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Topographia Superioris Saxoniae: Gerenroda

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Topographia Germaniae
Gerenroda (heute: Stift Gernrode)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 86–87.
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[86]
Gerenroda / Geringeroda.

Ein frey Weltlich Jungfrawen Stifft / vor dem Hartz / nahend Gallenstädt / vnd nicht sonders weit vom Stättlein Ermsleben / gelegen / darüber die Fürsten von Anhalt die Vogtey haben / mit welcher sie von den Römischen Keysern belehnet werden / vnd / Krafft derselben / sich deß meri vnnd mixti Imperii vndernehmen thun. Siehe P. M. Wehnerum, in pract. Obser. v. Vogtey / p. 653. Sie [87] vertretten auch solches Closter gegen dem Reich / dem Monatlichen Einfachen Anschlag nach / mit einem zu Roß / vnnd 6. zu Fuß. Es schreibet Cyriacus Spangenberg / in der Manßfeldischen Chronick / ca. 142. daß der Stiffter dieses Closters / Hertzog / Gero / weil er keine Kinder / vnd Erben / verlassen / seines Sohns / Graff Siffrids / Wittib / Fraw Hedwigen / zur ersten Abbtissin dahin verordnet habe. Er ist Anno 965. gestorben. War Marggraff zu Brandeburg / vnnd in Laußnitz / Burggraff zu Magdeburg. Seine Grabschrifft allhie lautet also:

Gero, Dux et Marchio, fundator Ecclesiae Saxonum, Anno Domini 965. XIV. Kal. Iulii obiit Illustriss. Dux et Marchio, huius Ecclesiae fundator, cuius anima requiescat in pace, Amen.

Fraw Elisabetha / Grävin von Wid / Abtissin allhie / hat dieses Stifft Anno 1521. zu reformiren angefangen. Siehe / Abraham Sawern in seinem Stättbuch. Was es mit dem Stättlein aber / so beym Closter ligen solle / für eine Beschaffenheit / vnd was dieser Ort / in dem jüngsten Teutschen Krieg / außgestanden; davon hat man keine gründliche Nachrichtung. Sonsten findet sich / daß Keyser Lotharius dem Bleybergwerck allhie sondere Freyheiten geben; vnd daß die Cristallenstein / deren Art / so Iris heissen / allhie gebrochen werden; wie in der Braunschwiegischen Chronick / am 130. Blat / stehet.