Zum Inhalt springen

Unser Obstgarten im Winter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Unser Obstgarten im Winter
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 2, S. 36a
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[36a] Unser Obstgarten im Winter. Bald wird die Hauptkraft des Winters gebrochen sein und mit dem Nahen der milderen Jahreszeit wird der Obstgärtner eine Reihe wichtiger Aufgaben zu erfüllen haben. Unsere Leser, die über einen Obstgarten verfügen, seien hiermit an dieselben kurz erinnert. Der Saft fängt im Februar an zu steigen. Die Zeit des Schnitts beginnt. Bei jungen Obstbäumen werden die Leittriebe um ein Drittel oder um die Hälfte gekürzt, ältere, mindestens vier Jahre alte befreit man nur von den zu dicht stehenden Zweigen. Bei alten Bäumen sind manchmal dicke Aeste wegzunehmen, um Luft zu schaffen. Veredelungen, die im Februar gemacht werden, wachsen sicherer als die späteren. Reiser zum Veredeln werden frisch geschnitten von gesunden Bäumen, welche reichlich gute Früchte bringen. Im allgemeinen wird darauf viel zu wenig geachtet; zum späteren Veredeln lassen sich jetzt auch Reiser schneiden. – Zusammengebündelt und dann an schattiger Stelle bis zur Hälfte in die Erde eingegraben – mit den Schnittwunden nach unten – halten sie sich gut. Die Pflanzung beginnt bei mildem Wetter. An den Spalierwänden wird die Erde 1 m breit und 50 bis 60 cm tief rigolt und stark mit Kalk und verrottetem Dünger gemischt. Die Bäume bekommen eine etwas schiefe Stellung nach der Mauer geneigt – des besseren Anbindens wegen. Das Anwachsen wird durch Komposterde um die Wurzeln gefördert. Auf nassen Grundstücken erhöht man an der Pflanzstelle den Boden 50 cm und 2 bis 3 m breit, setzt darauf den Baum wie auf ebener Erde, um die schädliche Feuchtigkeit fernzuhalten. Alle frisch gesetzten Bäume sind stark zurückzuschneiden. Sie behalten nur zwei bis drei Knospen. Zum Anwachsen ist festes Stehen notwendig. Man muß die Erde fest andrücken und nachher noch tüchtig einschlämmen, damit sie sich um die Wurzeln legt. Ein Pfahl ist nicht immer erforderlich. Bäume ohne Pfahl wachsen im allgemeinen besser. – Zur Anzucht von Obstwildlingen macht man Aussaaten von Apfel- und Birnenkernen. Kleine 1,20 m breite Beete, auf denen sechs Furchen gezogen werden, sind dazu am besten. Auch Pfirsichkerne werden gelegt. Sie müssen bisher in mäßig feuchtem Sande aufbewahrt sein. Vorsichtiges Anschlagen der Steine ohne Verletzung des Kerns erleichtert das Keimen. Die Pfirsichzucht aus Steinen ist besonders empfehlenswert, da viele Sämlinge gute Früchte bringen und nicht umveredelt zu werden brauchen.