Zum Inhalt springen

Zedler:Bryonia, Psilotrum

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
unkorrigiert
<<<Vorheriger

Bryon, Muscus

Nächster>>>

Bryonia, Trag. Ges. Offic.

Band: 4 (1733), Spalte: 1701–1705. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|4|Bryonia, Psilotrum|1701|1705}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Bryonia, Psilotrum|Bryonia, Psilotrum|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1733)}}


Bryonia, Psilotrum, Griechisch ἅιμπελοςλευρἡ, Frantzösisch Bryone und Couleuvrée, Italiänisch Zucca saluatica, Spanisch la amurca, Deutsch Zaun-Rübe, (weil sie gemeiniglich an denen Zäunen und Hecken wächset, und die Wurtzel einer grossen langen Rüben gleichet,) Wilde Rübe, Gicht-Rübe, Römische Rübe, Faule Rübe, Schmer-Wurtz, Stick-Wurtz, (weil sie denenjenigen behülfflich ist, die auf der Brust voll sind, und aus Keuchen und Husten beständig ersticken wollen) Gicht-Wurtz, (weil sie bey denen Schmertzen der Gicht äusserlich mit grossen Nutzen gebrauchet wird.) Rag-Wurtzel, Scheiß-Wurtz, Hundes-Kürbis, Hunds-Wurtz, Teuffels-Kirschen, Wilder Zirwan, Roß-Rübe. Ein Gewächs, dessen es zwey Haupt-Sorten giebet. Die erste heisset: Bryonia, Trag. Ges. Offic. Bryonia alba, Dod. Vitis alba silvestris, Ges. Hort. Bryonia aspera sive alba baccis rubris, C. B. Pit Tournef. Bryonia aspera incana alba baccis rubris Moris. H. 2. Vitis alba, Matth. Fuchs. Vitis alba sive Bryonia, J. B. Chabr. Colubrina Italorum. Deutsch weiße Stick-Wurtz, Hunds-Rübe, weiße Weinreb, weißer Wiederthon, weiße Wein-Gart-Reben. Dieses treibet harte, dünne, ästige, rauche Stengel, die in wenig Tagen sehr hoch wachsen, dieweil sie Gäblein haben, womit sie sich an die beystehenden Gewächse anhängen und herum wickeln. Die Blätter breiten sich sehr aus, und sehen wie das Wein-Laub, sind aber viel kleiner, rauch, rauh und weißlicht. Die kleinen weißen Blüthen stehen Trauben-weis beysammen: eine jede gleichet einen kleinen Becken, das unterschiedlichemahl zerkerbet ist, und auf einem Kelche stehet, der so feste daran klebet, daß er unmöglich herunter zu bringen. Die Früchte sind kleine runde Beeren, so groß als die Hollunder-Beeren, sehen anfangs grün, werden aber roth, wann sie zeitigen. In diesen Früchten befinden sich einige ovale und spitzige Saamen-Körner, nebst einem gelben Safft, der nicht gut schmeckt. Die Wurtzeln sind lang, groß und dick, viel dicker als der Schenckel eines Kindes, so, daß man sie mit zweyen Händen kaum umspannen kan, ausserhalb aschefarbigt und inwendig weiß, fleischigt und safftig, eines scharffen, bittern, zusammenziehenden Geschmacks, starcken und unlieblichen Geruchs. Die andere heist: Bryonia alba baccis nigris, C. B. Pit Tournef. Bryonia nigra, Dod. Vitis nigra, Cord. in Dioscorid. Deutsch schwartze Stick-Wurtz. Diese ist von der vorigen nur darinne unterschieden, daß ihre reiffe Beeren eine schwartze Farbe überkommen, und die Wurtzel inwendig, wie Buchsbaum siehet. Beyde Arten wachsen allenthalben, an denen