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Wanderlied

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Textdaten
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Autor: Johann Peter von Hornthal
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Titel: Wanderlied
Untertitel:
aus: Wünschelruthe - Ein Zeitblatt. Nro. 27. S. 105
Herausgeber: Heinrich Straube und Johann Peter von Hornthal
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Vandenhoeck und Ruprecht
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Erscheinungsort: Göttingen
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[105]
Wanderlied.

     Ich bin ein junger Wandersmann,
Geh durch die Welt zu Fuße,
Da spricht die ganze Welt mich an
Mit lust’gem Reisegruße.

5
     Wo ich ein Blümlein blühend find’

Da heiß’ ich’s mit mir gehen,
Wo kühlig rauscht ein Lenzeswind
Da muß er mich umwehen.

     Wo mir ein Fels entgegen schaut

10
Wird frisch mein Stab geschwungen,

Daß von dem Schlag kommt hell und laut
Der Gottesquell gesprungen.

Und will ich ruhn vom Wandern aus
Brauch’ ich nicht lang zu fragen,

15
Nimmt flugs mich auf ein gastlich Haus

Von Säulen hoch getragen;

     In blauer Luft steht grün sein Dach,
Viel goldne Sternlein drinnen,
Und singend Vöglein hält die Wach’

20
Auf seinen blühnden Zinnen.


     Und webt dem süßen Schlafe ein
Der Heimath Liebesträume,
Bis wieder ruft die Straß’ herein:
Such’, Wandrer, andre Bäume!

25
     Mag sie mich ziehn dann weiter fort

Durch Welt und Wetterstürme,
Das Herz mit seinem Liebeshort
Geht frisch durch alle Stürme.

     Und wenn auch Regenschauer fällt,

30
So denkt’s: sind Himmelsthränen

Die er zu seiner Braut, der Welt,
Geweint in Liebessehnen.

Hornthal.