Weltansicht (Geisheim)
Von Reich und Reichthum red’t die Welt
Und von den goldnen Zeiten,
Die stets sich Hoffnung nahe stellt,
Doch die stets rückwärts schreiten.
Und will ein Reich gestalten,
Wo Glück und Sorgenlosigkeit
Des Tages Amt verwalten.
Es soll ein Reich voll Herren sein,
Und wonniglich bei Gold und Wein
Selbst Kron’ und Zepter führen.
Doch unter einen Hut zugleich
Soll jeder Kopf sich fügen,
Wenn er’s begehrt, sich schmiegen.
Und ohne Kampf und ohne Muth
Soll sich die Herrschaft gründen;
Die Welt will Frieden, Freud’ und Gut
Und schilt die liebe Erde,
Daß sie doch nichts ihm geben kann,
Als Klagen und Beschwerde.
Im Traum’ vom Reich’ auf Erden,
Befragten Jünger einst den Herrn,
Wenn dieses Reich soll werden.
Mein Reich ist nicht von dieser Welt,
Daß, wessen Blick zur Erde fällt,
Zur Himmelsheimath sehe.
Sein Reich entfaltet sich uns dort
Zur ungewissen Stunde;
Des Himmels heil’ge Kunde.
Er hat der Leiter Grund gelegt,
Die wir hinauf uns bauen;
Doch, wer ihn nicht im Herzen trägt,