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Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen/Der Sipan-Dagh. Akhlat. Von Akhlat nach Bitlis

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Von Wan nach Agantz Vom Kaukasus zum Persischen Meerbusen
von Paul Müller-Simonis
Bitlis. Saïrd. Der Bohtan
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Siebzehntes Kapitel.
Der Sipan-Dagh. Akhlat. Von Akhlat nach Bitlis.
Der Sipan-Dagh. Die Jesiden. Von Agantz nach Norschen; Aghsrau; Norschen. Von Norschen nach Adeldschiwas; ein guter Streich Sahtos. Von Adeldschiwas nach Akhlat; Donus. Akhlat; allgemeine Ansicht; unsere Grotte. Geschichte Akhlats. Tragikomisches Abenteuer mit unserm Gastwirt. Naive Hochachtung vor dem Evangelium. Die Ruinen von Akhlat; das Thal von Matawantz; die Turbehs. Musikalische Soirée. Von Akhlat nach Tadwan; der Nimrud-Dagh, Keswak; Tadwan. Von Tadwan nach Bitlis. Die Schwelle des Sees von Wan; Hypothese über die Entstehung des Sees; die Khane auf dem Paß. Bitlis.
26. November.

Um nach Adeldschilwas zu gelangen, brauchten wir keine untergeordnete Hügelreihe des Sipaw-Dagh zu überschreiten, denn das Gebirge bildet gleichsam eine einzige in den See abfallende Masse, sondern die gefalteten Ausläufer des Vulkans. Diese Ausläufer haben gewöhnlich die Richtung von Strahlen, die von der Spitze des Berges als ihrem gemeinschaftlichen Mittelpunkte ausgehen.

Der Sipan-Dagh, der die Nordküste des Sees in zwei beinahe gleiche Teile zerschneidet, bildet zugleich das malerische Zentrum der ganzen Gegend. Auch besitzt er die Reinheit und Strenge der Formen, durch die sich gewöhnlich die Vulkane auszeichnen.

Sein schon längst erloschenes Feuer hat in den Legenden der dortigen Gegenden doch noch tiefe Erinnerungen gelassen. Da, wo sich heute der Berg erhebt, wohnte früher ein gottloses Volk. Allah züchtigte sie, indem er das unterirdische Feuer hervorbrechen und drei neue große Berge entstehen ließ.[1] Dies muß aber schon sehr lange sein, denn nach der Erzählung der Kurden stieß die Arche Noes, ehe sie sich auf dem Ararat niederließ, wider den Sipan-Dagh. Noe erkannte daran, daß der Zorn Gottes nachlasse und rief freudig aus: „Sub’ han Allah!“ – Gott sei Dank! wovon heute noch der Name Subhan-Dagh oder Sipan-Dagh herrührt.[2]

Die absolute Höhe des Sipan-Dagh beträgt nur 3353 Meter;[3] aber durch seine isolierte Lage werden seine Formen schärfer hervorgehoben, und der Reflex, der auf dem ruhigen Wasser des Sees funkelt, vergrößert ihn ungeheuer. Daher kam es auch, daß der Kolonel Shiel, der lange Zeit an dem Fuße des Demavend gelebt hat, den Sipan so hoch schätzte als diesen, der doch 5630 Meter hoch ist. Die erste Ersteigung des Sipan-Dagh geschah 1838 durch Brant.[4]

In der Umgegend des Sipan-Dagh wohnen dem Hörensagen nach noch einige nesitische Horden. Diese Teufelsanbeter wurden, obgleich sie den Kurden sehr verhaßt sind, wegen ihrer Tapferkeit von den kurdischen Fürsten mit Schonung behandelt, damit sie sich der kurdischen Herrschaft unterwerfen sollten.[5]. Ihre Zahl ist sehr zusammengeschmolzen, denn Mohammed Reschid Pascha unternahm einen Vertilgungskrieg gegen sie.[6] Das einzige nesitische Dorf, das man uns mit Bestimmtheit nennen konnte, war Pischikümbeht, links von dem Wege von Khorsot nach Karakhan.

Der Sipan-Dagh, von dem Wege zwischen Aghsrau und Norschen aus gesehen.

Abreise 7 Uhr morgens.

Beim Verlassen von Agantz überschreitet man schon bis zu den ersten Ausläufern des Sipan die bereits erwähnte Ebene von Ardschisch; diese ist überall angebaut; soweit es der Schnee zu beurteilen erlaubte, wechseln bestellte Felder mit Brachfeldern ab. Diese Art des Landbaues dürfte sich für jene Gegenden, wo der Dünger doch allen als Brennmaterial dienen muß, noch als die beste empfehlen, weil das Land dann nicht zu sehr ausgesogen wird.

Die wellenförmigen Ausläufer des Sipan, zwischen denen sich der Weg durchschlängelt, verhüllten uns das Gebirge. Gegen elf Uhr machten wir eine kurze Rast in dem kleinen Dorfe Aghsrau, das in einer Falte des Geländes verborgen ist; von da stiegen wir wieder zu dem Ufer des Sees hinab und kamen, indem wir nunmehr dem Ufer folgten, zu einem kleinen Golf, wo der Sipan in seiner ganzen Herrlichkeit wieder vor uns stand.[7] Nachdem wir ein ziemlich beträchtliches Flüßchen überschritten hatten, das aber ganz zugefroren war, erreichten wir das armenische Dorf Norschen,[8] das an der Seite eines Hügels liegt. Dieser Hügel ist sehr merkwürdig, da er nur aus rundlichen Kieselsteinen vulkanischer Natur besteht. Ich bemühte mich vergebens, eine Erklärung dieser Thatsache zu finden. Der Gipfel des Hügels liegt beinahe ebenso hoch über dem Spiegel des Sees als die Schwelle von Tadwan.

27. November. Abreise 7½ Uhr morgens.

Je mehr wir in die Gegend kamen, die der Sipan-Dagh gegen die Nordostwinde schützt, um so seltener wurde der Schnee. Das Gehen auf dem sandigen Boden fiel uns leicht, und der Weg steigt allmählich bis zu einer der Terrassen, welche die Stufen des Gebirges bilden. Zu unserer Linken ließen wir in ziemlich weiter Entfernung und auch ziemlich tief den Weiher von Khorantz; wir konnten nicht untersuchen, ob er ein ausgebrannter, mit Wasser gefüllter Krater oder eine vom See getrennte Lagune ist. Ein anderer Weiher, an dessen Ufer Kiepert das Dorf Sipan vermerkt, blieb für uns unsichtbar, da er mehr nach rechts und noch höher liegt. Er soll die Höhle eines alten Kraters anfüllen; das großartige Gerölle, an dem wir vorbeikamen, rührt wahrscheinlich von der letzten Eruption her.

Von Anfang an war der Himmel bewölkt, doch eröffnete er uns gegen Mittag entzückende Aussichten auf den See.

Auf dem Gipfel eines Hügels bemerkten wir noch die dreischiffigen Trümmer einer Karawanserei, die hier als Zeugen einer glücklicheren Zeit übrig geblieben sind; daneben erhebt sich jetzt ein kleines Dorf.

Ankunft 2½ Uhr nachmittags.

