Zedler:Eisenstadt
Eisenstadt, auf Ungarisch Kismarton, eine Königl. Frey-Stadt in Nieder-Ungern, in dem Oedenburger Comitat, an der Oesterreichischen Grenze, zwischen dem Neusiedler-See und dem Fluß Leuta. Sie hat den Titel einer Grafschafft gehabt und ist nebst Forchtenstein an Oesterreich verpfändet gewesen. Als aber auf dem Oedenburger Land-Tage an. 1625. die Ungerischen Stände die Auslösung dieser und anderer versetzter Oerter verlanget, so ist sie in nachfolgenden Jahren von dem Kayser Ferdinando dem Ungerischen Palatino, Nicolao Esterhasi, verehret und erblich überlassen, auch an. 1647. der CronUngern, nebst allem Grund und Boden, bis an die Leuta incorporicet, und anno 1648. zu einer Königlichen Frey-Stadt gemacht worden. Sie ist nicht gar zu groß, und nähret sich meist von Wein- und Acker-Bau. An. 1602 hat sie grossen Brand-Schaden erlitten. Das Schloß daselbst, welches an der Stadt auf einer kleinen Höhe lieget, ist von obgedachtem Nicolai Esterhasi Sohne, dem an. 1714. verstorbenen Fürsten, u. gleichfalls Ungerischen Palatino, Paullo Esterhasi, von Grund auf sehr groß ins Viereck erbauet, u. an ieglichem Eck mit einem starcken Thurn, da auf ieglichem etwas besonders merckwürdiges, versehen, und kan vor das vortreflichste Gebäude in Ungern passiren. Es wird darinnen eine gute Besatzung von dem Fürsten unterhalten. Zeiler. Hungar. per Stübel P. II. p. 446. seqq.