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Zedler:Pflaumenbaum, Pflaumbaum

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Pflaumenbaum (fremder)

Band: 27 (1741), Spalte: 1582–1583. (Scan)

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Literatur
* {{Zedler Online|27|Pflaumenbaum, Pflaumbaum|1582|1583}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Pflaumenbaum, Pflaumbaum|Pflaumenbaum, Pflaumbaum|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1741)}}

Pflaumenbaum, Pflaumbaum, Prunus, Matth. Dod. C. B. Prunus sotiva, J. B. Prunus domestica, Lob. Prunus vulgaris, Park. χοχχυμηλἐα Diosc. ist ein Obstbaum, dessen Frucht die obgedachte Pflaume ist. Er wächset wilde und zahm. Seine Blätter kommen dem Laube des Apfelbaumes gleich; seine Blüthen aber sind weiß. Er will in einem feuchten und mittelmäßigen Grunde und Boden stehen, bedarf aber sonst keiner sonderlichen Wartung, als daß man ihn fleißig umhacket. Will man ihn düngen: so brauche man alten, wohl verfaulten Mist, oder Asche von Weinreben dazu. Denn vom frischen Miste wird die Frucht wurmstichig. Wenn er im Schatten und dichte in einander stehet: so bekömmt es ihm zwar wohl. Die Frucht aber wird alsdenn nicht so süsse, als wenn er freye Luft und Sonne hat. Er wird durch die Kerne, oder durch Abnehmen der Brut fortgepflantzet, aber durch Oculiren, oder Absäugen auf wilde Pflaumenbäume verbessert. Die Damascener und grossen Ungarische Plaumen, ingleichen die Maruncken und andere mehr sind besser im Frühlinge in den Spalt zu pfropfen. An trockenen Orten kan man sie im Herbste im Weinmonate, in feuchten aber im Hornung oder zu Anfange, des Mertzens fortpflantzen. Man muß sie auf den letztern Fall zuvor wohl abstümmeln: so wachsen sie desto besser wieder aus. Die Pflaumenbäume werden leicht schadhafft 1) von dem Moose, sonderlich wenn sie in kaltem Boden stehen; solches muß man im Frühlinge abschaben und den Stamm mit einem alten wollenen Tuch wohl abreiben. 2) Von dürren Zweigen, welche immer weiter ersterben, und endlich den gantzen Baum verderben; [1583] diese müssen fleißig ausgeschneidelt werden; 3) Von Wasserreisern, die dem Baume die Fruchtbarkeit benehmen, da muß der Boden gebessert werden. 4) Von dem Gummi; dieses soll man fleißig abnehmen, und nicht daran erharten lassen, auch die Rinde, wo der Saft heraus geflossen, bis aufs gesunde, hinweg schneiden, den Ort mit Baumsalbe verstreichen, und den Baum schröpfen: Einige von den besten Arten pfleget man auch zu Spalierbäumen zu zühen, welche früher als die Pfersichen, nemlich im Hornung, beschnitten werden. Das Pflaumenbäumene Holtz ist ein dürrwächsig und rothkerniges Holtz, welches hineinwärts immer röther wird, keinen Splint hat und den Tischern und Drechslern zu allerley Arbeit dienet. Die Blätter von diesem Baume in Weine gesotten und solchen in den Mund gehalten, dienet wider Flüsse, so auf die Gurgel und das Zahnfleisch fallen. Das Pflaumenbaumhartz, Gomme de Prunier, ist ein gläntzendes und durchsichtiges Gummi. Die Kauffleute mengen es nicht selten unter das Arabische Gummi. Und es hat auch eben eine solche Farbe und eben dergleichen Kräfte. Es dienet zum Stein, zum Reissen in den Lenden, zu Anfeuchtung der Brust, zu Beförderung des Auswurfs, wenn es zerstossen, und als ein Pulver, oder als ein Schleim gebrauchet wird. Man bedienet sich auch dieses Hartzes die Haare kräuseligt zu machen.