Bald neigt sich der Weg einem kühlen Thale zu, wo die ersten Häuser von Adeldschiwas[9] Schutz gesucht haben; nachdem der Bach überschritten ist, gelangt man in die kleine Stadt, die ganz niedlich auf einem Ausläufer des Gebirges errichtet ist, der von einer alten, zerfallenen Festung gekrönt ist. Von dieser Festung gehen die Mauern der Stadt fächerförmig auseinander. Wie die von Ardschisch, so laufen auch hier die Mauern bis in den See.

Adeldschiwas bildet gleichsam einen Halbkegel, dessen Spitze die Festung bildet, und dessen Grundfläche im Osten bei dem kleinen Bach beginnt, den wir überschritten haben, und im Westen in einem tief eingeschnittenen Thale endigt, dessen Wasser aus dem kleinen See Dil-Göl herkommt. Gerade auf dieses Thal zu werden mit Vorliebe die Häuser errichtet, die sogar schon außerhalb der Wälle liegen. Der östliche Teil der kleinen Stadt ist mehr ein Gartenviertel, vielleicht eine Nachahmung der „Gärten“ von Wan.

Die Ruine auf dem Gipfel des Hügels, die davon herabsteigenden Mauern, die großen Armen gleichen, die Baumgärten, die alten Häuser, das Plätschern der Wellen am Ufer des Sees, der ruhige, sorglose Gesichtsausdruck der Einwohner, alles dieses gewährt eine reizende Poesie. Adeldschiwas erscheint gleichsam als das Gegenstück von Artamied.

Adeldschiwas.

Unsere Wohnung beherrschte den Weg und gewährte von dem flachen Dache aus eine Aussicht auf das Meer. Im Vordergrund steht eine alte zerfallene Moschee. Wir erhielten ein großes Zimmer, dessen Fenster die gewöhnlichen ölgetränkten Papierstücke aufwiesen. Als wir den Eigentümer baten, das Zimmer ein wenig zu lüften, ging er auch bereitwilligst darauf ein, indem er einige dieser Papierstücke zerriß; allerdings eine sehr primitive Einrichtung.

Bei einem Spaziergang an dem See bemerkten unsere Chaldäer ein elendes Fahrzeug, wie man sie auf dem See ab und zu erblickt. Sie sind aus Pappelholz hergestellt und dem Anscheine nach wenig zuverlässig. Der eine von ihnen fragte, ob wir auch so große Fahrzeuge benutzen würden, wie die auf dem Meere.

28. November.

Am anderen Morgen gegen drei Uhr, als wir noch den Schlaf der Gerechten schliefen, kamen unsere Katerdschis schon mit einem gewaltigen Lärm an und waren sehr erstaunt, uns noch nicht zur Abreise fertig zu finden, da wir doch ihnen befohlen hätten, um diese Zeit aufzubrechen. Wir waren im ersten Augenblick etwas verwirrt; nachdem wir aber unsere Gedanken gesammelt hatten, kamen wir zu der Ansicht, daß entweder unsere Katerdschis oder wir das Opfer einer Hallucination geworden seien. Da wir doch ordentlich schlafen wollten, schickten wir sie wieder zurück. Ohne vieles Fluchen gingen sie, um sich auf der Terrasse eines benachbarten Hauses niederzulassen, das am Wege lag, und jeder von uns versuchte wieder einzuschlafen, gleichzeitig auch nach der Lösung des Rätsels forschend. Während dieser Zeit schnarchte Sahto; er schnarchte, von allem Möglichen träumend, mit der süßen Genugthuung, einen lustigen Streich verübt zu haben. Sahto hatte während der Nacht sein Obdach in dem Stalle genommen. Ein Ochse, sein Nachbar, der unzufrieden war, durch das Lager Sahtos etwas eingeschränkt zu werden, fiel jeden Augenblick in das Gebiet Sahtos ein. Dieser beantwortete die Herausforderung damit, daß er den Ochsen durchprügelte. Da er aber durch die Aufregung nicht einschlafen konnte, kam ihm ein herrlicher Gedanke: „Ich schlafe nicht, und deshalb ist es auch nicht recht, daß die übrigen schlafen.“ Darauf lief er zu den Katerdschis, weckte sie auf und kündigte ihnen an, daß wir sogleich abreisen wollten, Ähapuck, Ähapuck. Dann kehrte er zu dem Ochsen zurück, der sich unterdessen etwas beruhigt hatte, und schlief den Schlaf des Gerechten. Der Streich kam bald an das Tageslicht. Niemand ärgerte sich sehr darüber; zur Vergeltung dafür empfing Sahto von seinen Reisegefährten eine ordentliche Tracht Prügel, womit die Angelegenheit beendet war.

Wir reisten um sieben Uhr ab.

Ungefähr eine Stunde lang hält sich der bald steigende, bald fallende Weg an den Felsen, die senkrecht in das tiefblaue Wasser des Sees abfallen. Die zackigen Gipfel des südlichen Ufers, die mit Schnee bedeckt waren und gar herrlich in der Sonne funkelten, vereinigen sich allmählich mit den weniger schroffen Abhängen des Nimrud-Dagh und bilden einen wunderbar schönen Golf, der sehr an das Gestade der Provence erinnert. Darauf senkt sich das Ufer und bildet einen Bogen mit graziösen Buchten. Es lag hier fast kein Schnee mehr, überall herrschte eine angenehme Wärme wie zur Herbstzeit in Italien. Am Grunde einer der Buchten findet sich eine wirkliche Oase von hundertjährigen Nußbäumen und andern Fruchtbäumen, die noch mit ihren Blättern bedeckt waren und das kleine Dorf Donus verbergen.

Bei Donus beginnt das unter der Bezeichnung Land von Akhlat bekannte Gebiet. Das Dorf selbst nennt sich Akhlat birindschi oder das erste Akhlat und soll ehemals ein Vorort dieser großen Stadt gewesen sein, wie sich denn auch manche Spuren eines frühern Glanzes finden. Die Häuser, meistens nur Überreste von Bauwerken aus Hausteinen, sind von sehr schönem Stil; die obern Etagen sind zwar zerfallen, aber die Erdgeschosse sind den Bedürfnissen der armseligen Bevölkerung angepaßt, die heute davon Besitz ergriffen hat. In dem Feld umher finden sich Ruinen von großen Bauwerken zerstreut, elegante Turbehs, fürstliche Grabmäler. An dem Ufer des Sees erhebt sich eine Festung (Nr. 1 des Planes); ein wenig weiter findet sich ein großer Kirchhof (Nr. 4). Der Pfad geht an einem wunderschönen, kreisrunden Turbeh (Nr. 3) vorbei, folgt dann der Grundlage eines ehemals befestigten Plateaus (Nr. 5) und steigt schließlich in ein tief eingeschnittenes Thal hinab. Eine sehr schöne Brücke aus einem Bogen, heute allerdings halb ruiniert, ist über dem Strom errichtet.

Drei Gruppen von Hütten mit sehr erbärmlichem Aussehen hängen an den Seiten des Thales; es ist das heutige Akhlat.[10] Die Schlucht ist kalt und rauh, die Aussichten phantastisch und wild. Hatten wir soeben die idyllischen Landschaften, wie sie Claude Lorraine gemalt hat, durchwandert, so befanden wir uns sodann in dem strengen Gebiete des Salvator Rosa.

