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Weihnachtslied (Karl Schwarz)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Karl Schwarz
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Titel: Weihnachtslied
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 51, S. 617
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Weihnachtslied.

Weihnacht rufet wach die Freude,
Weihnacht ruft auch wach den Schmerz;
Tönt hier frohes Festgeläute,
Bricht dort manch’ bekümmert Herz.

5
Wie der Kranke erst recht drückend

Sich im Zimmer fühlt allein,
Wenn die Sonne, froh beglückend,
Alles lockt in ihren Schein –

So auch fühlt sich mehr verlassen –

10
Winkt die Freude zum Genuß –

Der im Elend durch die Gassen
In der Weihnacht wandern muß.

Leuchten Euch so viele Lichter,
Findet manches doch noch Raum:

15
Schafft auch fröhliche Gesichter,

Wo sonst glänzt kein Weihnachtsbaum.

Fließen Thränen – nicht aus Sorgen –
Freudenthränen sollen’s sein!
Thränen wie der Thau am Morgen

20
Hell erglänzt im Sonnenschein.


Wenn das Aug’, das freudig weinet,
Mit dem Aug’, das freudig lacht,
Sich zu einem Glanz vereinet,
Giebt’s die schönste Weihenacht.

25
Weihnacht darf nur Glück verheißen!

Leuchtend schrieb’s des Himmels Hand:
Als ein Sternlein die drei Weisen
Führte aus dem Morgenland.

Laßt es niemals anders werden,

30
Glänze fort, du gold’ner Schein!

Ist das Elend groß auf Erden,
Soll die Freude größer sein.
Soll die Freude größer seinKarl Schwarz.