Zum Inhalt springen

Wahlenberichte über die sächsische Schweiz etc. und das Erzgebirge

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Georg Theodor Grässe
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Wahlenberichte über die sächsische Schweiz etc. und das Erzgebirge
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 530-545
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[530]
592) Wahlenberichte über die sächsische Schweiz etc. und das Erzgebirge.
Aus einer Handschrift des R. Haupt-St.-Archivs allhier.

Verzeichniß wie Jero und Micha beyde Gebrüder sind ausgezogen zu suchen, wie sie es denn auch gefunden und viel Gold und Silber aus aller Landschaft deutscher Nation nach Venedig getragen, darzu allerley Edelgestein und zu Venedig großen Ruhm damit erlangt.

Wahlenbuch A. 1590 den 13. Februarij durch Herrn Mathias R. München zu Gamitz eigener Handschrift abgeschr.

Wenn Du gehest von dem Schneeberg nach einem Schloß, heißt Wiesenburg, da fleußt ein Wässerlein an demselbigen Berge und das Wässerlein fällt in die Mulde. Von der [531] Mulde gehe demselben Wässerlein nach aufwärts des Berges, daß Dir das Wässerlein entgegenfleußt, biß Du den Schafstall gleichkommest, da ist in den Fluß gebauet ein Teich, über denselben Teich in dem Wässerlein da findest Du schöne große Körner, ein Gang, daß es Dir Deine Mühe und Arbeit wird wohl belohnen.

Bei Ronneburgk da liegt ein Schloß, das heißt der Tollenstein, allda liegt ein Grund, der heißt der Weiße. Wenn Du von Tollenstein ausgehest auf die linke Hand den Berg wohl hinunter, da findest Du einen Grund, der führt gediegen ʘ. Das Wasser entspringt auch von dem Tollenstein und nicht weit davon da liegt ein Stein, der heißt der Vogelstein, daran findest Du viel Zeichen, auch einen Bischoff an einer Kannen stehend, da findest Du mächtige Guth.

Wenn Du von Großlitz ausgehst, so kommst Du auf eine grüne Wiese, und gehe an dem Wasser hin und siehe Dich umb nach einer Buch, darinnen ist ein Creutz gehauen, daran gehe ein Ackerlänge an den Berg auf, so findest Du eine alte Fichte, sieh Dich um, da wirst Du finden einen alten Stollen, darinnen da ist ein Goldgang, dessen Erz gilt 1  14 F.

Hinter Otten im Voigtlande gehe von der Kuttenheide zur Capellen, St. Peter genannt, gehe zwei Gewend oder Ackerlänge gegen dem Großleinwerts, so kömmst Du zu einem Glaßofen, gegen die schwarzen Berge über, so kömmst Du zu einer Wiesen, wasche darin, so findest Du gut Gold, willst Du da nicht waschen, so gehe zur Zinngabel, daselbst lege Dich hart auf die Erden, so findest Du gut Gold. Dann gehe herum an den Hirschberg gegen Mittag, so kömmst Du an eine abgeschnittene Fichte, gehe eine Ackerlänge von dem Baume, so kömmst Du zu einer abgeschnittenen Gabeln, lege Dich mitten auf die Erde auf ein Ohr, so hörest Du Wasser klingen, da liegt Gold.

Ein Dorf bei Hermannsgrün, eine Viertelmeile von Zwickau, unter dem Dorf da liegt viel Guthes von Körnern, die lassen sich pfletzschen.

