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Vierbeinige Tagelöhner

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Vierbeinige Tagelöhner
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 39, S. 522
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1855
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[522] Vierbeinige Tagelöhner. Ein Engländer sah in Ceylon einen Elephanten auf der Straße arbeiten, und es war äußerst interessant zu beachten, mit welcher Ueberlegung das Thier dabei verfuhr; er riß nämlich mittelst einer unten mit einem Haken versehenen Kette, welche an ein seinen Nacken umgebendes Halsband befestigt war, große Wurzeln aus dem Erdboden, und zog oder zerrte zu diesem Behuf wie ein Mann, oder richtiger wie eine Anzahl Männer, indem er mehrere stete Rucke aneinander folgen ließ, seine ganze Körperkraft auf jeden einzelnen Ruck werfend und fast jedesmal bis zu den Knieen herabsinkend; auch drehte er sich von Zeit zu Zeit um, damit er sähe, was er gefördert. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Elephanten denken und bei ihrem Thun von Erfahrung und Gedächtniß Gebrauch machen, auch scheint ihre Befähigung durch den Verkehr mit dem Menschen in nicht geringem Grade zuzunehmen. Die Genauigkeit und sorgsame Thätigkeit, welche sie in Zurichtung und Anordnung von Bruchsteinen beim Bauen einer Brücke beurkunden, ist, wenn man es nicht mit Augen sieht, unglaublich; sie legen den Stein mit eben so viel Geschicklichkeit wie ein Maurer, und kehren zwei- bis dreimal zurück, um hier und da nachzubessern, wenn sie glauben, daß das Werk noch nicht vollkommen sei; sie entfernen sich in diesem Falle einige Schritte und betrachten, was sie zu Wege gebracht, mit prüfendem Blicke. Ein Elephant, welcher den ganzen Tag hindurch mit Aufschichten von Holz zugebracht, erzürnte sich, als ihm des Abends ein Versprechen von dem Wärter nicht erfüllt wurde, dergestalt, daß er die von ihm aufgerichteten Holzhaufen sämmtlich wieder umstürzte.