Weltschändung
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- [44] WELTSCHÄNDUNG
- Juli 1916
- Vernichtet nur das eigene Geschlecht,
- zerstört, was je durch Menschenfleiß geworden!
- Doch welche Mächte gaben euch das Recht,
- des Wassers Glanz, der Blume Duft zu morden?
- 5Wenn das Geschützrad Halm und Strauch zerbricht,
- seht ihr die Säfte nicht, die sterbend quillen?
- Ja, ängstigt euch der Steine Vorwurf nicht,
- auf die ihr tretet um des Bösen Willen?
- Wißt! jedes Etwas ist gleich euch beseelt,
- 10und jedes Lüftchen hat von Gott sein Leben.
- Die Knospe, der ihr das Erblühen stehlt,
- verlangt’s von euch zurück. Könnt ihr es geben?
- Nicht für die Menschen ward der ewige Hauch,
- der göttliche, dem Weltall eingeblasen.
- 15Ihr tötet die Natur. – Schafft ihr sie auch,
- dann lasst des Krieges Höllenfeuer rasen!