Winans’ neuer Dampfer
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Die Nordamerikaner gelten jetzt für die besten Schiffbauer; namentlich in der Herstellung von Segelschiffen haben sie eine unbestrittene Meisterschaft erlangt; ihre schnellsegelnden Kutter wetteifern beinahe mit den Dampfschiffen und noch immer ist man bemüht, die Schnelligkeit der Fahrt zu steigern. Immer und überall handelt ja dies merkwürdige Volk nach dem alten Spruche:
„Zeit ist Geld!“. Je mehr sie Zeit ersparen und gewinnen, um so mehr glauben sie, und mit Recht, Geld und Geldeswerth zu gewinnen. Daher ihre Hast und ihre Eile in Allem, daher auch ihr Streben, die Zeit so weit als möglich abzukürzen, welche ihre Schiffe zur Fahrt auf den Flüssen und über die Meere brauchen.
In ihrem Programme, das sie in Bezug auf ihren neuen Dampfer erlassen haben, heißt es unter Anderem:
„Wir bauen denselben, um größere Sicherheit und Schnelligkeit, sowie dadurch wohlfeileren Transport zu ermöglichen. Da er ganz von Eisen gebaut ist, so steht nie eine Gefahr durch Feuer zu befürchten und wegen der von einander getrennten wässerdichten Gemächer kann auch nicht wohl ein Sinken in Folge von einem Zusammenstoße etc. erfolgen, denn es kann eins der Gemächer, ja es können mehrere sich mit Wasser füllen, ohne die Sicherheit des Ganzen ernstlich zu gefährden. [694] Die Gestalt des Schiffes ferner macht dasselbe stärker, als die übrigen, und gewährt dem Winde und den Wogen weit weniger Fläche, so daß die Gefahr durch schwere Wogen und durch Sturm ebenfalls verringert wird. Von je weniger Schwere das Schiff selbst ist, um so mehr Fracht kann es führen und um so weniger nimmt die Last des Schiffes allein von der bewegenden Kraft in Anspruch. Mit 200 Tonnen Kohlen an Bord wird dieser Dampfer 200 Passagiere, die Briefbeutel und werthvolle Fracht, wie Geld etc. befördern können und wir glauben, daß er die Fahrt nach England binnen vier Tagen zurücklegt.
„In Folge dieser raschen Fahrt können die Fahr- und Frachtpreise sehr bedeutend herabgesetzt werden und da eine Verminderung der Kostspieligkeit der Seereisen und des Seetransports, bei Erhöhung der Sicherheit, ein Gewinn für die Nationen ist, so dürfen wir wohl auf besondere Beachtung unseres Unternehmens rechnen.“
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Ross Winans (1796–1877) und sein Sohn Thomas DeKay Winans (1820–1878)