Zäunen, Hecken, Mauren, Bäumen etc. wo sie nur etwas finden, daran sie sich anflechten können. Die Wurtzeln werden alleine zur Artzney gebraucht, insonderheit die von der ersten Gattung: Sie werden in Scheiben zerschnitten und aufgetrocknet: Sie führen viel Phlegma, Oel und Saltz, erwärmen, trucknen, erweichen, zertheilen, purgiren starck die gallichten und wässerichten Feuchtigkeiten, bißweilen auch durch Erbrechen. Die jungen Schößlinge als einen Spargel gekocht und gegessen, laxiren und treiben den Urin sehr starck, Georg. a Turre l. de Hist. Plant. 95. Ferner eröffnen die Wurtzeln Leber und Miltz, treiben sehr den Harn, Monath-Fluß und die Geburt, auch Todten- und Nach-Geburt, dienen wider die Mutter-Kranckheiten, thun gut denen Engbrüstigen, mit Ehrenpreiß-Wasser übergossen, J. Helfr. Juncken. Vade Mecum p. 49. Die enge Brust erweitert der Zaun-Rüben-Safft gar bald, und ist wider die Engbrüstigkeit das beste Mittel, Jo. Hartmann. in Prax. Chym. Die Wurtzeln sind auch nützlich den Podagrischen und Wassersüchtigen, treiben die Würmer aus dem Leibe: besonders sind sie denen gifftigen Würmern und Thieren, so in dem menschlichen Cörper zu wachsen pflegen, zuwider, Jo. Freitag. in Aur. Med. II. 37. Mit Zaun-Rüben-Safft hat D. Clauderus viele grüne Kröten von einer Frauens-Person getrieben, Jo. Michael. Not. in Schroed. Pharm. p. 625. und ad Chym. Rolf. p. 52. Zaun-Rübe gepülvert und mit Geiß-Milch Abends eingenommen, aber nicht wieder darauf getruncken, treibet Schlangen und Kröten aus dem Menschen, so lange Zeit in ihm gewesen. Adam Lunicer in seinem Kräuter-Buch, II. 267. p. 439. In der Wassersucht lobet sie Helmont. Hydrop. ignot. § 40. Croll de sign intern. rer. p. 33. Rich. Lower. Englisches Artzney-Büchlein, p. 223. Conr. Horlach Theatr. arcan. divin. Sapient. Sect. I. cl. 1. c. 7. p. 222. Und Herc. Saxon Praelect. Pract. P. II. c. 27. bezeuget, daß einer, der an der Wassersucht gefährlich gelegen, durch dessen Gebrauch vollkommen sey gesund worden. J. Dolaeus Encyclop. Med. III. 9. hält den auf gewisse Art gesammleten, und alle Morgen zu 1. biß 2. und 3. Löffel voll eingenommenen Bryonien-Safft,vor ein Arcanum wider jetztgedachte Kranckheit. Claud. Deodat. Panth. Hyg. III. 25. Sie sollen die podagrische Schmertzen auch äußerlich gebraucht, lindern, Crat. II. Cons. 26. Ort. Marold. Pr. Med. p. 294. Joh. Jac. Waldschmidt. Prax. Med. p. 191. Die Leiptziger Medicinische Facultät hält davor, daß diese Wurtzeln äußerlich gebraucht und hernach in die Erde vergraben, diese Kranckheit auf eine magnetische Art curiren soll. D. Amman. Med. Crit. cal. 90. ingleichen Ephem. Germ. N. C. Dec. II. Ann. 5. Obs. 185. und Dec. III. Ann. 2. obs. 35. Ein Ceratum aus Zaun Rüben beschreibet Aetius tetrab. III. serm. 4. c. 43. und lobet solches sehr wider die Gicht-Schmertzen.Dioscorides rühmet die Wurtzel denenjenigen, so mit dem Schwindel und fallenden Suche behafftet. Die Wurtzel mit Honig-Wasser, dabey ein wenig Wasser gesotten worden, und durchs Jahr getruncken, oder das Pulver mit