Plan der Ruinen von Akhlat.

An den Seiten des befestigten Plateaus sind halb eingestürzte Grotten ausgehöhlt. Die Hütten, unter denen wir unser Obdach suchten, sind gleichsam nur die Vorderseiten solcher Grotten. Ein Armenier bot uns seine Wohnung an, die beinahe noch erbärmlicher aussah als die übrigen Häuser; aber der enge Flur führte zu einer weiten Grotte. Das Haus ist in Form eines Rechtecks gebaut, dessen eine Längsseite weiter in den Berg hineingeht und auf diese Weise den Stall bildet.

Im Hintergrund der Grotte enthält ein Backtrog aus vulkanischem Stein einen Vorrat Mehl; zur Seite führt eine Treppe zu einer Plattform, die selbst zu geheimnisvollen Orten dringt, wohin wir nicht gelangen konnten. An den Seitenwänden der Grotte sind einige armselige Hausgeräte aufgestellt. Der Tandur nimmt die Mitte der Wohnung ein, und wir nahmen dicht bei demselben Platz. Das Gewölbe der Grotte bildet einen elliptischen Halbcylinder. Die Atmosphäre darin war warm, dumpf und reich an Düften.

Akhlat ist eines der ärmsten Dörfer, das wir bis dahin gesehen hatten. Die armenische Bevölkerung ist äußerst armselig. Junge Mädchen von fünfzehn Jahren laufen fast nackt umher; niemand konnte uns auch nur einige Nahrungsmittel liefern. Und dennoch liegt Akhlat in einer bevorzugten Gegend. Außerhalb der Schlucht, wo die Sonne im Winter kaum hineindringen kann, ist das Klima des Gebietes von Akhlat sehr mild. Die Gärten bringen berühmte Früchte hervor. Die Pfirsiche und die Äpfel erreichen eine bedeutende Größe und waren früher bis nach Aderbeidschan hin bekannt.[11]

Deyrolle, der mitten im Sommer das Plateau von Prkuz nach Akhlat durchwanderte, schreibt: „Nach einem kurzen Aufenthalt in Prkuz wandten wir uns gegen Akhlat und durchreisten eine sehr gut angebaute Hochebene, wo der Weizen so schön und so regelmäßig gesäet war, daß ich mich in einen der reichsten Orte der Beauce (heute Eure et Loire) in das Gebiet einer Ackerbauschule, mitten in eine vollkommene Landwirtschaft versetzt glaubte.“[12]

Was nützt aber einem Lande seine Fruchtbarkeit, wenn die Ernte, die heute vielleicht gut eingebracht wird, eine Reihe von Jahren hindurch regelmäßig eine Beute der Diebe wird? Seit der Reise Deyrolles haben kurdische Stämme Akhlat stets als Ziel ihrer Raubzüge betrachtet und die Bevölkerung dahin gebracht, daß sie nicht mehr anbaut, als was sie unbedingt zum Leben notwendig haben muß.

In geographischer Hinsicht reicht das in der Ecke des Sees gelegene Akhlat Bitlis, Musch und Melasgerd die Hand und könnte schon dadurch ein wichtiger Handelsplatz statt einer Wüste sein.

Auch hat Akhlat in dem Altertum bereits eine bedeutende Rolle gespielt.

Die Zeit seiner Gründung kann nicht angegeben werden; nur weiß man durch die Angaben der orientalischen Schriftsteller, daß es in dem armenischen Distrikte von Pesnuni (Deyrolle schreibt Kesnuris und Texier Pernuni) enthalten war. Der armenische Name war Khlat; aber der arabische und türkische ist Challat oder besser Akhlat.

Unter diesem Namen ist die Stadt am meisten bekannt; denn seine historische Entwickelung knüpft sich an die mohammedanischen Einwanderungen. Die Khalifen, deren Waffen bereits das kleine Armenien bis Malatiyeh unterjocht hatten, und die bereits in die mit dem Wansee in Verbindung stehenden Thäler vorgedrungen waren, bemächtigten sich Akhlats im neunten Jahrhundert.

Die byzantinischen Kaiser verjagten die Muselmanen (993) und behaupteten diesen Platz einige Jahre. Aber sie konnten die Angriffe der eingeborenen Fürsten nicht aushalten, die ohne Zweifel von den Seldschukiden unterstützt wurden; Akhlat wurde das Jahrgehalt kurdischer Fürsten, die hier vorübergehend Dynastien gründeten. Eine von diesen, die Dynastie der Merwaniden, herrschte zugleich in Diarbekr und in Akhlat. Ihre Tyrannei wurde schließlich so unerträglich, daß die Einwohner von Akhlat es vorzogen, sich den Türken in die Arme zu werfen. Sie ergaben sich dem Sokman el Kotbi, einem der mamelukischen Anführer des Seldschuken Kouthb-ud-din-Ismael. Sokman vertrieb die Merwaniden und ließ sich im Jahre 1099 als König von Akhlat mit dem Titel Schah Arman, König von Armenien, ausrufen.

Plan u. Durchschnitt unserer Grotte in Akhlat.

Akhlat ward also während eines Jahrhunderts die Hauptstadt einer Dynastie, die fälschlich eine seldschukische genannt wird. Es war in den Zeiten, wo die Khalifen, die ziemlich kraftlos waren, überall auf ihre Kosten ähnliche Dynastien erstehen sahen. Es war dies eine Zeit der Kämpfe, wo sie ihre Macht kaum behaupten konnten; so lagen auch die Seldschukiden von Akhlat beständig im Kampfe mit ihren Nachbarn. Aber diese Kriege hinderten sie nicht daran, ihrer Hauptstadt äußerlich aufzuhelfen und sie zu großem Glanze zu bringen. Die Monumente, deren Ruinen man noch heute bewundert, reichen in jene Zeit hinauf; sie sind also beinahe Zeitnossen derer von Ani; übrigens tragen alle sehr deutlich das Gepräge eines und desselben künstlerischen Einflusses.

Im Jahre 1207 vernichtete ein kurdischer Fürst aus der Familie Saladins, Malek-el-Ohad-Ayub, die seldschukidische Dynastie und nahm den Thron ein.

Bald mußte Akhlat die Angriffe des schrecklichen Dschelal-ud-din-Charesmschah zurückschlagen und eine zweijährige vergebliche Belagerung durch denselben aushalten.

Im Jahre 1229 (626 der Hedschra) kam er zum dritten Male; die Belagerung wurde schrecklich. Die Blokade dauerte den ganzen Winter; zwanzig Kriegsmaschinen griffen die Mauern von der Seeseite an. Aber die Verteidiger verzagten nicht eher, bis sich zu der Belagerung der Hunger gesellte; das Brot wurde mit Gold aufgewogen, und Hunde galten als Leckerbissen. Aller Hilfsmittel beraubt, wurden die Verteidiger liederlich; Dschelal nahm die Stadt mit Sturm. Die Horden Dschingiskhans entrissen sie ihm 1245. Damals wurde Akhlat die Apanage einer georgischen Prinzessin, die an einen Fürsten aus der Familie Saladins verheiratet war. Der Krieg hatte ohne Zweifel schon viele Ruinen geschaffen. Im Jahre 1247 zerstörte ein Erdbeben noch einen großen Teil der Baudenkmäler. Endlich bemächtigte im Jahre 1548 (955 der Hedschra) sich der persische Schah der Stadt und ließ die Festung (Nr. 5 des Planes) vollständig schleifen. Später gründete Soliman Ghasi eine neue Festung am Ufer des Sees (Nr. 1), die aber niemals eine Bedeutung erlangt hat.

