Zum Inhalt springen

Zedler:Pomade (wohlrüchende) Bräuners

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Pomade (vortreffliche) Kräutermanns

Nächster>>>

Pomade zum Angesichte

Band: 28 (1741), Spalte: 1344–1345. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|28|Pomade (wohlrüchende) Bräuners|1344|1345}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Pomade (wohlrüchende) Bräuners|Pomade (wohlrüchende) Bräuners|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1741)}}


Pomade (wohlrüchende) Bräuners, welche er in seinem Weiber- und Kinder-Artzte, p. 937. 974. und 975. also beschreibet: Nehmet grünen Speck, ein Pfund, Schafunschlitt, sechs Loth, waschet beydes zwey mal mit frischem Wasser, thut die [1345] Häutlein davon, hernach last beydes in Rosenwasser zergehen, und thut gnug Lavendelwasser und süsses Mandelöl dazu; nachdem alles zusammen geflossen, werffet sechs geschälte, in vier Theile geschnittene und gereinigte Borsdorferäpffel dazu, doch nicht eher, als bis das Wasser davon vorher verflogen ist, so man probiren muß; unter währendem Kochen thut Storax und Benzoes, jedes zwey Loth hinein, hernach hänget sechs Gran Mosch in ein Tüchlein gebunden auch hinein, und drücket es mit dem Spatel ofte aus. Wenn nun alles gekocht, so drücket es aus, lasset es kalt werden, güsset es in eine steinerne Büchse, und nehmet das Oberste, wenn es sich gesetzet hat, ab, hernach reibet es mit einem höltzernen Stämpel in etwas Rosenwasser wohl ab, so wird die Pomade wie weisser Schnee und recht wohlrüchend werden. Oder: Nehmet ungesaltzenes, klein zerschnittenes, gereinigtes und mit Rosenwasser rein gewaschenes Schmeer, von einem geschnittenen Schweine ein Pfund, Storax, Benzoes, Zimmet, Näglein, jedes vier Loth, klein geriebene Muscatennüsse, zwey Loth, Campher acht Gran, frische Borsdorferäpffel, so viel vonnöthen. Das Schmeer lässet man erstlich über gelinder Glut zergehen, denn werden obbenannte Stücke klein gepülvert dazu gethan, und so lässet man es mit einander sieden, zwinget es durch ein Tuch, und wäschet es mit Rosenwasser wohl ab, thut denn nach Belieben mit Zucker abgeriebenen Bisam und Amber dazu, und verwahret es wohl. Oder: Nehmet Schweinschmeer, so von seinen Häutlein wohl gereiniget, und öfters mit Rosenwasser abgewaschen, ein Pfund, 2 frische Qvitten, eine Citrone und Pomerantze, 6 gereinigte Borsdorferäpffel, 3 Quentg. Violenwurtz, zwey Quentgen gelbes Sandel- und Rosenholtz, ein Qventgen lange Cyperwurtz, zwey Scrupel Zimmet und Nägelein, und einen Scrupel Coriander, Kalmus und Ringelblumen. Machet alles klein, kochet es mit einander in einem gläsernen Kolben im Frauenbade, seiget es durch, und thut nach Belieben noh etliche Gran mit Zucker abgeriebenen Bisam darunter, und verwahret es zum Gebrauche in einer porcellanen Büchse.