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Zedler:Draco marinus

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Draco mitigatus

Band: 7 (1734), Spalte: 1391. (Scan)

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Draco marinus, sonst auch Viva, Holländisch Pietermann, Frantzösisch Dragon de mer oder Vive, Teutsch See-Drache, Meer-Drache, Drachen-Fisch genannt. Ein Ungeheuer, so einer Schlange gleichet, sehr groß wird, und im Wasser überaus schnell daher schüsset. Es tödtet mit seinem Biß alles, was es verletzet. Wenn er mit einem Netz berücket, an das Ufer gezogen wird, suchet er sich mit seiner spitzigen Schnautze bald in den Sand einzugraben. Es giebt seiner zwey Arten, grosse und kleine; der grosse aber wird niemahls gebraucht. Auf seinem Rücken ist dieser Fisch mit einem Hauffen kleiner Beine oder Gräten bewaffnet, welche spitzig, scharff und gifftig sind, und womit er sich denen Fischern zu wiedersetzen pfleget. Die Wunden, die er macht, wenn er noch lebendig ist, sind gefährlich: denn das verletzte Theil laufft davon auf, entzündet sich, fänget an zu schmertzen, und entstehet ein Fieber. Die Köche stechen sich gar offt darein, wenn sie sich nicht wohl vorsehen. Ob auch gleich das todte Thier vom Giffte reine ist, so behält dennoch nichts desto weniger der Stachel einen Theil Gifft, und der Stich verursachet beschwerliche Zufälle, fast eben solche, als wenn das Thier noch am Leben wäre. Die gefährlichste Gräte ist diejenige, welche zunächst an dieses Fisches Ohren sitzet. Die Mittel dagegen sind, daß man geschwinde Branntwein darauf lege, oder unter einander gestossene Zwiebeln und Saltz, damit sich die Schweiß-Löcher öffnen mögen, und das Gifft zertheilet werde. Die Leber und das Gehirn von diesem Fische selbst sollen aufgelegt, den Schaden heilen. Wenn das Gehirn von diesem Fische zu Asche gebrennet worden, soll es wieder allerhand Gifft sehr dienlich seyn: allein es würde vielleicht besser thun, wenn man es einnähme, nachdem es aus dem Kopffe gezogen und noch unverbrannt ist, angesehen das Feuer die flüchtigen Theilgen hinweg nimmt, die doch das meiste thun müssen. Das Wort Draco, wird von dem Griechischen δϱάχος, Oculus, ein Auge, hergeleitet, weil dieser Fisch gar sehr scharff siehet.