Zum Inhalt springen

Zedler:Ludovica Juliana

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Ludovica Hollandina

Nächster>>>

Ludovica Margaretha

Band: 18 (1738), Spalte: 1002–1003. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|18|Ludovica Juliana|1002|1003}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Ludovica Juliana|Ludovica Juliana|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1738)}}


Ludovica Juliana, Churfürstin zur Pfaltz, eine Tochter Wilhelm I. Prinzens von Oranien und Charlotte von Bourbon-Montpensier, war im [1003] Jahr 1576. zu Delfft gebohren, und ward von ihrer Stieff-Mutter, der Louisa von Coliany, und; ihres Vaters Schwester, der Gräfin von Schwartzburg, löblich erzogen. Im Jahr 1593. ward sie an Friedrich IV. Churfürsten zu Pfaltz, vermählt, dem sie verschiedene Kinder, von dem der Artickel Fridericus IV. nachzusehen, und unter andern den unglücklichen Churfürsten Friederich V. gebohren. Ihr Gemahl starb 1610. Nachdem besagter ihr ältester Sohn die Regierung selbst angetreten, begab sie sich nach Kayserslautern, und hielt daselbst eine überaus ordentliche und wohl eingerichtete Hofstatt. Dem gedachten Churfürsten Friederich V. wiederrieth sie dle Annehmung der Böhmischen Crone aufs eifrigste, wiewohl vergebens, und muste bey denen nachmahligen Unruhen in der Pfaltz von den Feinden, die ihr ihre Wittums-Güter nahmen, viel Verdruß und Ungemach ausstehen, wodurch sie genöthiget ward, sich anfangs In die Hertzoglich-Würtembergische Lande, und so dann nach Berlin zu begeben, woselbst sie auch im Jahr 1644. mit ungemeiner Standhafftigkeit den Geist aufgab, ohne, daß sie die Wiedererstattung ihrer Güter erhalten können. Sie war eine gottesfürchtige und verständige Printzeßin und erwieß hey allen den Fällen, die ihren Sohn und dessen Hauß betraffen, eine grosse Gelassenheit. Friedrich Spanheim der ältere hat 1645. zu Leyden Memoires von ihrem Leben umd Tode heraus gegeben.