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Vier Worte

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Vier Worte
Untertitel:
aus: Rudolf Lavant Gedichte
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1965
Verlag: Akademie Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 85
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Vier Worte


Der du als Proletar geboren –
Wenn du geschnitzt aus echtem Holz,
So geht dir nimmermehr verloren
Der Seele selbstbewußter Stolz,

5
Denn mag dir noch so vieles mangeln,

Stolz darfst du sein, solang du strebst,
Da eine Welt aus ihren Angeln
Du mit den breiten Schultern hebst.

Der du als Proletar geboren -

10
Bewahre dir im Einerlei

Des Tags den Haß, den du geschworen,
Den Haß für jede Tyrannei.
Die Liebeslitanei der Pfaffen,
Sie trocknet keiner Träne Naß,

15
Und Wandel kann und Sühne schaffen

Nur ein gesunder, tiefer Haß.

Der du als Proletar geboren –
Füllt deine Adern warmes Blut,
So lacht trotz Wällen und trotz Toren

20
Der Vesten all dein frischer Mut.

Er muß auf deiner Stirne sitzen,
Wenn du kein untertän’ger Knecht;
Er muß aus deinen Augen blitzen,
So lang gebeugt das ew’ge Recht.

25
Der du als Proletar geboren –

Erhalte dir, von Not umringt,
Den Glauben, den du dir erkoren,
Den Glauben, der die Welt bezwingt!
Er wird dein treuer Schirmer werden

30
In dem entbrannten Riesenstreit;

Durch ihn errichtest du auf Erden
Die Herrschaft der Gerechtigkeit!

Anmerkungen (Wikisource)

Ebenfalls abgedruckt in: Der Wahre Jacob, 1901, Nr. 391, Seite 3546