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Urkunde des Karmeliterkonvents Hirschhorn über die Stiftung Konrads von Hirschhorn 1413

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: unbekannt
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Titel: Urkunde des Karmeliterkonvents Hirschhorn über die Stiftung Konrads von Hirschhorn 1413 (WS)
Untertitel:
aus: Ute Obhof: Zur Geschichte der Bibliothek des ehemaligen Karmeliterklosters Hirschhorn am Neckar, in: Bibliothek und Wissenschaft 27 (1994), S. 156-148, hier S. 69-70
Herausgeber: Ute Obhof
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Entstehungsdatum: 1413
Erscheinungsdatum: 1994
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Die Anmerkungen der Vorlage wurden übernommen, sie tragen dort die Nummern 75 bis 81.
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11.3.1413

Wir, bruder Johann, vicarie, vnd der Couent vnser lieben frauwen bruder ordens in der stad zum Hirtzhorn Bekennen, das vns vnd vnserme Couent vorgenant geantwurt vnd gereichet ist von hern Cune Herdan von Buchis[1], dumhere zu Meintze vnd zu Spier, vnd von hern Johann[2] vnd hern Eberhard vom Hirtzhorn[3]. Rittere vnd gebrudere, vnd hern Johann Hertelin[4], den man nennet gansze, ein vicarie zu sant Johann zu Meintze, selewerter hern Conrads seligen vom Hirtzhorn[5], dumhere zu Meintze vnd senger des stieffts zu Spier, des sele got vnser here barmhertzig vnd gnedig sey, das er vns in seynem testament vernuffticklichen gesatzet vnd bescheiden hat, zugeben an vnser Closter zum Hirtzhorn zum ersten einen grossen silberin kopff vnd achte silberin becher vnd ein predige buche in zwein volumen, darynne begriffen ist die predige meyster Jacobs Devaragine[6], ein cleyne messebuche, das da nuwe ist, vnd ein Canon, darynne geschrieben ist das lyden Cristi mit noten, vnd dartzu auch eyne buche mit eyme roten gedecke, das man nennet Summa Lambartica[7], ein bilde sant Annen vnd ein gemolt duche von vnser lieben frauwen leben.

Mit sollichen furworten, das wir alle vorgeschrieben stucke sementlichen vnd gantze alwegen in vnserme Closter behalten sollen vnd sollen auch die nyeman vsser dem Closter anderswo hin leyhen nach sie nummer verandern in dheine wyse one allegeuerde, vnd wir sollen auch darvmb alle Jare Jerlichen vnd ewicklichen des vorgenanten hern Conrads vom Hirtzhorn seligen Jaregezeit sybenden vnd driszigsten begene vnd besunder sin Jaregezeide vff den vierden tag den mondes des mertzen vnd sollen sin auch altzeit dartzu gedencken nach gewonheit vnsers ordens.

[70] Alle vorgeschrieben stucke satzunge vnd ordenunge gereden wir, bruder Johann, vicary, vnd der Couent fur vns vnd vnser nachkommen, das also vnuerbrochenlichen zuhalten vnd zu allen zyten zutunde oneallegeuerde.

Des zuurkunde so han wir vnsers Couents Ingesigel an diesen brieffe gehangen, der geben ist vff samsztage nach Esto michi, nach Cristi vnsers hern geburte vierzehenhundert Jare vnd darnach in dem druwzehesten Jare.


  1. Kuno von Büches-Herdan zu Staden (gest. 1426).
  2. Johann (Hans} V. von Hirschhorn (gest. 1426).
  3. Eberhard II. von Hirschhorn (gest 1421).
  4. Johann Hertelin genannt Gans.
  5. Konrad von Hirschhorn (gest. 4. 3. 1413).
  6. Jacobus a (de) Voragine (Varagine).
  7. Wahrscheinlich die anonyme ›Summa sententiarum‹, auf der die ›Sententiarum libri IV‹ des Petrus Lombardus fußen.

Anmerkungen (Wikisource)

Anders als Obhof angibt, dürfte sich die Summa Lambartica auf die weitverbreitete Legendensammlung Legenda sanctorum des Jacobus de Voragine beziehen. Im Kolophon von 1324 des Frankfurter Ms. Barth. 115 erscheint Summa Luombardica als Synonym für die Legenda Sanctorum (Katalog).