Oxymel gebraucht, ist gut für die fallende Sucht, schreibet Adam Lonicer. l. c. p. 440. Daß sich einer binnen drey Wochen von dieser Krünckheit befreyet habe, indem er sich nur mit dem gereinigten Bryonien-Safft, welchen er mit ein wenig Zucker versetzet, purgiret, findet man bey dem Arnold. de Villa nov. Brev. Pract. I. 22. und wird bekräfftiget von Jac. Fontan. Pract. I. 18. Hier. Reusner, Obs. Med. 158. a Velsch. ed. Th. Willis. de morb. convulsiv 3 Georg. a Turre i. c. Petrus Bayrus läst die gestossene Wurtzel wider die fallende Sucht und Krampff um den Hals binden, Pract. II. 16. Rhazis cont. tract. I. 2. erzehlet, daß eine Frau durch den Gebrauch dieser Wurtzel von der Raserey befreyet worden sey. Die Bryonien-Wurtzel in Wein abgekocht, kan in Erstickung der Mutter nicht gnungsam loben Matthiol Comment. ad Diosc. IV. 176. ingleichen Ant. Mizald Cent. VI. aph. 29. Dan. Milius Pharm. Spagvr. II 11. Jo. Wittich. Vademecum P. II. p. 23. Phil. Grüling. Cent. V. Obs. med. 95. Die Wurtzel mit Wein zustossen, oder in Eßig gekocht und als ein Pflaster aufgeleget, ziehet Bein-Schiefer, Splitter und Dörner aus denen Wunden, vertreibet den Krebs, die Kröpffe, (Zacut. Lusitan. Prax. Med. admir. I. Obs. 101.) und andere harte Beulen und Geschwulsten, mit Rinder-Blut vermischt. Sie dienet wider die bösen Blattern, den bösen Grind, und so denen jungen Kindern kleine Würmlein, die Mit-Esser genannt, in denen Schweiß-Löchern stecken, und mit ihren Köpffen heraus sehen, wird die Wurtzel in Lauge, von Eichen-Holtz gemacht, gesotten, das Kind über den gantzen Leib damit gewaschen, darnach mit einem Messer denen Würmlein die Köpffe abgeschoren, und das Kind nochmahls mit dieser Lauge gewaschen. Auch heilet sie alte Geschwüre und Schäden, und dienet wider langwierige, brandartige und um sich freßende Geschwüre derer Schien-Beine: dahero sie auch von dem Chirone ihrem Erfinder, welcher vor diesem in dergleichen Kranckheiten ein erfahrner Medicus war, Chironia genennet worden, Plinius Hist. Nat. XXIII 1. Dom. Chabreus Stirp. Seiagraph. Adp. p. 615. Wem seine Füße von bösen Blattern versehret sind, der siede das Kraut in Wasser, und güße dann das Wasser ab, lege das Kraut also warm auf die versehrten Orte, und bähe die Füsse damit, es heilet selbige, wie Adam Lonicer l. c. p. 430. lehret. Ferner tilget die Wurtzel alle Narben und Mähler in Baum-Oehl gekocht, zertheilet das vom Schlagen. Stossen oder Fallen zwischen Fell und Fleisch geronnene Blut. J. B. Helmont. Tr. ignot. Hydr. §. 40. Fr. Osw. Grembs. Arb. int. & r. Lib. I. c. §. 7. Jo. Muys. Podalir. Red. viv. p. 65. Carol. Musitan. Trut. Chirurg. Part. I. c. 14. und 16. mit Feigen über die Miltz als ein Pflaster geleget, vertreibet sie derselben Härte, P. Bayr. Pr. XII. 5. Gepülverte Zaun-Rübe mit Honig vermischt, ist wider den bösen Grind derer Kinder. Jo. Stocker. Prax. aur. II. 7. Die Wurtzel unter heißer Asche als eine Rübe gebraten, zerstossen und auf das Angesicht gelegt, vertreibet alle Sommer-Flecke und Finnen im Gesicht, macht