Wir hatten gebauet
Wir hatten gebauet
ein stattliches Haus
|: und drin auf Gott vertrauet
trotz Wetter, Sturm und Graus. :|
Wir lebten so traulich,
so innig, so frei,
|: den Schlechten ward es graulich,
wir lebten gar zu treu! :|
Sie lugten, sie suchten
nach Trug und Verrat,
|: verleumdeten, verfluchten
die junge grüne Saat! :|
Was Gott in uns legte,
die Welt hat's veracht't,
|: die Einigkeit erregte
bei Guten selbst Verdacht! :|
Man schalt es Verbrechen,
man täuschte sich sehr;
|: die Form kann man zerbrechen,
die Liebe nimmermehr. :|
Die Form ist zerbrochen,
von außen herein,
|: doch, was man drin gerochen,
war eitel Dunst und Schein. :|
Das Band ist zerschnitten,
war Schwarz, Rot und Gold,
|: und Gott hat es gelitten,
wer weiß, was er gewollt! :|
Das Haus mag zerfallen –
was hat's dann für Not?
|: Der Geist lebt in uns allen,
und unsre Burg ist Gott! :|