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Wir hatten gebauet

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: August Daniel von Binzer
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Titel: Wir hatten gebauet
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Entstehungsdatum: 1819
Erscheinungsdatum: zwischen 1896 und 1906
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Originalherkunft:
Quelle: Allgemeines Deutsches Kommersbuch, S. 219.
Kurzbeschreibung: Anläßlich der Auflösung der Jenenser Urburschenschaft 1819 gedichtet. Mit der siebten Strophe liegt die früheste schriftliche Erwähnung der Farben Schwarz-Rot-Gold vor.
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Bearbeitungsstand
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Wir hatten gebauet
ein stattliches Haus
|: und drin auf Gott vertrauet
trotz Wetter, Sturm und Graus. :|

Wir lebten so traulich,
so innig, so frei,
|: den Schlechten ward es graulich,
wir lebten gar zu treu! :|

Sie lugten, sie suchten
nach Trug und Verrat,
|: verleumdeten, verfluchten
die junge grüne Saat! :|

Was Gott in uns legte,
die Welt hat's veracht't,
|: die Einigkeit erregte
bei Guten selbst Verdacht! :|

Man schalt es Verbrechen,
man täuschte sich sehr;
|: die Form kann man zerbrechen,
die Liebe nimmermehr. :|

Die Form ist zerbrochen,
von außen herein,
|: doch, was man drin gerochen,
war eitel Dunst und Schein. :|

Das Band ist zerschnitten,
war Schwarz, Rot und Gold,
|: und Gott hat es gelitten,
wer weiß, was er gewollt! :|

Das Haus mag zerfallen –
was hat's dann für Not?
|: Der Geist lebt in uns allen,
und unsre Burg ist Gott! :|