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Trauer (Die Gartenlaube 1877/16)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Nicolaus Lenau
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Titel: Trauer
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 260–261
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[260]
Album der Poesien.
Trauer.


Blumen, Vögel, duftend, singend,
Seid doch nicht so ausgelassen,
Ungestüm an’s Herz mir dringend;
Laßt allein mich zieh’n die Straßen!

Vieles ist vorübergangen,
Seit wir uns zuletzt begegnet,
Und es hat von meinen Wangen
Meines Glückes Herbst geregnet.

Winter kam hereingeschlichen
In mein Herz; die Thränen starben,
Und schneeweiß sind mir verblichen
Alle grünen Hoffnungsfarben.

Blumen, Vögel, rings im Haine,
All ihr frohen Bundsgenossen,
Mahnt mich nicht, daß ich alleine
Bin vom Frühling ausgeschlossen!

Nicolaus Lenau.
[261]

„Mahnt mich nicht, daß ich alleine
Bin vom Frühling ausgeschlossen.“

Nach seinem Oelgemälde auf Holz übertragen von Toby E. Rosenthal.