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Wittekinds Flucht

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Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Wittekinds Flucht
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 2, S. 380
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Commons,Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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Bearbeitungsstand
fertig
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[380]
448.b.
Wittekinds Flucht.
Mündlich vom Freiherrn Hans von Hammerstein zu Equord mitgetheilt.


Wittekind wurde, wie noch jetzt ein jeder in der dortigen Gegend weiß, zu Engter von den Franken geschlagen (783) und viele blieben dort auf dem Wittenfelde todt liegen. Flüchtend zog er gegen Ellerbruch; als nun alles, mit Weib und Kind, an den Furth kam und sich drängte, mochte eine alte Frau nicht weiter gehen. Weil sie aber dem Feinde nicht in die Hände fallen sollte: so wurde sie von den Sachsen lebendig in einen Sandhügel bei Bellmanns Kamp begraben; dabei sprachen sie: „krup under, krup under, de Welt is di gramm[1], du kannst den Rappel[2] nich mer folgen.“ Spuk hat mancher hier gesehen, mancher auch nicht; aber über das weiße Feld geht doch niemand gern bei Nacht. Die Meisten wissen aus alter Zeit her, daß in lärmendem Zuge die Heere mit blanken Spießen dort ziehen. Als daher vor einigen Jahren Völker wirklich darüber zogen, gerieth die ganze Gegend in Schrecken, und glaubte fliehen zu müssen.



  1. Im Holsteinischen geht die Sage, daß die Zigeuner die sehr Alten, welche sie nicht mehr mit fortschleppen können, lebendig ins Wasser tauchen und ersäufen; dabei sprechen sie: „duuk únner! duuk únner! de Weld is di gramm!“ s. Schütze holstein. Idiot. I. 267. Daselbst II. 357 wird der oben bemerkte Spruch als ein Sprichwort angeführt; daß es auch am Harz üblich ist, sieht man aus Ottmars Volkssagen S. 44, es heißt: niemand bekümmert sich mehr um dich, du bist der Welt abgestorben.
  2. Lärm.