Zedler:Lufft-Schiff-Kunst

 

Lufft-Schiff-Kunst. Es sind einige Mechanici und Physici auf die Gedancken kommen, daß man durch die Lufft schiffen könne, davon schon Pegelius in seinem Thesauro pag. 123. geredet, dessen Worte Paschius de inventis nov-anriquis c. 7. §. 26. pag. 636. anführet. Hierauf hat Francisius Lana in seinem so genannten prodromo all arte maestra c. 6. Diese Erfindung mit mehrern auszuführen gesuchet, daß man ein Schiffgen von Holtze zurichte und mit demselben vermöge der dazu gehörigen Segel und Ruder durch die Lufft schiffen könne, dessen Gedancken Sturm part. I. colleg. experimental. tentam. 10 p. 56. mit einem neuen Experiment vermehret, wie denn auch Philipp Lohmeier zu Rinteln 1676. eine exercitation artificio navigandi per aërem heraus gegeben, wiewohl Morhof in polyhistore tom. 2. lib. 2. part. 2. cap. 4. §. 4, ihn eines Plagii beschuldiget, als habe er seine Sachen aus dem Lana genommen, ohne ihn zu nennen: Das Werck aber an sich selbst für unmöglich ausgiebt, und sich über den Herrn Leipnitz verwundert, der in hypothesi physica noua die Einfälle Lanä billiget. Der Herr Becher in seiner närrischen Weisheit part. 2. p. 169. setzet es oben an unter den Weisheiten, die auf eine Narrentheidung ausgelauffen, wenn er schreibet: "was der Jesuite P. Lana in seinem Tractat von einem fliegenden Schiff und in der Lufft zu schwimmen, oder zu fahren meldet, welches geschiehet durch Kugeln, welche leichter sind, als die Lufft selbsten, da möchte ich von dem P. Lana dergleichen Kugeln eine sehen, welche nur leer von sich selbst in die Höhe gienge, wenn sie gleich nichts mit sich nehme."