Zum Inhalt springen

Weisung nr 25

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Weisung Nr. 25
Untertitel:
aus:
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1941
Verlag:
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: BArch RW 4/530 Bl. 20-22 https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/4a987c2d-9273-41a2-9c76-9dde5fc1654f/ Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


Führerhauptquartier, den 27. 3. 41

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht OKW/WFSt/Abt. L (I Op) Nr. 44379/41 g. K. Chefs.

Geheime Kommandosache Chefsache Nur durch Offizier

13 Ausfertigungen 11. Ausfertigung

Weisung Nr. 25 für die Kriegführung

1.) Der Militärputsch in Jugoslawien hat die politische Lage auf dem Balkan geändert. Jugoslawien muß auch dann, wenn es zunächst Loyalitätserklärungen abgibt, als Feind betrachtet und daher so rasch als möglich zerschlagen werden.

2.) Meine Absicht ist, durch eine konzentrische Operation aus dem Raum Fiume-Graz einerseits und dem Raum um Sofia andererseits in allgemeiner Richtung Belgrad und südlich in Jugoslawien einzubrechen und die jugoslawische Wehrmacht vernichtend zu schlagen, außerdem den äußersten Südteil Jugoslawiens vom übrigen Land abzutrennen und als Basis für die Fortführung der deutsch-italienischen Offensive gegen Griechenland in die Hand zu nehmen. Die baldige Öffnung des Donau-Verkehrs und die Besitznahme der Kupfergruben von Bor sind aus wehrwirtschaftlichen Gründen wichtig. Durch die Aussicht auf Zurückgewinnung des Banats und von Mazedonien wird versucht, Ungarn und Bulgarien für die Teilnahme an den Operationen zu gewinnen. Die innerpolitische Spannung in Jugoslawien wird durch politische Zusicherungen an die Kroaten verschärft werden.

3.) Im einzelnen befehle ich Folgendes:

a) Sobald ausreichende Kräfte bereitstehen und die Wetterlage es zuläßt, ist die jug. Fliegerbodenorganisation und Belgrad durch fortgesetzte Tag- und Nachtangriffe durch die Luftwaffe zu zerstören.

b) Möglichst gleichzeitig - keinesfalls früher - ist die Operation Marita zu beginnen, vorläufig mit dem beschränkten Ziel, das Becken von Saloniki in Besitz zu nehmen, und auf dem Höhengelände von Edessa Fuß zu fassen. Das XVIII. A. K. kann hierzu über jugoslawisches Gebiet ausholen. Günstige Gelegenheiten, um den planmäßigen Aufbau einer Front zwischen Olymp und dem Höhengelände von Edessa zu verhindern, sind auszunutzen.

c) Zu den aus dem Raum um Sofia in nordwestlicher und aus dem Raum um Kynstendil-Gorna Djumaya in westlicher Richtung zu führenden Angriffen können alle in Bulgarien und Rumänien noch verfügbaren Kräfte herangezogen werden, mit der Maßgabe, daß Kräfte in Stärke von etwa 1 Division neben Luftverteidigungskräften als Sicherung im rumänischen Ölgebiet verbleiben müssen. Die Sicherung an der türkischen Grenze ist vorläufig den Bulgaren zu überlassen. Dahinter ist ein deutscher Verband, möglichst eine Panzer-Division, als Rückhalt neu bereitzustellen.

d) Der aus allgemeiner Richtung Graz nach Südosten zielende Stoß ist zu führen, sobald die hierfür erforderlichen Kräfte versammelt sind. Ob zur Öffnung der Grenze über ungarisches Gebiet ausgeholt werden soll, bleibt dem Heer überlassen. Die Grenzsicherung an der jugoslawischen Grenze ist sofort zu verstärken. Ebenso wie an der bulgarischen Grenze können wichtige Objekte schon vor dem allgemeinen Angriff gleichzeitig mit dem Luftangriff auf Belgrad in Besitz genommen werden.

e) Die Luftwaffe hat mit 2 Angriffsgruppen die Operationen der 12. Armee und die der neu zu bildenden Stoßgruppe im Raum um Graz zu unterstützen und bildet hierzu Schwerpunkt entsprechend dem zeitlichen Ablauf der Operationen des Heeres. Die ungarische Bodenorganisation kann zum Aufmarsch und zum Einsatz ausgenutzt werden. Es ist zu prüfen, ob das X. Fl. Korps von italienischem Boden aus zum Einsatz herangezogen werden soll. Jedoch muß der Geleitschutz der Transporte nach Afrika gesichert bleiben. Die Vorbereitungen für die Wegnahme der Insel Lemnos sind weiter zu führen, jedoch behalte ich mir Befehl für die Durchführung vor. Für ausreichenden Flakschutz von Graz, Klagenfurt, Villach und Leoben, daneben von Wien, ist Sorge zu tragen.


4.) Die grundsätzlichen Vereinbarungen mit Italien werden zunächst vom O. K. W. getroffen werden. Vom Heer sind Verbindungsstäbe zur ital. 2. Armee und zu den Ungarn vorzusehen. Die Luftwaffe wird ermächtigt, schon jetzt über die Abgrenzung der Operationsräume zur Luft gegenüber der italienischen und ungarischen Fliegertruppe mit den Oberkommandos der betreffenden Staaten Vereinbarungen zu treffen. Die Bevorratung der ungarischen Bodenorganisation kann sofort beginnen.


5.) Über die beabsichtigte Führung der Operationen und die damit zusammenhängenden Fragen ist mir von den Herrn Oberbefehlshabern über das O.K.W. zu berichten.

(gez.) Adolf Hitler


Verteiler:

Ob. d. H. (Op. Abt.) 1. Ausf.

Ob. d. M. (Ski - nachrichtl.) 2. Ausf.

Ob. d. L. (Lw. Führ. Stab) 3. Ausf.

Dtsch. General b. H. Qu. d. ital. Wehrmacht 4. Ausf.

Chef d. dt. Wehrm. Miss. Rumänien 5. Ausf.

OKW:

WFSt 6. Ausf.

L 7.-11. Ausf.

Ausl/Abw. 12. Ausf.

WNV 13. "