auch eine gute Haut und Farbe. Das Decoctum Bryoniae mit dem Decocto Ficuum bringt alle Runtzeln aus dem Angesicht, Forest. XXXI. Obs. 2. in Schol. und Ob. 3. Pet. Bayr. Pract. VII. 1. G. Roudelet. Tract. de Fucis. R. Solenaud Cons. Med. 1. Sect. 2. Die Wurtzel unter die geschwollene Füsse gebunden, ziehet die Schwulst aus: über die Puls-Adern derer Hände geleget, vertreibet das viertägige Fieber: Mit Geiß-Mist und Lorber-Beeren vermischt, und als ein Pflaster über den Leib geleget, heilet die Wassersucht. Ein Zäpfflein von der Wurtzel gemacht, ziehet die todte Frucht und Affter-Bürde wunderbarlicher Weise heraus Jo. Wittich. Vade mecum P. II. p. 79. 81. Bryonia und Eberwurtz, gleich viel gepülvert, mit Regenwasser vermischt, und eingenommen, befördert denen Weibern die Nachgeburt, Adam Lonicer. l. c. M. Hopper.. ein gewisset Oxfurtischer Medicus, hat die Wartzen, sie haben mögen seyn an welchem Theile des Leibes, daß sie gewolt, mit Zaun-Rüben-Asche, welche er mit dem Saffte von dieser Wurtzel vermischt, vertrieben, G. H. Velsch Mictomim. Gent. II. Obs. 94. Auch wird die Asche zu denen Augen-Artzeneyen genommen, ingleichen die Geschwüre zu reinigen, wie auch wider den Wurm am Finger und die Augen-Felle gelobet. Plinius Hist. Nat. XXIII in Prooein. Die gebratene Wurtzel wird auch pülverisirt, die Gewächse zu verzehren, gebraucht, Galenus de Remed. par. sacil. 9. Nimm Zaun-Rüben-Wurtzel ein Qventlein, Diagrydium so schwer als ein Gersten-Korn, mische das mit Schell-Wurtz-Safft. trincke anderthalb Qventlein, es vertreibet die Pestilentz so sich er haben hat, und nach dem Schwitzen soll man den Leib mit folgendem innerlich reinigen: Nimm Diaphoeniconis drey Qventlein,Electuarii de Succo Rosarum, Diaturbit, jedes ein Qventlein, mische es unter einander, und brauche es mit ein wenig Sauerampffer-Wasser, oder mit ungesaltzener Erbs-Brühe innerlich, faste vier Stunden darauf, es benimmt allen Wust und Unflat, so der Krancke im Leibe gesammlet. Des Saffts von Zaun-Rüben-Blättern getruncken, heilet den Blut-Fluß und Blutspeyen. Die Blätter gesotten, mit Honig vermischt, getruncken und gegurgelt, sind gut für alle Schmertzen der Halses und der Kehle. Die Wurtzel vertreibet auch Schlangen, Kröten und Katzen, lege sie ins Feuer, brate sie gleich als eine Rübe, schneide sie in Stücken, so giebt sie einen Dampff und Geruch von sich, welche Schlange, Ratze oder Kröte den Rauch rüchet, stirbt so gleich davon, oder wo vergifftete Thiere seyn, so werden sie dadurch vertrieben. Dieser Rauch thut auch dem Menschen Schaden, er habe denn zuvor Raute gessen. Adam Lonicer. l. c. Freitag. l. c. Die getrocknete Wurtzel bey sich getragen, vertreibet alles Böse. Jo. Wier. de Praest. Doemon. V. 21. P. Bayr. Pr. XVI. 3. C. Rejes. Camp. Elys. Juc. Quaest. 47. §. 13. In denen Apothecken hat man das aus den frischen Wurtzeln im Ende des Mayen gebrannte Wasser, das Extractum, Foeculam und Saltz. Das Wasser thut denen Engbrüstigen und Keuchenden wunberbarliche Hülffe, Claud. Deodat. Panth. Hyg. III. 22. Jo. Lang. Epist. Med. Lib. III. Epist. 