Nach diesem historischen Streifzug wollen wir zu unserer Grotte zurückkehren; da es schon zu spät war, die Ruinen zu besuchen, wollten wir den kommenden Tag diesem Zwecke widmen.

Wir hofften, allein unsere Wohnung einnehmen zu können. Mit einigem Mißtrauen bemerkten wir indes, daß man uns nur den besten Teil derselben abgetreten hat. Wir ließen uns neben dem Tandur nieder. Ich begann mit dem Ausfüllen meines Reisejournals und machte eine barometrische Aufnahme. Während dieser Zeit ließ Hyvernat sich von unserm kleinen Chaldäer Lazarus die Stiefel ausziehen. Dieser benahm sich dabei aber so ungeschickt, daß auf einmal sich vier Beine in die Luft hoben und in ihren Fall Tisch, Tintenfaß, Barometer, kurz unsere ganze Einrichtung verwickelten. Jeder von uns half unter der denkbar größten Heiterkeit unsere Sachen in Ordnung bringen. Nach vielleicht fünf Minuten wollte ich meine Barometer in ihre Etuis bringen, aber ich konnte eines derselben nirgendwo finden, wiewohl ich alles durchsuchte, sogar den Tandur.

Während dieser Zeit spielte sich am Ende der Grotte eine typische Szene ab. Der Hausherr zog Huschanna zur Seite und vertraute ihr als großes Geheimnis an, daß er gegen ein gutes Backschich uns wieder zu unserm Barometer verhelfen wollte. Huschanna, die ahnte, um was es sich hier handelte, versprach ihm lächelnd das verlangte Trinkgeld. Der Hausherr zeigte ihr darauf mit dem Finger seinen Bruder, der auf der Plattform im Hintergrund der Grotte verborgen und damit beschäftigt war, das Barometer in einer Kiste zu verstecken. Hier lag also offenbarer Diebstahl vor, der um so schwerer war, als die Diebe uns die Gastfreundschaft angeboten hatten. Der Lump hatte gesehen, wie das Barometer in den Tandur fiel, und sich mit wirklicher Diebesschnelligkeit desselben bemächtigt, ehe wir so viel Zeit hatten, es zu bemerken; das Kupfer der Einfassung hatte er für Gold angesehen und sich davon viel versprochen. Wir forderten gebieterisch und mit Zorn die Rückgabe unseres Barometers. Ich ergriff dasselbe und beschäftigte mich damit zu untersuchen, ob die Asche und die Wärme des Tandurs ihm keinen Schaden zugefügt hätten, so daß ich darüber den Dieb ganz vergaß, und Hyvernat also die Rolle des Richters übernehmen mußte.

Dieser begann die Ausübung seines Amtes damit, daß er den Dieb mit Kolbenstößen so traktierte, als sei er einer unserer Zabtiehs. Kaum war die Sache klar, so stürzte er sich auf den Spitzbuben und zerschlug ihn mit Hilfe unserer Leute erbärmlich. Sein Bruder, unser Gastwirt, war so naiv, gerade diesen Augenblick zu wählen, um sein Trinkgeld zu verlangen, und den Dieb damit zu entschuldigen, daß das Barometer ihnen gehöre von dem Augenblicke an, da es in den Tandur gefallen sei. Um dem Kerl die Gesetze der Gastfreundschaft kurz zu erläutern, versetzte ihm der Zabtieh einen mächtigen Schlag auf den Kopf; dann wurden beide mit Knüttelschlägen hinausgetrieben, während sie aus vollem Halse schrien: „Tandura düschti, Tandura düschti“ – es war in den Tandur gefallen, es war in den Tandur gefallen.

Die Exekution hätte genügt; aber unsere Leute waren im Zorn. Die Zabtiehs wollten ihren Eifer bezeigen, und da die Schlägerei einmal begonnen hat, könnten wir ihr keinen Einhalt thun. Der Dieb wurde zu dem andern Zabtieh geführt, der den Grad eines Schiauch (Sergeanten) bekleidete; dieser wollte nicht hinter den andern zurückbleiben und verabreichte dem Dieb wieder eine derbe Tracht Prügel; darauf ließ er ihn sich hinlegen und fesselte ihm die Hände. Dem armen Teufel ist übrigens hart mitgespielt worden, so daß er ganz angeschwollen ist. Es sind dies brutale Vorgänge; aber sie sind in der Natur der dortigen Gebräuche begründet, und derjenige, der nicht zu solchen Maßregeln greift, wird verachtet und bestohlen. Im übrigen wird unser Dieb sich morgen erholt haben, und für einen Armenier, der von den Türken keine gute Behandlung gewöhnt ist, wird er sagen müssen, daß er noch glimpflich genug davon gekommen ist.

Backtrog mit Mehl.

Wir dagegen zogen unsere Revolver und erklärten aufs feierlichste, daß der erste, der das Unglück haben würde, in unsere Grotte zu kommen, unfehlbar eine Kugel durch den Kopf bekäme; dann machten wir Anstalten, uns zur Ruhe zu begeben.

Jetzt ereignete sich ein neuer Zufall: Hyvernat fiel in den Tandur. Glücklicherweise verletzte er sich nicht dabei, so daß unser Lachen gerechtfertigt war.

Vor der Szene mit dem Barometer hatte unser Gastwirt ein Päckchen gebracht, dessen Inhalt er uns zeigen wollte. Er kauerte vor uns nieder, nahm eine feierliche Miene an und begann das Päckchen zu enthüllen. Mit einer feierlichen Langsamkeit nahm er von dem Päckchen neunundzwanzig Taschentücher, wobei er sich noch jedesmal unterbrach, und bei dem 29. zeigte er uns ein Evangelienbuch aus der ersten Ausgabe der Mechitaristen von Venedig. Diese Achtung hatte etwas Rührendes an sich, aber die 29 Taschentücher setzten unseren Ernst auf eine harte Probe. Es ist wohl nicht nötig zu sagen, daß das Evangelienbuch noch niemals durchblättert worden ist, da sein Eigentümer gar nicht lesen kann.

29. November.

Wir widmeten den Tag dem Besuche der ringsumher zerstreuten Ruinen.