[532] Wenn Du gehest von Stolpen zum Schloß Tholenstein, wenn Du das Schloß ansiehest, so gehe den Berg hinauf, da das Schloß liegt, auf der rechten Hand, der Weg, der da gehet nach Rückersdorf, und von Tholenstein auf die hohe Seite, da wirst Du gehen durch ein Fichtenholz und durch einen Windbruch, da das Holz durchsichtig wird, und es währt nicht lange, so kömmst Du zu einem Wahlenstein, darin ist gehauen ein Bischoff, und wenn Du allda bist, so gehe auf die rechte Hand gegen Mittag 4 Gewend lang, so wirst Du kommen zu einem Grund, der währt nicht lange, dann wirst Du sehen auf der Höhe des Grundes einen Baum, der ist also gestaltet gleich ein Mensch, der da stehet und recket einen Arm von sich, darunter da ist ein großes Guth begraben, daß sich darvon wohl tausend Menschen ernähren könnten, wenn es Gott geben will, daß er es haben soll. In demselben Grund findest Du einen Baum gleichwie einen Armbrustschuß weit, dabei habe ich groß Guth bekommen, das glaube mir sey wahr. Denselben Grund gebe ich Dir zu erkennen, darbei sind diese Wahrzeichen zum Denkmal. Wenn Du in den Grund kömmst und hast Jemand bei Dir, und siehet einer den andern an, so sieht man ganz blau unter dem Angesicht von der großen Guth der Metallen, die in demselben Grunde liegen. Darinnen wirst Du Mooß finden, daß Du meinest, Du würdest versinken, so räume das Mooß hinweg und suche, so wirst Du finden einen klaren Sand, anderthalb Viertel tief, darauf das Mooß also geschwebet, da wirst Du wahrlich finden als die Erbsen und Wicken gut gediegen Gold und ein Theil länglich. Und zum Ueberfluß will ich Dir das erste Wahrzeichen dieses Grundes offenbaren. Das rechte Orth ist gestaltet wie ein Schiff, das auf dem Wasser gehet. Merke mehr, wo der rechte Vater liegt, den will ich Dir weisen, als wenn ich persönlich bei Dir wäre. Willst Du zu dem Ertze gehen, so gehe stracks gegen der rechten Hand und siehe zum Tholenstein zum Thurm und siehe hinter Dich, als Du zuvor bist gestanden, so siehest Du ein klein Berglein, zu dem gehe ohne alle [533] Furcht und laß Dir Niemand zustehen, und lege Dich nieder auf die Erden und wend dich, hörest auch Wässerchen rauschen, so nimm ein gut Messer und stich das Wasser ab, das Messer muß lang sein, und stich ein Loch ins Wasser und lasse es ab, das glaub mir für wahr, Du findest an denselben Ort ʘ (Gold), das ist klein wie die Wickenkörner, derer findest Du soviel als Du mit den Händen kannst raffen, und findest auch Röhrlein, das ist gediegen gut Gold, das ist auf meinen Glauben wahr, bitte nur Gott um seinen Segen. Es möchte wohl einer sagen, es ist vor langer Zeit geschehen, man hätte diese Zeit über wohl Berg und Gold hinweggetragen, das gebe ich zu, aber unter 100 und noch mehr ist solches keinem offenbart gewesen, und je größer der Verbienndt Bach, desto mehr Gold er mit sich führet, und mein Großvater, der zu Florenz gewohnet, hat mir dieses geoffenbaret, und bin mit ihm dieses Orths gewesen und solches mit meinen leiblichen Augen gesehen, und mein Großvater und ich haben solche lederne Säcke voll nach Florentz und Venedig gebracht und mit Nächten Hirschberge und Tholenstein viel gewaschen und ist ein solches Guth allda, daß sich zwei gewaltige Fürsten oder Adelige wohl davon erhalten könnten.

