Zum Inhalt springen

Wilhelm Löhes Leben (Band 2)/Nr. 7. Der apostolische Krankenbesuch. Ein liturgischer Versuch.

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
« Nr. 6. Einige Fragen, das Beicht- und Parochialverhältnis betreffend, samt kurzen Antworten Johannes Deinzer
Wilhelm Löhes Leben (Band 2)
[[Wilhelm Löhes Leben (Band 2)/|]] »
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
Nr. 7.
Der apostolische Krankenbesuch.
Ein liturgischer Versuch.

 Die Einleitung geschieht ganz nach der Löhe’schen Agende pag. 221 ff.

 Der Pfarrer tritt ins Zimmer mit den Worten:
 Friede sei mit diesem Hause.

 Antwort: Und mit allen, welche darin wohnen.

 Hierauf tritt der Pfarrer zu dem Kranken, grüßt ihn freundlich und spricht mit ihm seelsorgerlich nach Notdurft. Am Schluß ermahnt er den Kranken, sich der Handlung zuzukehren, welche nun an ihm vorgenommen werden soll. Darauf beginnt er:

 Kyrie – Eleison.

 Christe – Eleison.

 Kyrie – Eleison, oder
 Christe, erhöre uns.

 Antwort: Heiland der Welt, hilf uns.
 Antwort: Kyrie – Eleison.
 Antwort: Christe – Eleison.
 Antwort: Kyrie – Eleison.

 Stilles Vater unser bis zur sechsten Bitte:
 Antwort: Führe uns nicht in Versuchung

 Antwort: Sondern erlöse uns vom Übel.
 Antwort: Hilf Du Deinem Knecht (Deiner Magd), o Herr.

 Antwort: Mein Gott, der sich verläßt auf Dich.
 Antwort: Sende ihm Hilfe vom Heiligtum.

 Antwort: Und stärke ihn aus Zion.
 Antwort: Der Feind soll ihn nicht überwältigen.

 Antwort: Und der Ungerechte soll ihn nicht dämpfen.
 Antwort: Sei ihm ein starker Thurm

 Antwort: Vor seinen Feinden.
|  Antwort: Erhöre mein Gebet!

 Antwort: Und laß mein Schreien zu Dir kommen.
 Antwort: Der Herr sei mit Euch

 Antwort: Und mit Deinem Geist.
 Antwort: Laßt uns beten:

 Herr Gott himmlischer Vater, der Du nicht Lust hast an der armen Sünder Tod, lässest sie auch nicht gern verderben, sondern willst, daß sie bekehret werden und leben; wir bitten Dich herzlich, Du wollest die wohlverdienten Strafen unserer Sünden gnädiglich abwenden und, uns zu bessern, Deine Barmherzigkeit mildiglich verleihen. Durch Jesum Christum unsern Herrn.

 Antwort: Amen.

 Hierauf kann der Kranke seine Sünde bekennen und die Absolution empfahen. Am Schlusse derselben kann auch ein Bußpsalm gebetet werden, und zwar alternierend. Der Schluß wird mit einem kleinen Gloria gemacht. Darauf spricht der Pfarrer:

 Antwort: Geliebte in dem Herrn Christo!

 Der heilige Apostel Jakobus spricht: „Ist jemand krank, der rufe zu sich die Ältesten von der Gemeinde und lasse sie über sich beten und salben mit Öl im Namen des Herrn, und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten, und so er hat Sünde gethan, werden sie ihm vergeben sein. Bekenne einer dem anderen seine Sünden und betet für einander, daß ihr gesund werdet.“ Weil denn der allmächtige Gott nach seinem verborgenen Rate diesen unsern Bruder auf das Krankenbett gelegt hat, und er uns hieher berufen hat, für ihn zu beten, auch seine Sünden bekannt und Vergebung empfangen hat, so wollen wir, dem apostolischen Befehl gehorsam, aufheben heilige Hände sonder Zorn und Zweifel und für diesen unsern Bruder von ganzem Herzen beten, ihn auch salben mit Öl und festiglich glauben, daß diese Krankheit zur Ehre Gottes und zum Heile des Kranken sich wenden werde:

Laßt uns beten:
 Gott, der Du Deinem Diener Hiskia dreimal fünf Jahre zugelegt| hast, laß auch diesen Deinen Knecht aufgerichtet werden, wenn es ihm gut ist zum Heile seiner Seele, vom Krankheitsbett zur Genesung. Durch Christum, unsern Herrn!