Am Morgen stiegen wir das Thal hinauf bis zu dem Dorfe Matawantz.[13] das ungefähr eine halbe Stunde von dem Weg nach Akhlat entfernt liegt. Das Thal ist nur eine enge Schlucht, wo das Ungestüme des Gießbaches und die großen Einstürze vulkanischer Felsen zuweilen ein schauerlich-schönes Gemälde bilden. Das Hauptinteresse aber beanspruchen auf dem Wege die zahllosen in den Felsen eingehauenen Grotten. Viele sind schon eingestürzt; die Ausdehnung ist auch verschieden. Man kann wohl mit Recht diese heute verlassenen Wohnungen als den ältesten Kern der Stadt Akhlat ansehen; aber ein Irrtum wäre es, die Periode, wo die Gesamtheit der Wohnungen auf diese Weise hergestellt wurde, in die vorhistorische Zeit zu verlegen. In jenen Gegenden kennt man mehrere unterirdische Städte. Ani hat sein Grottenviertel, und in Georgien trifft man in der Nähe von Gori und auch noch sonst verlassene unterirdische Städte, deren Ruinen Zeugnis ablegen von einer ziemlich weit vorgeschrittenen dekorativen Kunst. Ich glaube den Daseinsgrund dieser Art Wohnungen in den Bedingungen des Klimas und des Terrains suchen zu müssen und nicht in der Tradition der Troglodyten. Zwischen der natürlichen Grotte, in welcher der Troglodyte hauste, und diesen unterirdischen Wohnungen besteht ein sehr großer Unterschied, der den sozialen Zustand in seiner größten Wildheit von einer ziemlichen hohen Stufe der Civilisation trennt.

Was die Bedingungen des Terrains und des Klimas betrifft, so schreibe ich gerade diesen die größte Bedeutung zu. Rom mit seinem Untergrund von Tuffstein, der leicht zu bearbeiten und dabei doch solid ist, hat ein unterirdisches Netz von Katakomben, die zusammen mehrere hundert Kilometer Länge aufweisen. Es scheint mir natürlich, daß in einem Lande, wo die Winter streng und die Sommer sehr heiß sind und wo frühzeitig Mangel an Brennholz entstand, man sehr bald auf den Gedanken kam, unterirdische Wohnungen anzulegen, zumal auch hier der Felsen leicht auszuhöhlen ist und später durch die Berührung mit der Luft verhärtet, so daß solche Wohnungen eine Ewigkeit dauern konnten. Ein anderer Vorteil war der, daß in diesen Wohnungen sich die Temperatur stets ziemlich gleich blieb, so daß sie im Sommer kühl und im Winter warm erscheinen mußte.

Die Wohnungen von Matawantz, stufenförmig an den Seiten der Schlucht angebracht, sind beinahe alle unterirdisch. Eine alte armenische Kirche, die malerisch an dem Felsen gleichsam angeklebt ist, überdacht das linke Ufer des Gießbachs. Auch diese Kirche ist zum großen Teile in dem Felsen ausgehöhlt.

Auf dem Rückweg von Matawantz erkletterten wir das bereits erwähnte Plateau (Nr. 5 des Planes). Dieses Plateau beherrscht die Verbindung des Hauptthales mit einem kleinen Seitenthale ohne Wasser, in das der Pfad nach Adeldschiwas hinabführt. Im Norden ist es von dem oberen Plateau durch eine leichte, vielleicht künstlich angelegte Senkung getrennt. Hier erhob sich ehemals die Festung und ganz gewiß auch das Palais des Sultans von Akhlat. Der persische Schah, der diese Bauwerke im Jahre 1548 zerstörte, ließ keinen Stein auf dem andern, und heute geht der Pflug über jene historisch merkwürdigen Stellen.

Wahrscheinlich sollte Akhlat, wie heute Wan, ein großes unbefestigtes Gärtenviertel mit zerstreut liegenden Wohnungen bekommen. Diese Annahme scheint nur schon aus dem Grunde sehr wahrscheinlich, da man nirgendwo eine Spur von einer Umwallung findet, die bestimmt gewesen wäre, Akhlat einzuschließen.[14]

Turbeh des Sultans Bayandur.

Zwischen der alten Festung und dem „Meere" dehnt sich ein großer mohammedanischer Kirchhof aus. Dieser hat mehr Gnade gefunden als die Wohnungen der Lebenden, und man kann sich eines eigentümlichen Gefühls nicht erwehren, wenn man inmitten aller Ruinen die Gräber unversehrt findet. In Wirklichkeit ist von Akhlat nichts übrig geblieben als die Gräber.

Zunächst befindet sich hier der große Friedhof des Volkes (Nr. 4); die mehr als zwei Meter hohen Grabsteine, die durchweg mit schönen Inschriften bedeckt sind, zeigen eine merkwürdige Übereinstimmung; hier findet sich der Charakter der Geschichte Akhlats wieder: nämlich eine große Blüte in einer kurzen Periode. Inmitten dieser Gräber finden sich zwei Grabmäler (Turbehs).

Zwar findet man die schönsten Turbehs an dem Pfade nach Adeldschiwas. Das Grab des Sultans Bayandur (eines der tartarischen Häuptlinge, die sich Akhlats im fünfzehnten Jahrhundert bemächtigten) ist ein wahres Schmuckkästchen (Nr. 3 des Planes). Vor einem auf rechteckiger Grundlage aufgeführten Gebäude mit strengen Formen erhebt sich ein zylindrisches Häuschen, das beinahe ganz durchbrochen ist. Elegante Säulchen tragen Kapitäle mit kurzen Kelchen, an deren Enden ein äußerst fein gearbeitetes Kranzgesims verläuft. Das Häuschen ist mit einem konischen Steindach gekrönt. Im Laufe der Zeit hat dieser rotbraune, feinkörnige Stein wärmere Farbentöne angenommen, wodurch die ganze Schönheit der Arbeit wunderbar erhöht wird.[15]

Auf dem rechten Ufer des Stromes (Nr. 7 u. 8) finden sich die Ruinen zweier Turbehs. Sie waren von viereckiger Form und dem Anschein nach viel größer als das beschriebene. Das eine von diesen Grabmälern wird von den Einwohnern Turbeh des Hassan Padischah genannt. Die befestigte Stadt (Nr. 1) an dem Ufer des Sees, ist, wie wir gesehen haben, mehr modern; sie wurde durch Sultan Soliman Ghasi im Jahre 975 der Hedschra = 1564 unserer Zeitrechnung gegründet. Wahrscheinlich schien in dieser unruhigen Zeit, wo die Festung erbaut wurde, das System der Gärten zu gefährlich, so daß die Umwallung bestimmt ward, die Mehrzahl der Häuser zu schützen. Obwohl ihr Umfang ziemlich klein ist, so hat sie doch wahrscheinlich der durch die Kriege sehr gesunkenen Einwohnerzahl genügt.

Heute bewohnen nur noch einige arme Famillen diese Ruinen. Die Umwallung schließt zwei Moscheen ein. Die eine von ihnen ist ein quadratischer Bau, der von einer zylindrischen Kuppel überragt wird und innerhalb durch Spitzbogen verbunden ist. Der Portikus ist gänzlich zerfallen. Die Kuppel der zweiten Moschee ist auswendig achteckig und inwendig zylindrisch. Der Portikus ist besser erhalten als bei der andern. Ornamente bieten diese beiden Moscheen sozusagen gar keine.

Gegen Abend kehrten wir zu unserer Grotte zurück. Der Hausherr hatte die Szene von dem vorhergegangenen Abend zu gut im Gedächtnis behalten, so daß er uns in seiner Wohnung allein schalten und walten ließ.

