Wack’rer Mann
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5.
Wack’rer Mann! Schon früh am Morgen
Öffnet er die Ladenthür,
Räumt, als trüg’ er schwere Sorgen,
Keuchend sein Geräth herfür:
Ahle, Schusterkneip und Zirn,
Oft auch steht und sinnt er lange,
Oder reibt sich ernst die Stirn;
Endlich sitzt er – doch die Hände
Denn am linken Straßenende
Ist ein schlimmer Handel los:
Frühbezechte Eseltreiber
Prügeln sich dort blau und wund,
Übt behende Faust und Mund.
Durch verächtliche Geberden
Sagt der Meister, was er denkt,
Bis ein Stiefel, noch im Werden,
Heut’ noch wird er ihn vollenden –
O gewiß, er schwört’s bei sich!
Dreht ihn zwischen kund’gen Händen
Und holt aus zum ersten Stich.
Hastig schießt’s an ihm vorbei –
„Euer Blatt!“ und ihm zu Füßen
Liegt die Zeitung. – „Nun es sei!“
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Vorerst will er sich berathen,
Welches Bündnis, welche Thaten –
Traun, noch ist man Patriot!
Spät erst, doch mit stolzen Blicken
Nimmt er seinen Stiefel auf,
Hastet sein Gedankenlauf,
Bunt sich kreuzend hin und wieder:
„Afrika“ und „Crispi“ – „Zwirn“ –
„Mehr Soldaten“ – auf und nieder
Bis der Schweiß in hellen Tropfen
Von der biedern Stirn ihm fällt
Und die Hand mit ihrem Klopfen
Leise bebend innehält.
Über ihm – sein Athem stockt –
„Sie!“ und seine Blicke irren
Sehnend aufwärts: Schwarzgelockt
Nickt ein Köpfchen ihm von oben
Während er, das Haupt erhoben,
Nachstarrt, bang und voll Verdruß....
Nun tritt sie heraus, nun schreitet
Lächelnd sie dem Corso zu –
Ihm zum letzten Mal der Schuh....