Zum allerersten findest Du schwarze Körner, die haben gut Arabisch Gold (in Kobizwald, ½ Meile von Plauen). Man findet wohl einen Betrug darinnen, denn sie sind nicht alle gut, der Bach, darinnen man sie findet, wird genannt der Arnßbach, liegt eine Meile von Soda, zwischen den Porstenstein und Rannerswalda, dieser Bach ist bewährt durch zwei Wahlen, daselbst frage, auf welche Hand Du Dich halten sollst nach Rannerswalda, auf die rechte oder linke, so wirst Du kommen auf eine Kirche, durch den nächsten Hof unter der Kirche folge nach dem Rasenwege, der trägt Dich zu einem Fluß und der trägt Dich wieder zu einem andern, von dem kömmst Du nach dem Pfortenstein, da findest Du ein Wasser, das heißt die Flöhe, das ist ein großes Wasser, dem Wasser folge nach auf eine Meile Wegs aufwärts, so [534] findest Du einen Fluß auf der rechten Hand, dem Fluß folge nach einen Armbrustschuß, darinnen wirst Du finden etliche Körner, aber nicht soviel als in dem Arnßbach, und dieselben Körner sind schwarz, etliche grün, die halten auch Gold, das ist besser als hungarisch.

Ein Fluß ist gelegen an Wolkenstein, da frage nach St. Annaberg. Wenn Du mitten in das Dorf kömmst, so gehe hernach eine Höhe auf die linke Hand auf einem guthen Wege, so wirst Du sehen vor Dir ein schwarz Holz, da verlass den Weg und gehe gleich nach dem Holze, so findest Du vor dem Holze stehen eine Tannen allein bei einem Haselstrauche, so gehe der Tannen gleich wohl eine Viertel Weges, so kömmst Du an einen guten Fluß, der trägt gute Granaden und Amethisten und gleichwohl auch Körner wie ein Eisenstein, dieselben Körner halten Rheinisch Gold. Bei der Haarwiesen daselbst findet man auch Goldkörner, die sich pfletzschen lassen und sehr gut sind.

Ein Fluß, gelegen eine Meile von Freiberg bei einer Mark, der Frauenstein, zwei Meilen von Soda, beyde bey einem Gericht, da findest Du 2 Wege, einen auf der rechten, den andern auf der linken Hand, folge dem auf der rechten Hand, so kömmst Du fort auf einen Rasenweg, derselbe trägt Dich an einen Steg, folge dem nach, so kommest Du an ein Wasser, genannt die Grimnitz, gehe daran wohl hinauf, laß das auf die linke Hand liegen, so kömmst Du an einen alten Graben, als vor Jahren eine Mühle ist gewesen, folge demselben abermals nach, so wirst Du kommen an den Fluß, darinnen sind rothe Fische, derselbe Fluß trägt Körner, die seyn horngrau, da hab ich Marcus rein wohl neulich Gold gewaschen, in 3 Tagen vor 4 R., und die Körner seyn schier eitel Gold, ihm geht wenig ab und sind die Körner zum Theil schwärzlich zu erkennen. Darnach folge der Grimnitz hinabwärts, bis Du kömmst zu einem Steige, gehe nicht unter demselben, sondern den Steig, der da gehet in das Holz herab, gehe wieder zurück an einen Fluß, folge demselben nach, so kömmst Du an ein Bächlein, daselbst [535] wasche, da findest Du schwarze Körner, die auch nicht böse seyn, und kann mich noch nicht genugsam verloben, daß sie soviel Nutzen in sich haben. Von diesen beiden Körnern habe ich Jeremias und Marcus beyde Wahlen soviel gen Venedig getragen, daß wir daselbst Haus und Hoff aus dem Wassergrund erbauet. Darnach, so magst Du zurückgehen, über die Grimnitz, auf eine guthe halbe Meile, da wirst Du finden einen Berg auf der rechten Hand, der Berg ist groß, nahe bei einem Dorffe, das heißt Lichtenberg, da findest Du gegen dem Berge und Dorffe weiße Letten, der ist gut abzutreiben und hält viel Gold.