Nach dem Abendessen präsentierten sich uns kurdische Musiker in Begleitung von zwei jungen Tänzern. Die Musiker bedienen sich der Kiamantscha oder kurdischen Viola und des Tamburins. Jeder der Tänzer besitzt eine Kastagnette. Die Tänzer sind Knaben von zehn bis zwölf Jahren, bekleidet mit langen Gewändern. Die Tänze sind ziemlich mannigfaltig, aber der Gesang, womit er begleitet wird, ist einförmig. Neben dem wilden Schütteln zeigen sie auch anmutige und ganz gewandte Bewegungen. Diese barbarische Musik, die durch das Echo der Grotte noch verstärkt wurde, und diese Tänze bei dem flackernden Richte bildeten ein fremdartiges und zugleich künstlerisches Schauspiel.

Bei näherer Betrachtung schwand indes jeder Zauber und machte einer tiefen Traurigkeit Platz; denn die bekannte Sittenlosigkeit der Türken legt diesen Kindern schändliche Bedingungen auf und macht sie zum Spielball der niedrigsten Leidenschaften.

30. November.

Um sieben Uhr fünfundvierzig Minuten reisten wir ab. Der Himmel war bewölkt und die Temperatur ziemlich warm, was uns nichts Gutes zu verkünden schien.

Von Akhlat nach Tadwan sind sechs Wegestunden. Der Weg war ausgezeichnet und ganz frei von Schnee. Es bot sich uns kein weiteres Hindernis als eine Anzahl von Bächen, die zwar ziemlich groß sind, aber doch durchwatet werden konnten.

Nimrud-Dagh.

In der ersten Zeit des Marsches blieben wir in einer schmalen Ebene, die jedweden Charakters entbehrte. Gegen Osten bemerkten wir die Ufer des Sees, die hier niedrig und sumpfig sind; nach Westen zu schließt der Nimrud die Landschaft ab.

Seine Masse erhebt sich ungefähr tausend Meter über den See, doch erscheint sie schwerfällig und nicht anmutig; aber man kann sich eine ziemlich genaue Rechenschaft über die ungeheure Ausdehnung seines Kraters geben, der gewöhnlich als der zweitgrößte auf der Erde angenommen wird.

Wie der Sipan hat auch der Nimrud seine Legende. Nimrod, der gewaltige Jäger vor dem Herrn, hatte seine Winterwohnung in Roha aufgeschlagen; um der Hitze des Sommers zu entgehen, baute er sich auf dem nach ihm benannten Berge ein wunderbar schönes Schloß. Aber durch seinen Stolz rief er den Zorn Gottes hervor; auf Befehl Allahs senkte sich der Gipfel des Berges, verschlang das Schloß und seine Bewohner und bildete einen See von 1500 Ellen Tiefe und 3000 Parasangen Umfang.[16]

Nach einem einstündigen Marsche erreichten wir eine anmutige Bucht, die nach Norden zu von einem isolierten, felsigen Vorgebirge abgeschlossen wird. An dem südlichen Ufer dieser kleinen Bucht bildet das Dorf Keswack das Pendant zu dem Vorgebirge. Das Dorf scheint aufzublühen. Wir fanden hier zum ersten Mal seit Giangetschin statt der flachen Terrassen spitze Dächer aus Stampferde.

Keswack hat eine alte armenische Kirche von hübscher Bauart. Sie ist in Form eines griechischen Kreuzes erbaut und von einer Kuppel überragt; die Seitenschiffe sind Gewölbe mit Bogen, die sich alle auf die vier Pfeiler stützen, welche die Kuppel tragen.

Unsere Wohnung in Tadwan.

Während wir die Kirche besahen, kam ein nach europäischer Art gekleideter Armenier zu uns, der sich für einen englischen Diener ausgab. Bescheidenheit war seine starke Seite nicht, denn er wußte uns so viel verdienstvolle Thatsachen zu erzählen, die er alle gethan haben wollte. Er beendigte seine Erzählung damit, uns einen Handel vorzuschlagen. Er bot uns ein Pferd an, eine Flinte und noch mancherlei Artikel, die wir indes nicht gebrauchen konnten. Wir ließen ihn schließlich stehen und setzten unsern Weg fort.

Der letzte Teil des Weges ist viel malerischer, aber auch schwieriger. Aufsteigen wechselte mit Absteigen ab. Überall, wo der Weg durch eine Schlucht führte, zwangen uns Anhäufungen des Schnees, einen Umweg zu nehmen. Zum Glück hatte das Tauwetter uns den Rest des Weges ziemlich freigemacht; wären wir acht Tage früher gekommen, so hätten wir wahrscheinlich nicht durchkommen können.

Der Nimrud-Dagh erscheint in dem Maße majestätischer, je mehr man sich der Bai von Tadwan nähert, deren anmutige Eiform hier das äußerste Ende des Sees bildet. Man kann hier bald die Wasserscheide zwischen dem Becken von Wan und dem Becken des Tigris merken. Sie ist zwar von solch geringer Höhe und so wenig hier am richtigen Platze, daß man unwillkürlich eine Spalte sucht, wodurch das Wasser zum Wansee abfließen kann.

Tadwan, ein kleines armenisches Dorf, ist ganz nahe an dem See erbaut; gegen Süden erhebt sich über ihm ein felsiges Vorgebirge, das ehedem eine Festung trug. Leider war der Himmel bewölkt; bei klarem Wetter muß sich gerade von diesem Vorgebirge eine herrliche Fernsicht bieten, die den größten Teil des Wansees umfaßt, dessen Ufer hier konvergieren,[17] dann aber auch sich auf die beiden Riesen oder – die Bezeichnung ist treffend – die Väter des Sees erstreckt, auf den Nimrud und den Sipan.

Einige Minuten von dem Dorfe entfernt liegt unter Ulmen versteckt ein alter armenischer Kirchhof. Dem Anscheine nach besteht zwischen den hier ruhenden Generationen und der, die augenblicklich in den armseligen Hütten des Weilers ihr klägliches Dasein fristet, kein verwandtschaftliches Verhältnis; denn der Kirchhof wird gleichsam als ein unheilvoller Ort von der Bevölkerung gemieden. Um so mehr macht aber die Natur hier ihre Rechte geltend, und die Ulmen bringen einen Grabstein nach dem andern zum Falle, indem sie ihre Wurzeln zwischen die Gräber weiter ausdehnen. Dieser Friedhof muß sehr alt sein; denn die Kreuze und Sarkophage besitzen ein Aussehen, das uns bis jetzt noch nirgendwo begegnet ist.

Unsere Wohnung in Tadwan.

Das Wetter taute auf, und infolgedessen wurden die Straßen Tadwans in ekelhafte Schlammlöcher verwandelt. Was unsere Wohnung betrifft, so reproduziert sie den unveränderlichen Typus eines bewohnbaren Pferdestalles. Eine Bank, die an hölzerne „Säulen“ angelehnt ist, welche das Dach tragen, grenzt das „Haus“ ab, während die Rückenlehne der Bank das „Haus“ von dem Pferdestalle trennt. An diese Rückenlehne werden die Tiere an gebunden. Wenn es ihnen um eine Unterhaltung mit ihren Herren zu thun ist, brauchen sie bloß den Kopf zwischen den ziemlich weit von einander entfernten Querstäben der Rückenlehne durchzustrecken. Mein Pferd Dschamusch schien sehr begierig nach Unterhaltung zu sein; freilich war das Hauptmotiv seine unersättliche Feinschmeckerei; so erfaßte es auch hier alles, was ihm unter die Zähne fiel, und bald ertappte ich es, wie es sich über mein Feldbett hergemacht hatte.

