Zum Inhalt springen

Zedler:Abacus Pythagoricus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Abacus, die Platte

Nächster>>>

Abad

Band: 1 (1732), Spalte: 34–35. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|1|Abacus Pythagoricus|34|35}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Abacus Pythagoricus|Abacus Pythagoricus|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1732)}}

Abacus Pythagoricus wird von denen Mathematicis dasjenige einmal eins genennet, welches in der Gestalt eines Vier-Ecks beschrieben wird, das von allen Seiten in 9 gleiche Theile, vermöge gezogener Paralel-Linien eingetheilet wird. In der ersten horizontal-Reihe wird in iedem viereckichten Fache eine Zahl von 1 bis 9, und so auch in der ersten linckwärts unter sich gehenden gesetzet, darauf man denn ordentlicher Weise addiret, als z. E. 2 und 2 macht 4, welche in das nächste Fächelgen unter obere 2 gesetztet wird: diese 2 und 4 wieder addiret, macht 6: welche in das nächste Fach unter die 4 kömmt, u. s. w. Wie die Zubereitung solches Abaci Pythagorici geschehe, zeiget Herr Hoffrath Wolff Element. Arrithm. §. 99. Vor noch bequemer werden in diese Sache die Virgulae Nepperianiae gehalten, welche in Stäbgen bestehen, auf welchen, nach Anweisung Herrn Wolffs, l. c. §. 103 die Ziffern geschrieben werden. Sie führen ihren Nahmen von Johann Nepper, einem zu Ende des XVI und Anfange des XVII Jahrhunderts lebenden Schottländischen Barons, welcher diese Virgulas in einem besondern Buche in folio unter dem Titul: Rabdologia an. 1617 beschrieben, aus welchem nachmals Benjamin Vrsinus, Churft. Brandenburgischer Mathematicus, einen Auszug in teutscher Sprache in 4. an. 1623 gemachet. Morhof Polyhist. T. II, l. IV, c. I, n. 5. Der Nutzen dieses gantzen Wesens bestehet [35] darinnen, geschwinde und leichte die aufgegebenen Multiplications- und Divisions-Exempel ohne weiteres Rechnen zu verfertigen. Es haben auch schon bey denen Alten die Calculatores gewisse solche Abacos gehabt, wie wir hievon beym Persio Sat, I. v. 131. und Appulejo Met. i. Nachricht finden, ja beym Velsero Rer. Vindel. p. 221. Grutero Inscript. CCXXIV. Pignorio de Servis p. 339. Andrea Schotte Nodor. Ciceron. II, 6 extr. gar selbst die Gestalt eines solchen Abacus dem Pythagorae zu Ehren nicht nur Pythagoricus, sondern auch Mensa Pythorica genennet. Coel. Rhodogin. IV, 30.