Von Schandau nach Hermsdorf darnach frage nach Poenigk, wie man gehen will, allda ist ein Wald und einige Zeichen Z gemacht, welches der Churfürst machen lassen, dernach gehe wohl 2 Gewende in den Wald, da findest Du einen Weg nach der rechten Hand, da ist ein Zeichen ʘ, der Weg geht darzwischen, da kommt man an die Kannicher, ist ein Wasser, da gehe darüber den Berg hinauf und gehe in den Grund, so kommst Du an einen Stein, der Heuchen, allda geht der Weg vor Dich, den gehe nicht, sondern gehe den Weg zur rechten Hand ins Gebirge hinunterwärts, so kommst Du auf einen Stein, der heißt das Kostmaul, gehet aber gar zusammen, gehe darnach einen guten Armbrustschuß weit, so findest Du den Weg 11, unter dem Fluß noch und ein Flüßlein noch ein Steinwurf weit auf der rechten Seite, findest Du Körner, an dem Berge sind rothe Körner und oben am Berge wie Eisen, 12 Loth (Silber) ohne das ʘ (Gold). Wenn Du wieder zurückgehst, so gehe dem vorigen Wässerlein nach, so kommst Du auf eine Wiese: der Weg geht nach Hobitz und Rosendorf, gehe den Weg zwei Gewande lang so kommst Du auf den Weg vom Winterberg, zur rechten Hand gehe den Weg hinauf, so kommst Du auf einen Weg, da steht ein Wasser innen wie ein Teich, darinnen ist ein ʘ Gang, heißen zum rothen Spitzen, das Wasser, das darin fließet, fället etliche Klafter tief in Grund, unten im Grunde sind viele Steine, da beschlägt der Stein [536] vom Wasser, als wenn er von ʘ wäre. Daß Du gewiß seyest, so gehe dem Zeichen ʘ nach der rechten Hand, so kömmst Du an den Winterberg in dem Silberthal, da findest Du einen Stolln, 30 Lachter tief, und im Gange liegt es wie Schwefel dreyfüchtig, so ʘ hat, tröstest Du Dir das zu finden, so gehe gegen Rosendorf oder Hertzkretschen, da wirst Du unterweiset über der Elbe sollen rothe Körner als Schwefel seyn. Im Grunde des Winterberges ist ein Brünnelein, da liegt Letten inne, der hat viel graue Körner, der Schlich daselbst hält 12 Mark ohne das Gold, ist zu Dresden probirt.

Bey dem Kohlstein bei Zwickau da liegt groß Ertz von Kieß und Glanz, dahinter bey der Gabel ist ein Hammerschmied, heißt Morgenstern, der weiß guth Erz und einen guthen Stolln, darinnen die Wahlen gebaut haben, sind gelbe Zäpfe, darin als halbe Lingen, inwendig hohl, die lassen sich pfletzschen und ist der Gang eines Tisches breit.

Bei dem Borstenstein ist ein Wasser hinaufwärts nach der Mohlen, da ist ein Stolln, darinnen ist ein Kieß, den haben die Wahlen gehohlet und soll ein guter Marcasit seyn.

Auf der Kuttenheide da frage nach St. Peters Brunnen, der Fluß fließt in einen andern Bach, dann gehe hinunter dem Fluß nach da siehe Dich umb, da findest Du 2 Zeichen, eines in einer Tannen, das andere in einer Fichten, dazwischen findest Du einen Schacht, der ist verdeckt, den thue auf, so findest Du einen gelben Gang, darin gewinne, gilt 1  10 F.

In Eibenstock frage nach dem Goldbrunnen, allda sichere und suche, da findest Du schwarze Körner, gilt 1  14 F., auch 18 F. Kann 1 Tag 1 Pf. gewaschen werden.

Neumark bei Zwickau, 2 oder anderthalb Meilen davor, da ist guth ʘ Seiffen, und Antimonium, das wird da gebrochen.

Zu Waldsachsen frage nach S. Nicolai gegen Hofenstein, da die große Linde steht, gehe eine Ackerlänge davon so kömmst Du zu einem großen Birnbaum, ist eine Pflugscharr [537] gehaut um den Baum umb, da räume auf, da findest Du ein Loch, darin findest Du einen Gang, der ist reich an ʘ und .

