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William Shakspeare's sämmtliche Gedichte/Sonett CXLVIII

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
<<< Sonett CXLVIII >>>
aus: William Shakspeare's sämmtliche Gedichte
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Weh’, welch’ ein Aug’ hat Liebe mir verlieh’n,
Dem, was die Andern schau’n, so kann entgeh’n?
Wenn recht sie seh’n, wo floh mein Urtheil hin,
Das falsch beurtheilt, was sie richtig seh’n?

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Wenn schön das, was mein irrend Aug’ entzückt,

Was tadelt dann die Welt es im Verein?
Ist’s häßlich, zeigt’s, wie Liebe uns berückt,
Nichts gilt ihr Spruch, wenn alle sagen: Nein.
Wie kann der Liebe Auge richtig seh’n,

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Das so sich quält mit Weinen und mit Wachen?

Ich selbst kann richtig nicht mein Schau’n verstehn;
Wenn Wolken droh’n, kann nicht die Sonne lachen.
    O schlaue Lieb’, mit Thränen blendst du mich,
    Daß klarer Blick nicht finde häßlich dich.