1. Dezember.

Um 7½ Uhr reisten wir bei einem unfreundlichen Wetter ab. Das Auftauen ging weiter vor sich, so daß die ganze Atmosphäre von einer kalten, durchdringenden Feuchtigkeit erfüllt war. Nach Verlauf einer kleinen Stunde hatten wir für immer diese reizenden Ufer des für uns so erinnerungsreichen Sees von Wan verlassen. Ob es dieser Gedanke war oder das unfreundliche Wetter oder vielmehr die Verbindung der beiden Umstände, kurz, wir waren traurig gestimmt und stiegen melancholisch den sanften Abhang hinauf, der zu der Wasserscheide von Tadwan führt. Um zu ihr zu gelangen, bedurften wir ungefähr einer Stunde; nach dem Barometer liegt sie ungefähr hundert Meter höher als das Niveau des Sees. Die barometrische Höhe von Tadwan war: 618,5 Millimeter; die Höhe des Passes 610 Millimeter.

Diese Wasserscheide bildet ein großes Plateau, das von hohen Bergen eingeschlossen ist, die gleichsam drei Durchlässe bilden. Der breiteste ist der, durch den das Plateau mit dem See in Verbindung steht; der nördliche Durchlaß, durch den es mit dem Thale des Kara-Su, der den Distrikt von Musch bewässert, verbunden ist, hat keine so große Breite; der schmälste der dreien ist das nach Süden gerichtete Thal des Bitlis-Tschaï.

Der Schnee verhinderte uns, die Natur des Terrains zu bestimmen; aber tiefer hinab, wo derselbe verschwunden war, konnte man ganz deutlich die vulkanischen Ausflüsse erkennen, die das Thal anfüllen.

Obgleich ich kein Geologe bin, kann ich doch nicht der Versuchung widerstehen, hier eine kleine Hypothese aufzustellen.

Nach meiner Ansicht war zu der Zeit der größten vulkanischen Thätigkeit des Nimrud und des Sipan der Wansee von sehr kleinem Umfange und ergoß sich in den Bitlis-Tschaï; vielleicht existierte der See selbst nicht einmal in jener Zeit. Das Thal des Bitlis-Tschaï, das zu jener Zeit noch frei von vulkanischem Schlamme u. dgl. war, hatte infolgedessen auch eine größere Tiefe und stand mit dem Thale des Bendimahi-Tschaï und des Coschab in Verbindung. Eines Tages schnitt der Nimrud-Dagh mit seiner Lava das Thal des Bitlis-Tschaï ab und legte hierhin die schon erwähnte Schwelle oder Wasserscheide von Tadwan, veränderte sein Relief durch die bedeutenden Lavaausgießungen stromabwärts sehr und schloß alles Wasser stromaufwärts in ein Becken ein, das heute Wansee heißt; von der vulkanischen Thätigkeit empfing auch das Wasser seinen besondern Salzgehalt.

Diese Hypothese schien mir annehmbar, auch schon aus dem Grunde, weil die verlängerte Form des Sees von der Mündung des Bendimahi-Tschaï bis zur „Schwelle“ von Tadwan dafür spricht, und auch weil die Achse des Sees mit der Achse des Bitlis-Tschaï und des Bendimahi-Tschaï zusammenfällt, so daß es scheinen muß, als ob man auf dem Grunde des Sees dem alten, jetzt mit Wasser angefüllten Thale folgen könnte. Hierzu gehört nicht der südöstliche Teil des Wansees, jener Golf, in dessen Hintergrund Wan liegt, der wahrscheinlich ein unter Wasser gesetzter Teil der Thäler des Coschab und des Marmed-Tschaï ist. Die heute unter Wasser gesetzten Thäler hatten ohne Zweifel das Aussehen von Hochplateaus (wie man sie in dem oberen Teile des Zab (Albag) heute noch häufig antrifft) wodurch sich auch die große Breite erklären läßt, die der See annahm, als er die Thäler füllte.

Das von diesem Deiche eingeschlossene Wasser ist aber nicht hinreichend, um das große Becken ganz auszufüllen, bis zur Wasserscheide von Tadwan zu steigen und den alten Lauf durch den Bitlis-Tschaï wieder aufzunehmen. Die starke Verdunstung des Sommers, vielleicht auch der eine oder andere unterirdische Wasserablaß[18] genügten, um den Zuflüssen das Gegengewicht zu halten, und so ist es gekommen, daß sich das Niveau des Sees ungefähr hundert Meter tiefer befindet als die „Schwelle“ von Tadwan; aber da dieses Niveau von der Verdunstung und den klimatischen Veränderungen abhängt – also von Wärme und Regen – so genügen diese, um jetzt noch mehr oder weniger periodische Wechsel in dem Niveau eintreten zu lassen, deren Spuren sich an den Ufern des Sees wiederfinden, und die zu verneinen mir die beständige Versicherung der Uferbewohner verbietet.

Ich beanspruche selbstverständlich den Glauben der Leser an diese Hypothese nicht, wenngleich ich sagen darf, daß sie mich vollständig befriedigt.

Jetzt wollen wir zur „Schwelle“ von Tadwan zurückkehren.

Dieses von hohen Gebirgen eingeschlossene Plateau mit seinen drei Wasserdurchlässen, die bereits erwähnt worden sind, ist der Gewalt der Stürme ganz besonders ausgesetzt; es ist dies die berüchtigte Ebene, vor der man uns in Wan so viel Furcht eingeflößt hatte. Der Schnee soll sich hier zu einer Höhe von vier bis fünf Metern aufhäufen. Und wirklich waren wir trotz des Tauwetters, das den größten Teil des Weges passierbar gemacht hatte, noch immer unangenehmen Überraschungen ausgesetzt. Unter einer harmlosen Schneedecke verbergen sich tiefe Löcher, so daß man sehr vorsichtig sein muß, wenn man nicht in dieselben fallen will. Von Tadwan aus bedarf man drei Stunden, um dieses Plateau zu überschreiten. Zuweilen kommt es auch vor, daß ein Wirbelwind größere Schneemassen aufstöbert und eine ganze Karawane darunter begräbt. Diese Landschaft rechtfertigt also ihren schlimmen Ruf vollständig; zu den Zeiten, wo man sich in dieser Gegend für die Reisenden noch etwas Mühe gab, hatte man auf diesem ungastlichen Plateau komfortable und elegante Khans eingerichtet.