Von Waldsachsen auf Tirschenreuth gehe nach Grembsen, dann gehe nach Perreuth, und zwischen den zwei Dörffern auf dem Steig zu der Martersäule, der da geht nach Waldsachßen zu der rechten Hand durch das Birkigt, in den alten Weyer da liegt Gold. Die zwei Weyer sind besetzt, der eine ist nicht besetzt, in dem obern grabe in den beiden Ecken an der rechten Hand unter einer Birkestaude, darin ist ein † gemacht, da ist ein mächtiger Gang ʘ ganz darinnen, hat Adam Brentsch geholt groß Guth.

Lengefeld bei dem Stahler, da gehe in den Bach, da findest Du Goldkörner, die lassen sich pfletzschen, da findet man auch Flamen Gold in etlichen Brunnen, daselbst räume weg. Merk der Teichmeister zu Lengefeld weiß Granaten, 3 Meilen von Schöneck, der Edelmann heißt Metzsch.

Bei der Hellerwiesen frage zu Schöneck nach der Peterskirche bey der Hellerwiesen umb S. Johannis, gehe der Sonne gleich entgegen, wenn sie in dem Morgen aufgeht, biß um den Mittag umb 11 Uhr, so kommst Du auf eine wüste Heyde, da seyn Erlen und Birken durch einander vermengt, davon gehe 2 gute Steinwürfe gegen Mittag, so kömmst Du auf ein Gemose, habe nur Achtung darauf, da gehet ein verborgen unter dem Gemoße weg, darin grab, so findest Du sehr reich Gold, sieh Dich im Nechsten umb, so findest ein gegen Abend, darin grabe Gürtelstief, so findest Du Goldkörner, die schön sind, die zeigen an, dieß sey unter dem alten Schloß bei Clausenköhl zu.

Gehe zu einem Dorff, heißt Helmßdorf, gehört Christoph von Carlowitz, da liegt ein Guth übers Wasser, so siehe über das Wasser, so siehe übers Guth, so wirst Du sehen einen spitzigen Berg, darauf stehet ein Baum in der Höhe gleich dem Berge zu, darin in dem Grunde des Berges auf der linken Hand gegen den Morgen, so findest Du einen Apfelbaum ganz gebogen, ungefährlich bey 12 Schritt des [538] Baums nach Mittag, so findest Du ein großes Guth, darnach unterwärts dem Wasser da ist das Wäschwerk.

Winterberg in Meißen, unter dem Herrn von Paußen gelegen, nahe bei Jonasdorff bey der H.-Cretzerer, da bricht Ertz wie ein Schiebel, hält viel Gold auf dem Berg und reine Gilbe, da sind graue Körner in einem Brunnen und steht nicht weit davon ein Birnbaum an der Seiten gegen der Elben, da liegen der Körner gar viel und oben auf dem Berge nicht weit davon auf dem Kamme da ist eine große Pfütze, da streicht ein ʘ Gang durch, das Wasser davon fällt in einen ungleich tiefen Grund und stehet der Berg unten von dem Wasser, als wäre er über ʘ.

Von Schöneck frage nach Großlitz und nach dem Schieferberge, darin findest Du einen alten Stolln am Steige, darunter fleußt ein hin, gehe nach der linken Hand am Wasser hinauf, biß Du kömmst zu dem langen Holz, so sieh Dich umb nach einem Zeichen in der Tannen, davon nicht weit ist ein †, darunter ist ein ʘ Gang, da fleußt das weg[1].

