franciscaner-Kloster gestifftet; auch ist vor der Stadt 1660 ein Capuciner-Kloster aufgerichtet worden. Im Jahr 1462 musten die Türcken, welche in dieser Gegend überall Meister spielten, von dieser Stadt unverrichteter Sache abziehen. Eine Meile von dar liegt ein warmes Bad, die Neustädter Töplitz genannt. Valvasor Ehr des H. C. lib. II.