1. c. 1. Henric. Petraeus Tom. I. Nosol. Harm. Dissert. 18. Th. 43. Jo. Vinc. Finck. Enchir. dogmat. Herm. 13. reiniget auch die Nieren und treibet den Grieß aus, eröffnet die Verstopffungen, vertreibet die Fieber, befördert die Geburt und Nachgeburt, mit Zimmt-Wasser und Saffran versetzt, Crat. IV. Cons. 40. lindert die podagrische Schmertzen aufgelegt, Jer. Mart. Obs. med. 41. a. Veisch. ed. heilet alte faule Schäden, und nimmt die Flechten, Zitter- und Mutter-Mähler hinweg. Das Extractum befördert die monathliche Reinigung, und führet denen Wassersüchtigen das Wasser mächtig ab. Die Foecula, welche eine besondere Artzeney in Mutter-Kranckheiten abgiebet, Qverc. Pharm. restit. 9. Jo. Renod. Pharm. dogmat. restitut. 9. thut fürtreffliche Hülffe denen Weibern, welche an Erstickung der Mutter laboriren, und Erstickung des Athems empfinden, zumahl wenn sie mit Biber-Seil verletzt worden, Rod. a Fonseca Tom. 1. Cons. 30 Deodat. Panth. Hyg. III. 26. Querc. Pharm. dogm. rest. 25. Sie wird mit Nutzen in denen Kranckheiten der Brust, und anderer Orten, welche von kaltem Schleim herkommen, wie auch wider die fallende Sucht gebrauchet. Mit Smaragd ist sie dienlich bey den schweren Zahnen und Auffahren oder Erschröckniß derer Kinder, J. Michael. Not. ad Gu. Rolfinc. Chym. p. 82. Das Saltz, welches aus den zu Asche verbrannten Wurtzeln bereitet wird, ist auch ein herrliches Mittel in Leber-Miltz-Gekröß- und Mutter-Verstopffungen. Den aus der Wurtzel zugerichteten Syrup lobet Jo. Freitag. in Auror. Med. l. c. wider die Würmer. Er führet alle wässerigte Feuchtigkeiten durch den Stuhl-Gang gelinde aus, und befördert die monathliche Reinigung sehr gewaltig, dahero er fast alle Jungfern-Kranckheiten gantz sicher curiret, sintemahl er alle Verstopffungen öffnet, und das Blut reiniget, J. Const. de Rebecque in Pharm. Helveticor. P. II. c. 5. Eine Conserv aus der Bryonia, welche wider die Wassersucht sehr kräfftig seyn soll, beschreibet Zacut. Lusit. Prax. Hist. II. 15. Obs. 2. Georgius Moltherus erzehlet, bey Jo. Tack. in seiner Chrysogonia animal. & mineral. daß er an. 1615. zu Wetzlar einen Rosen-Creutz-Bruder gesprochen, den er am Gesicht und Leibs Constitution auf 40. oder 45. Jahr geschätzet hätte, der doch 81 Jahr damahls alt gewesen, aber alle seine Zähne im Mund, und kein graues Haar auf dem Haupte gehabt, weil er nichts anders als täglich etwas von der frischen Bryonia genommen, und allezeit zu seinem Gebrauch den 1. May ausgegraben hat. Die Alten brauchten die Reben als eine Beschützung vor den Blitz und Donner. Dahero sagt Columell. de Cultu Hort. X.

Vtque Jovis magni prohiberet Fulmina Tarchon,
Saepe luas fedes, percinxit vitibus albis.

Das Wort Bryonia kömmt vom Griechischen βρύω, das heist so viel, als ein Hauffen; als ob man sagen wolte, ein Kraut oder Gewächs, das in weniger Zeit sehr viel Stengel treibet. Vitis alba, wird es genennet, weil die Zaun-Rübe dem Weinstock gleichet, und ihre Blätter weiß sehen.