[539]

1. Bei diesem Zeichen ist reich zu finden.

2. Bei diesem Zeichen ist Arabisch Gold.

3. Bei diesem Zeichen liegen ʘ Körner genug.

4. Bei diesem Zeichen findet man rothe Körner sind halb Gold.

5. Bei diesem Zeichen ist viel Zinnober.

6. Bei diesem Zeichen liegen überall viel Goldkörner.

[540]

7. Dieß zeigt einen Berg da ʘ gnug innen.

8. Das Zeichen bedeutet rein Gold.

9. Bei diesem Zeichen liegt reich Gold.

10. Dieß Zeichen weist zwei Bäche auf dem Buchberge der Yßer.

11. Bei diesem Zeichen ist reich Seiffen.

12. Bei diesem Zeichen sind Wahlengruben, gediegen ʘ und ist Seiffenguth.

13.

[541]

14. Bei diesem Zeichen liegt gediegen Blei.

15. Bei diesem Zeichen findest du reiche Goldgänge.

16. Bei diesem Zeichen liegt ein blauer Letten und reiche Goldkörner.

17. Bei einer solchen Hand liegt gut Waschwerk von Erz.

18. Bei diesem Zeichen 2 Bäche reich an Gold.

19. Dies ist der Drenkstein.

20. Bei diesem Zeichen ist Gold gnug.

21. Bei diesem Zeichen ist Seiffengold.

22. Ein Zeichen, daß hier Wahlen gegraben.

[542]

23. Bei einem solchen Zeichen findest du Marcasit.

24. Bei diesem Zeichen findest du gelben Birill.

25. Bei diesem Zeichen findest du Birill.

26. Bei diesem Zeichen liegt Marcasit.

27. Bei dem Zeichen ist reich Birill.

28.

[543] Uebrigens ist dieses nicht das einzige Wahlenbuch, welches sich mit unserem Vaterlande beschäftigt, sondern D. Kellner hat in seinem „Kurz abgefaßten etc. Berg- und Salzwerks-Buche, Frankfurt u. Leipzig (Nordh.) 1702. in 8°. S. 493–562“, noch ein anderes bekannt gemacht, welches ein gewisser Hieronymus Weigard (S. ebend. 505) verfaßt hatte. Dasselbe betrifft Sachsen, Franken, Böhmen und Schlesien und stimmt in Vielem fast wörtlich mit den von mir oben mitgetheilten Texten überein, enthält aber auch Vieles, was dort nicht steht, aber auch Manches nicht, was jenes lehrt. Ich will also daraus hier Einiges nachtragen.

Bey Dreßden in dem Plauischen Grunde unter dem Dorff, das auff dem Berge liegt, ist ein vortrefflicher Talk-Gang und seynd drey Stollen gantz tief in den Berg getrieben.

Wenn man nach Radeberg gehet, da seynd am Wege Brunnen und eine Buche, darein ist eine Hand geschnitten, die zeiget in das Holz, da kommst Du zu einer großen Linden, darinnen stehet ein Sichertrog, Kratze und Keilhaue, und eine Hand, die zeiget unter sich auf eine Buchen, unter derselben grabe ein und suche den Gang, er ist mehr denn halb gut Gold.

Von dem Dorffe Ober-Gerßdorff im Scharischen Walde gehe auf der Straße nach dem neuen Bau zu, dem Wege über nach dem Wasser und den Berg hinauf, so kömmest Du an ein Wässerlein, das fleußt von einem Brunnen, da gehe wohl hinauff, so kömmst Du zu einem Brünnlein, darinn findest Du Körner, die sind sehr gut und auch schwartz, das Werk, darinn sie liegen, ist noch gantz. Item wenn Du von Gerßdorff aus gehest und an das Wasser, wie oben gemeldt, kömmest, so gehe einen Steinwurff oder zwene zur rechten Hand, da stehet eine Thongrube, darinn sind gute Körner.

Bey Dippoldißwalda ist ein Dorff, das heißt Rotenbach davon eine Meile bricht guter gelber Kieß der ist sehr gut.

Rußpen unter der Zella, da bricht ein guter Fluß, dessen ist etlicher braun, etlicher grün-geel-weiß und etlicher schwartz, alle gut auf Ertze zu schmeltzen.

