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Wenn wir durch die Straßen ziehen

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Textdaten
Autor: Wilhelm Müller
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Titel: Wenn wir durch die Straßen ziehen
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Erscheinungsdatum: um 1821
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Quelle: Allgemeines Deutsches Kommersbuch, S. 377-378.
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Bearbeitungsstand
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1. Wenn wir durch die Straßen ziehen recht wie Bursch in Saus und Braus,
schauen Augen, blau und graue, schwarz und braun aus manchem Haus;
und ich laß die Blicke schweifen durch die Fenster hin und her,
fast als wollt ich eine suchen, die mir die Allerliebste wär.

2. Und doch weiß ich, daß die eine wohnt viel Meilen weit von mir,
und doch kann ich's Schaun nicht lassen nach den schmucken Jungfern hier.
Liebchen, woll dich nicht betrüben, wenn dir eins die Kunde bringt,
und daß dich's nicht überrrasche, dieses Lied der Wandrer singt.

3. Liebchen, nicht um Goldeslohne hör ich auf, dir treu zu sein,
nicht um eine Königskrone; ewig, ewig bleib ich dein!
Doch das Schaun nach hübchen Mädchen, die so freundlich nach mir sehn
nach den Braunen, nach den Blonden wirst du mir doch zugestehn.