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Zedler:Presse

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Presse (Brief-)

Band: 29 (1741), Spalte: 324–325. (Scan)

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Literatur
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Presse, ist ein Instrument oder Gerüste von Holtz oder Eisen, in welchem zwischen zweyen platten Stücken, nemlich einem Boden und Deckel, vermittelst einer just im Mittel derselben aufgesetzten Schraube, ein darzwischen gelegtes Ding, so starck als man begehret, kan zusammen gedrucket werden. Bey Haushaltungen hat man grosse Pressen, so allerley Säffte und Feuchtigkeiten, als Wein, Cidre oder Obstmost, Oel und dergleichen aus den Früchten zu drucken, dienen; und kleinere mit saubern Nußbäumen, oder schwartz gebeitzten Holtze ausfournirte Pressen, worinn die Tafeltücher und Servietten geschlagen und eingepresset werden. Bey einigen Handwerckern wird auch eine gewisse Manufactur, die erst aus der Arbeit gekommen, um derselben eine bessere Forme, Geschmeidigkeit und Ansehen zu geben, unter die Presse gesetzet, selbige starck zugeschraubet, und dadurch der verlangte Zweck erreichet. Also pressen die Papiermacher aus dem nur gemachten Papiere das Wasser aus, die Buchbinder geben durch ihre Pressen den Büchern eine gute Forme, können auch ohne dieselben solche nicht beschneiden. Die Kaufleute haben in ihren Häusern auch unterschiedliche Pressen, als erstlich auf dem Comtoir eine Briefpresse, damit die Paqvete und Briefe desto geschickter mögen zusammen gepresset, und folglich in den Porto etwas ersparet werden; Ferner eine Waarenpresse, in dem manche Sorte Waare entweder, um nicht aus der Art und Forme zu kommen, immer unter der Presse will gehalten seyn, oder aber vermittelst derselben [325] eingepacket werden. Die Buchdrucker-Pressen sind sonderlich kostbar, und ist davon der Artickel Presse (Buchdrucker-) nachzusehen. Die Kupfferdrucker haben auch ihre Pressen, darauf sie die Kupfferstiche abdrucken.