Topographia Palatinatus Rheni: Maisenhaim
Eine Stadt im Hertzogthum Zweybrüggen / bey dem Wasser Glan / und nahend Landsperg / gelegen; allda die erste Fürsten von Zweybrüggen / auß dem Pfältzischen Stamme / ihr Begräbnuß haben. Etliche nennens Masonsheim / von einem Masone, den sie zu deß obgedachten Lützelmans / Hertzogen in Westerreich / etc. so Lützelstein erbaut haben solle / Sohn machen: Welcher die Burg Masenheim in der Grafschafft Zweybrüggen / auffgerichtet / und allda seinen Sitz gehabt haben solle. Ist aber keine Gewißheit da: Pfaltzgraf Churfürst Fridericus Victoriosus zoge auch für diese Stadt und Schloß / darinn Hertzog Ludwig von Veldentz / und Zweybrüggen war da endlich / nach langem Krieg / ein Vergleich zwischen jhnen getroffen ward: Welches / wie Trithemius schreibet / Anno 1460. geschehen ist. Marggraf Spinola hat diesen Ort Anno 1620. auch eingenommen; und hat derselbe in diesem Teutschen Krieg hernach noch viel erlitten; ob schon in den Relationen etc. bißher noch wenig von diesem / und andern Orten herumb / und in Westerreich / einkommen ist; welches auch in mehr Ländern geschehen / da wenig / den Nachkommenden zum Bericht / von dem Jammer / und Elend; und was sich hin und wieder Denckwürdigs begeben / auffgezeichnet worden ist. Es haben allhie viel Fürstliche Personen / und darunter Pfaltzgarf Stephan / Käyser Ruprechts Sohn / und Pfaltzgraf Ludwig der Schwartze / Hertzog zu Zweybrüggen / ihr Begräbnuß. Also ist auch der Herr Pfaltzgraf Wolffgang / welcher mit einem Kriegsvolck / den Protestirenden zum besten / in Franckreich gezogen / und daselbst / den 11. Junij / Anno ein tausend fünff hundert neunzig und sechs gestorben / von Rochelle, über das Frantzösische / Engelländische / Teutsche / und Cimbrische Meer / in den Lübeckischen Hafen gebracht / und / von dannen / zu Lande / durch Sachsen / Hessen / und Rheingeländ / geführt / und [60] allhie / deß Jahrs 1571. im Herbst / begraben worden; wie Chytraeus lib. 22. Saxon. fol. 592. schreibet. Anno 1635. Als Hertzog Bernhard von Sachsen / und der Cardinal de la Valette, von Mäyntz / wieder gegen Saarbrücken zuruck gegangen / musten Sie den Paß / bey Sobernheim / mit Gewalt öffnen / und bey Peres / durch ein gefährlich Treffen / sich von dem General Gallas reissen; haben gleichwol ihrer Widerpart / so in die dreyssig tausend starck / ziemlichen Schaden gethan / und seyn / den 18. September auff Metz kommen. Die Käyserischen aber / giengen von obgedachter Stadt Meisenheim / gegen Saarbrücken / und Saarmünde / folgends auff Dieuse an der Seille / in willens / den Hertzog von Lothringen an sich zu ziehen.