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Zedler:Presse (Tuchscherer-)

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Presse (Waaren-)

Band: 29 (1741), Spalte: 327. (Scan)

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Literatur
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Presse (Tuchscherer-) hat zwo Wände, auf welchen die Mutter oben sitzet, dadurch die Spindel gehet. An der Mutter liegen zwey Ringe, selbige zusammen zu halten. Die Gänge müssen auf das genaueste mit der Spindel eintreffen, sonst springen sie an der Spindel ab. An der Spindel ist ein Rad mit fünf Speichen, so aus zwo Scheiben mit Eisen wohl beschlagen gemacht. Unter dem Rade, auf der Spindel ist eine eiserne Platte, auf einem starcken Holtze, der Frosch genannt. Das Rad wird mit einem Baume regieret, dazu gehöret ein Seil und eine Winde, das Seil am Baume und an der Winde angemacht. Das Schrauben nennen sie Fahren, und wenn sie einen Gang herum gethan, stecken sie den Baum zurück und fahren weiter. Offt müssen sie inne halten, bis sich es ein wenig ergeben, sodann fahren sie weiter, bis es gnung. Unten in den Wänden ist ein starcker Riegel, und werden die Wände in die Erde gegraben. Heisse und kalte Presse wird nicht von der Presse selbst oder ihrem Cörper, sondern von der geschehenen zweyerley Zurichtung, kalt und warm, verstanden. Zum Pressen gehören grosse, starcke, eiserne Platten, so warm gemachet, und zwischen Breter auf die Tücher gesetzet werden. Und zwar, je wärmer das Wasser ist, je bequemer das Tuch sich ergiebet, allein es gehet desto eher ins Verderben. Dannenhero die Englischen Statuten bey dem Marqvand Tom. II. Lit. P. n. 31. fol. 567 pr. verordnet, daß dieselben Tücher gnungsamlich bereitet, und mit der kalten Presse gepresst seyn. Noch deutlicher aber und ausführlicher drunten n. 59. fol. 572. pr. Es soll niemand einiger Hand Tücher mit der heissen Presse, oder auf einige andere betrügliche Weise, sondern allein mit der kalten Presse, bey Straffe und Verlust des gantzen Tuches also gepresset, oder die Würde desselben dem Könige und dem Angeber verfällig seyn.