Vom unbarmherzigen Junker
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42. Vom unbarmherzigen Junker.
Sehr mäßig. | Mündlich, aus dem Brandenburgischen. (Oranienburg, Potsdam.) |
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1.
Es war einmal ein große Stadt,darin ein reicher Junker war,
der hatte große Güter. :|:
2.
Worin ein arme Wittwe war,die ihren Mann verloren hatt,
mit sieben kleinen Kindern.
3.
Die Kinder schrien vor Hungersnoth:„Ach liebe Mutter, schaff uns Brot!
wir müssen Hungers sterben.“
4.
Sie nahm den Kessel wol in die Handund gieng damit dem Herrn zum Pfand,
er sollt ihr Korn drauf geben.
5.
‚‚‚Ja, wer das Körnlein haben will,der muß auch haben Thaler viel;
die Thaler müssen klingen!‘‘‘
6.
Die Mutter gieng betrübt nach Hausund zog die sieben Kinder aus;
sie that sie all umbringen.
7.
Der Knecht der schaut zum Fenster neinund bringt dem Herrn die Botschaft heim
von seinen armen Leuten.
8.
‚‚‚Ach Knecht, ach Knecht, sattl mir mein Pferdund wetze mir mein blankes Schwert,
den Jammer anzuschauen!‘‘‘
9.
Der Herr der schaut zum Fenster nein,er sah die armen Kindelein
in ihrem Blute schwimmen.
10.
Er ritt sogleich die Brück entlangund zog heraus sein Schwert so blank,
er that sich selber umbringen.
11.
‚‚‚Und wer das Körnlein hat wie ich,der theil den Armen auch was mit,
daß sie nicht Hungers sterben.‘‘‘
(Vgl. Nr. 25.)
1, 1. Brabant ist eine schöne Stadt. (Potsdam.)