Der erste Kahn befindet sich ungefähr anderthalb Stunden von Tadwan, ein wenig hinter der Wasserscheide.[19] Die Legende läßt die Gründung desselben vor vierhundert Jahren durch einen gewissen Khosru Pascha geschehen. Er ist eine wirkliche Festung, dieser großartige Bau aus Hausteinen. Das Innere des Khans setzt sich aus großen parallellaufenden Gängen mit spitzbogigen Gewölben zusammen, deren Pfeiler selbst durch gleichartige Spitzbogen verbunden sind. Dieser Khan ist mit einer beträchtlichen Zahl von Schornsteinen ausgerüstet. Man sieht deutlich, daß alles eingerichtet war, um den Reisenden lange Zeit ein Asyl gewähren zu können; heute fällt alles langsam in Trümmer. Ungeachtet des Verfalles bildet auch heute der Khan noch einen schätzenswerten Zufluchtsort für manche Karawanen, die hier durch den Schnee oft Wochen lang eingeschlossen werden.

Von diesem Khan aus bietet der Nimrud-Dagh einen majestätischen Anblick, weil man hier sein Profil am besten sehen kann; seine Abhänge sind schroff und zerrissen, und von den schwerfälligen, plumpen Formen, die sein östlicher Abhang bietet, ist hier nichts zu merken.

Eine Wegestunde von dem Back-Khan befindet sich ein zweiter, dessen Bau so ziemlich an den des ersten erinnert, nur fehlen hier die Schornsteine.

Hier beginnt das Thal von Bitlis; der Strom fließt hier zwischen Basaltfelsen. Nach ungefähr einer Stunde trafen wir einen dritten Khan, der an dem Ufer des Flusses erbaut ist. Ein wenig weiter kündigt eine Art von Fahrweg die Nachbarschaft von Bitlis an. Er führt über eine Lage von vulkanischem Gestein, das ganz schwarz ist. Kaum erbaute Brücken, die auch schon dem Einsturz nahe sind, überspannen die Gießbäche. Endlich langten wir in Bitlis an.

Kurdische Kiamantscha.

  1. Der Nimrod und der Siran sind wahrscheinlich zwei dieser Berge. Der dritte ist wohl der Bingol-Dagh.
  2. Diese Legende erzählt Wilbraham in seinen Travels S. 341 u. 348; vergl. Ritters Erdkunde IX. 976.
  3. Texier, Arménie I. XILV.
  4. Vergl. Brant „notes of a journey through a part of Kurdestan 1838. Journal of the Georgr. Society of London 1841.“ Bd. X. Teil III. S. 409.
  5. Jaubert, ch. XIV. S. 109.
  6. Nach Texier „Arménie“ I. 133 soll der Reschid in diesem Feldzuge gegen 40000 Menschen umgebracht haben.
  7. Ich hatte eine Menge photographischer Aufnahmen von dem Sipan-Dagh gemacht. Leider war aber keine einzige gute dabei. Die Zeichnungen, die ich davon gebe, sind nur vage Umrisse, die mehr geahnt werden mußten auf den Platten, als sie geschaut werden konnten, oder es sind in der Eile entworfene Skizzen. Diese Reproduktionen sehen eher als eine Beleidigung dieses schönen Panoramas aus.
  8. Oder besser Noraschehn.
  9. Gewöhnlich Aldschiwas genannt, der armenische Name ist Ardzgeh.
  10. Auch Akhlat ikindschi oder das zweite Akhlat genannt im Gegensatz zu Donus.
  11. Barb, nach Scheref. Juliheft 1859. S. 18.
  12. Tour du monde XXX, 286.
  13. Matawantz oder besser Matnawantz.
  14. Ich bin übrigens der Ansicht, daß diese Einrichtung von „Gärten“ auch bei viel ältern Städten, z. B. bei Ninive, im Gebrauch gewesen ist. Abgesehen davon, wie weit die uns erhaltenen Beschreibungen von Ninive auf Wahrheit beruhen, so scheint es doch unmöglich, daß die ganze Stadt innerhalb der heute noch sichtbaren Umwallung gelegen habe. Dieser Wall war wahrscheinlich dazu bestimmt. die Stadt des Königs zu umgeben. Da man keine andere Befestigungen aufgefunden hat, so darf man mit Sicherheit annehmen, daß die Stadt des Volkes ohne Befestigungen war und mit ihren „Gärten" eine große Strecke Landes bedeckte. Babylon war ganz mit Mauern umgeben. Aber die ans Wunderbare grenzende Ausdehnung seiner Befestigungen — die ungefähr fünfhundert Quadratkilometer einschlossen — zeigt doch klar, daß diese Mauern nicht bloß eine Stadt in dem strengen Sinne des Wortes eingeschlossen haben, sondern auch eine sehr große Zahl von „Gärten". Diese Ansicht wird zudem heute fast überall angenommen.
  15. Von dem Grabmal (Nr. 3) habe ich eine Photographie genommen. Leider hatte die Platte zu sehr durch die Feuchtigkeit gelitten, so daß die Hauptmotive des Schmuckes von dem Zeichner nur in schwachen Umrissen angedeutet werden konnten. Die Inschriften der verschiedenen Turbehs konnte ich leider nicht entziffern. Deyrolle, der in seinem Werke „Tour du Monde“ (XXX. 287) die Namen der unter diesen Grabmälern ruhenden Fürsten angiebt, hat leider keinen Plan von Akhlat, so daß ich die Identität der Gräber nicht feststellen konnte. Bloß das abgebildete konnte ich mit Bestimmtheit wieder erkennen nach Layards Werk: „Discoveries in the ruins of Niniveh and Babylon“ S. 25.
  16. Die Parasange, über deren Größe keine Übereinstimmung herrscht, bildete die Strecke, die ein Mensch ungefähr in einer Stunde zurücklegen konnte, also vier bis fünf Kilometer. Heute zählt die persische Parasange 3,5 Kilometer.
  17. In Tadwan trennen sich: Der Weg von Bitlis nach Wan, der südlich um den See herumgeht, und der Weg von Bitlis nach Wan nördlich um den See. Dieser letztere hat allein Ruinen von Karawansereien bewahrt. Zur Zeit Taverniers ging die Reise immer über Tadwan, Akhlat, Ardschisch, so daß Tavernier keinen andern Weg zu kennen scheint, auf dem man Wan erreichen kann, da er sechs Tagereisen von Tadwan nach Wan rechnet, (wahrscheinlich wenn man sich in Ardschisch einschiffte, um den Weg um den See von Ardschisch herum zu ersparen). Vergleiche Tavernier L. III. c. 3.
  18. Die Hypothese der unterirdischen Abflüsse ist bis hierher willkürlich angenommen. Der ganz besondere Salzgehalt der Gewässer des Sees, der sich natürlich in dem Wasser eines solchen Abflußkanals finden müßte, würde das beste Mittel zum Beweise dafür bieten. Genau genommen kennt man aber bis heute keinen einzigen Bach, dessen Salzgehalt dem des Wassers aus dem Wansee entspricht. Layard, der das starke Ausströmen der Quellen von Meuks-Su bemerkt, sagt aber nicht und läßt auch nicht ahnen, daß dieselben salzhaltig sind. (Discoveries in the ruins of Niniveh and Babylon S. 416.)
  19. Ainsworth (II, 373) giebt diesem Khan eine Höhe von 5690 Fuß (1734,5 Meter) und nennt ihn Back-Khan (Khan mit dem Kopfe der Gewässer).