Zedler:Neuburgisches Gespräche II, Colloquium Neoburgense II
Neuburgisches Gespräche II, Colloquium Neoburgense II, ist auf Befehl des Hertzogs von Pfaltz-Neuburg, Wolfgang Wilhelms, zwischen D. Jacob Heilbronnern, einem Lutherischen Gottesgelehrten und damahligen Hertzoglichen Hof-Prediger, und Jacob Kellern, einem Jesuiten, über die von dem ersteren in seinem Buche: Uncatholisch Pabstthum genannt, angeführten Oerter aus den Kirchen-Vätern, im Monat Junius des 1615 Jahres zu Neuburg angestellet und gehalten worden. Denn es hatte besagter Jesuit in der Zueignungs-Schrifft seines Catholischen Pabstthums, an Hertzog Maximilianen aus Bayern, den gedachten Heilbronner beschuldiget, daß er die Stellen aus denen Kirchen-Vätern falsch angeführet, und trachtete ihn deßwegen bey dem Gespräche zu Neuburg mit der grösten Hitze vor aller Welt zu schanden zu machen; da man aber Heilbronners Buch recht ansahe, und die angeführten Oerter aus den Kirchen-Vätern genau untersuchte, befand sichs, daß Heilbronner unschuldig wäre. Stratemanns Theatr. Histor. p. 1111. Dem Gespräche wohneten bey der Hertzog selbst nebst seiner Gemahlin, Lorentz Freyherr von Wonfis, D. Joachim Donich, auf Erlau, Professor Canonum zu Ingolstadt, D. Bernhard Ruhmüller, Bayerischer Rath und Legate; von denen Pfältzischen Räthen der Augspurgischen Confeßion: D. Johann Zeschlin, Cantzler, Ludwig Andreas Lämblin, D. Gregorius Silbermann, D. Georg Christmann, Director des Consistorii, und D. Alexander Hohenbuch. Die Collegen Jacob Kellers waren Johann Buslidius, Anton Welser, Walther Mundbrod und Jacob Reihing, Jesuiten. Die Collegen des Heilbronners waren D. Johann Donner, Hof-Prediger, M. Stephan Wechsler, Pastor in Burckheim, M. Johann Münderlin, M. Ludwig Heilbronner, M. Gallus Zeeman, und M. Johann Agricola. Die ausführliche Beschreibung dieses Gespräches und wie die Worte hin und her gefallen, findet man in Ruelii und Hartmanni Conciliis illustratis T. IV. p. 781. u. ff.