Elßdorf liegt bald bey Rußpen, das hat zwo Spitzen und am Wege, wenn man nach Ferbersdorf gehet, an dem Freybergischen Wege, wenn Du von Rußpen nach Freyberg [544] gehen willst, so laß den Weg in dem Dorff auf die linke Hand liegen, und wenn Du zum Dorff hinauskommst, so nimm den Schlamm in dem Wege aus dem Geleise und sichere (siebe) ihn, so findest Du in der Sicherung viel Goldkörner, die sehr reich sind. Nicht weit davon ist ein Grund, heißt der Tieffenbach, darinnen findet man viel Goldkörner und Granaten. Von Tieffenbach frage auff Schmalenbach, ist ein Dorff, daselbst wohnt ein Bauer, Nahmens Valtin Lange, durch dessen Gut fleußt ein Wasser auß dem Dorffe, zu Ende außen an der Wiesen, am Ufer auf der linken Hand findet man Goldkörner, die sind gar gut und reich, ohngefähr eines guten Steinwurffs von dem Zaune der Wiesen, der Stein-Gang der führet Kieß als ein schönes Gold, das ist Marcasith.

Hainichen ein Städtlein 2 Meilen von Freyberg, darbey liegt ein Dorff, heißt Machorn (Mohorn), allda ist ein Waschwerk von guten Körnern und Gold, liegt nicht weit von Ottendorff an der Waldeck, da man durch den Wald gehet.

Bey der Zella in dem Wald bei Sibeln und Nossen an der Mulda gelegen, da liegt gut Ertz und ein guter blauer Schiefer.

Ulrichsberg ein Dorff unweit Rußpen gelegen, da fleußt nicht weit vom Steige über die Mulda ein Flüßlein in die Mulda, das führet viel Goldkörner und Granaten und unter dem Dorff ist ein Stollen, darinn bricht schöne Arth und mächtig, ich halte es für Marcasith. Voitsdorff liegt eine Meile von Nossen unter Zellen, da ist ein herrlicher Marcasith und zu Königswalde sind gute Flüsse auff Ertze.

Zu Odern (Oederan) 2 Meilen von Freyberg bricht ein schön Silber-Ertz, so im kleinen Feuer reich ist, im großen aber nichts giebt, man findet auch gute Körner allda. Bei Marienberg zwischen dem Olbernhauß und Katternberg bricht ein spißiger Marcasith in einem schwartzen Schiefer.

Wenn Du kommest gegen Dürresbach oder Auerbach, frage nach dem Flußmaul oder Fletschmaul, darnach Eibenstock, allda frage nach dem Gold-Brunnen, darinnen [545] sichere und suche, so findest Du schwartze Körner, deren 1 Pfund 14 biß 18 fl. gilt. Diese Gelegenheit ist eine Meile von Schneeberg, und kannst Du in einem Tage 1 biß 2 Pfund waschen.


  1. Obige Stellen sind von mir nur aus dem weit umfangreicheren Manuscript ausgezogen, denn der Verfasser hat seine Bemerkungen ziemlich aphoristisch aufgeschrieben. Er behandelt nicht blos Sachsen, sondern auch Schlesien und Böhmen, aber er springt von einem Lande in’s andere über. Am Schlusse folgen unter der Ueberschrift: Dieß sind der Wahlen Zeichen, die Zeichen, welche die Wahlen in Felsen und Bäume eingehauen haben. Letztere lassen sich nicht mehr wiederfinden, da die Bäume längst geschlagen oder umgebrochen sind, von erstern aber habe ich selbst mehrere an Felsen in der Sächsischen Schweiz etc. wiedergefunden und deshalb habe ich zu Nutz und Frommen Anderer diese Zeichen, welche meines Wissens nach nirgends abgebildet sind, hier copirt, und lasse sie mit ihren Erklärungen, wie solche in der Handschrift dabei stehen, folgen.