Winterlandschaft (Gemälde)
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Es wird unser Bestreben sein, außer Bildern, welche Personen, Ereignisse, Erfindungen aus der Gegenwart darstellen, auch solche ins[WS 1] „Volksblatt“ aufzunehmen, die – verschiedene Gegenstände behandelnd – von anerkannten Meistern der Kunst in alter und neuer Zeit angefertigt wurden.
Obige Landschaft rührt von Adrian van de Velde, einem Holländer, her. Schon als Kind zeigte derselbe große Liebe zur Kunst; es wird erzählt, daß er sogar auf die Bretter seines Bettes einen Bauer gemalt habe, der noch lange später bewundert wurde. Als ihn sein Vater zu einem [13] berühmten Lehrmeister brachte und dieser Proben seiner Kunstfertigkeit von ihm verlangte, soll dessen Frau beim Anblick derselben staunend ausgerufen haben: „Ein Meister ist geboren!“
Während viele seiner Werke heute sehr theuer bezahlt werden, wenn sie je zum Verkaufe kommen (einzelne mit 10.000 Mark und darüber), konnte van de Velde nicht von dem Ertrage seines künstlerischen Schaffens leben; seine Frau mußte durch Betrieb eines Leinwandhandels die Einnahmen für’s Hauswesen erhöhen. Erst 32 Jahre alt, starb er in Amsterdam.
Wie noch mehrere seiner Landsleute, welche zu jener Zeit lebten, hat er besonders Landschaften seiner Heimath dargestellt, die uns ihrer schönen Ausführung halber freundlich anmuthen, so auch die oben abgebildete, welche uns Einzelzüge vor Augen stellt, wie sie uns ähnlich gerade zur jetzigen Jahreszeit im eigenen Vaterlande oft entgegentreten.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: solch eins