 Antwort: Amen.

 O Herr, siehe in Gnaden auf diesen Deinen Knecht, der hier in Schwachheit und Krankheit seines Leibes leidet, und erquicke die Seele, die Du geschaffen hast, damit sie durch Deine Züchtigung gebessert, inne werde Deine Hilfe und Heilung in der Not. Durch Christum, unsern Herrn.

 Antwort: Amen.

 Darauf ergreife der Pfarrer mit der linken Hand das Öl, tauche seinen rechten Daumen in dasselbe, und salbe dem Kranken entweder am leidenden Teil oder wenn allgemeine Ergriffenheit vorhanden, ist, an der Stirn, an den Händen und an den Füßen, oder statt der Füße auf der Brust. Dazu spreche er: Gehorsam heiligem Befehle salbe ich Dich hiemit im Namen des Herrn, des Vaters †, des Sohnes †, des heiligen Geistes †. Ihm, dem dreieinigen ewigen Gott sei Dank und Ehre! Dir aber geschehe Heilung und Friede, wenn es sein heiliger Wille ist.

 Antwort: Amen.

Laßt uns beten:

 Herr, wende Dein Angesicht in Gnaden zu diesem Deinem Knecht und verleihe ihm Hilfe auf seinem Schmerzenslager, lege Deine Hände auf unsere Hände, gebeut der Krankheit, daß sie unserer Schwachheit nicht spotte, sondern auf Anrufung Deines heiligen Namens fliehe, auf daß dieser Dein Knecht, wenn es anders seiner Seele nützt, hergestellt werde zur vorigen Gesundheit, aufgerichtet vom Lager und Deiner hl. Kirche unverletzt vor Augen trete. Durch Christum unsern Herrn.

 Antwort: Amen.

 Heil sei mit Dir und Friede, auf daß Du tüchtig werdest zu heiligen den Herrn, Deinen Gott und anzurufen seinen heiligen Namen. Der Herr schenke Dir die Freude seines Angesichts und der freudige Geist enthalte Dich. Er gebe Dir einen neuen gewissen Geist, und| nehme seinen heiligen Geist nicht von Dir. Der Segen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes steige herab auf Dich, und Sein Überfluß überströme Dein Haupt und ergieße sich auf alle Deine Glieder; erfülle Dich innerlich und äußerlich, umgebe Dich und sei immer mit Dir, durch Christum unsern Herrn.

 Antwort: Amen.

 Der Herr Jesus Christus sei bei Dir, Dich zu beschützen und zu verteidigen †, in Dir, Dich zu erquicken †, um Dich, daß er Dich bewahre †, hinter Dir, Dich zu stärken †, über Dir, Dich um und um zu schützen und zu segnen †. Der heilige Geist komme über Dich und bleibe über Dir †.

 Antwort: Amen.
 Antwort: Der Herr verzeihe Dir alle Deine Übertretungen!

 Antwort: Amen.
 Antwort: Und heile alle Deine Schmerzen.

 Antwort: Amen.
 Antwort: Er erlöse Dein Leben vom Verderben.

 Antwort: Amen.
 Antwort: Und gebe Dir was Dein Herz begehrt!

 Antwort: Amen.
 Antwort: Der allein ein Gott der Dreifaltigkeit lebt und regiert
 Antwort: von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 Antwort: Amen.
 Antwort: Der Friede sei mit Dir!

 Antwort: Amen.

 Darauf sage der Pfarrer dem Kranken noch, was ihm nütze sein kann, den Segen zu bewahren und befehle ihn dann dem Erzhirten Christus.





« Nr. 6. Einige Fragen, das Beicht- und Parochialverhältnis betreffend, samt kurzen Antworten Johannes Deinzer
Wilhelm Löhes Leben (Band 2)
[[Wilhelm Löhes Leben (Band 2)/|]] »
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).