Topographia Sueviae: Geylendorff
Ein Lympurgisch Stättlein / vnd Schloß / 3. Meilen von Schorndorff / vnnd drey Stund Wegs von Schwäbischen Hall / gelegen: Hat nur eine Kirchen / darinn 2. Prediger / der Augspurg. Confession. Das Schloß ligt nahend darbey / vnd auch in der Statt / so schön / vnd groß ist / daß 2. Hoffhaltungen darinn seyn können: Hat aber auch einen Außgang auffs Land / daß man nit durchs Stättlein / so am Kocher ligt / darff. Es fangt bey disem Stättlein der Weinwachs an / so aber gemeiniglich gering / vnd sauer ist. Es gehört den Herrn von Lympurg auch der Wildbrunn Weltzheim / so das Thier- oder Wildbad genant wird / weil es ein Thier erfunden haben soll. Ligt ein gantz geringen Weg beyseyts Weltzen / in dem Hertzogthumb Würtenberg / zwischen den Stätten Schorndorff / vnnd Schwäbischen Gemünd / in einem schönen / doch nit gar grossen Thal / durch welches das Fischreiche Wasser die Leine fliesset. Ist nächst herumb mit gar schönem starckem Dannenholtz / doch nit zu dick / besetzt / darinn man sich erspatzieren kan. Fliesset auß einem harten Steinfelsen in grosser Menge / muß aber gewärmet werden. Hilfft vielen Fiebern / vnd andern Kranckheiten / davon D. Joh. Rémelinus einen eygenen Tractat Anno 1619. zu Augspurg in 4. hat drucken lassen. Sonsten gehören die H. von Lympurg in den Fränckischen Craiß / dahin auch / nämlich / zum Franckenland / besagtes Stättlein zu referiren gewesen wäre: Ist aber / wegen deß erwehnten Wildbrunnens / vnnd weilen das Lager deß Stättleins Gaildorff sonsten in Schwaben ist.