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Weber’s Silvana

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: F. H.
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Titel: Weber’s „Silvana“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 123
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[123] Weber’s „Silvana“. Es geht die freudig begrüßte Kunde durch die Zeitungen, daß eine „nachgelassene“ Oper von Karl Maria von Weber auf dem Hamburger Stadttheater mit Erfolg aufgeführt und sofort von großen Hof- und Stadtbühnen angenommen worden sei. Diese Oper ist kein „nachgelassenes“, sondern ein altes und vergessenes Werk des großen Meisters, das durch einen Dichter und einen Komponisten in zeitgemäßer Neugestaltung ins Leben zurückgebracht worden ist. Der Komponist ist Ferdinand Langer, der Dichter unser Mitarbeiter Ernst Pasqué, und diesem verdanken wir die nachstehenden Mittheilungen.

In seinem 22. Lebensjahre begann Weber die Komposition einer neuen Oper, „Silvana“, seines sechsten Bühnenwerks. Leider litt das Textbuch, von F. K. Hiemer zusammengestellt, ebenso an Inhalt wie an dramatischer Form. Dennoch vollendete Weber die Oper 1810 in Darmstadt. Aufgeführt wurde sie zuerst in Frankfurt am Main und dann an den meisten großen Theatern bis in die ersten dreißiger Jahre. Noch einmal tauchte sie 1855 in Dresden und 1858 in Berlin auf, um dann, durch die Schuld des Textbuchs, für immer unmöglich zu werden.

Dieses Werk ist es, an welchem die beiden genannten Männer den Versuch der Wiederbelebung machten. Pasqué legte der Weber’schen Komposition einen neuen Text unter. Er entnahm den Stoff der rheinischen Sagenwelt, insbesondere der Sage von den Burgen Sternberg und Liebenstein. Mußte nun der Dichter Situationen schaffen, welche Gelegenheit boten, die sämmtlichen Nummern der alten Silvana-Partitur anzubringen, so erstand, weil die reiche Handlung sich statt auf drei, auf vier Akte ausdehnte, für Langer die Aufgabe, den musikalischen Mangel für den neuen Text aus Weber’s reichen und mannigfaltigen Kompositionsschätzen, namentlich auch den Klavierwerken zu decken und eine Oper herzustellen, welche ausschließlich Weber’sche Musik darbietet, ohne an zu mosaikartiger Zusammensetzung zu leiden. Das kühne Unternehmen ist vollendet, hat seine Feuerprobe bestanden und tritt nun seine Reise über die deutschen Bühnen an. F. H.