Topographia Hassiae: Wanfried
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aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian | ||
Wanfried in der Wikipedia | ||
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Ein Fürstliche Nider-Hessische Statt /
eine halbe Meyl vnder Trefurt /an dem
Werra-Strohm gelegen; so von dem H.
Bonifacio den Namen haben solle /
welcher / wie man meldet / gemeiniglich
allhie gewohnet / ehe er sich nach Mäyntz
gesetzet hat. Vnd dieweil er vorhin VVinfridus
geheissen / so ist auch dieser Orth vor
Alters Winefriden genannt worden. Daß
daher eine Fabel / wann theils sagen / es
komme Wanfried von zweyen Wörtern / Wan /
vnd Fried / oder quando pax, her / wie
Brouverus 1. Antiq. Fuld. p. 4. notirt.
Ist / wegen der Schiffart / ein lustiger
Ort / dieweil daselbsten viel Weyd vnnd
Frucht / auß Thüringen angebracht / vnd
fürters die Weser hinab geführet wird.
Dieses Ort ist niemahls mit einer
Mauer beschlossen gewesen; sondern erst /
verwichner Jahren / durch Landgraf
Moritzen / mit einem Wall / von sechs
Bollwercken / wiewol mit trockenen Graben /
vmbgeben worden. Es hat ein Fürstlich Schl.
vnd Ampthause; an welchem gleichwol
nur der vnderste theil von Stein; das
ober Stockwerck aber alles von Holtz ist:
Im Jahr 1640. den 24. Jenner / entstund
ein greulicher vngewohnlicher Sturmwind /
bey welchem sich ein stuck Berges
an der Plessa / ein vierthel Stunde von
Wanfried / abgeben / vnd in die 60. Ehlen
hoch herunter gefallen / alles / was von
Erden Sträuchern / vnd Bäumen / im Weg
gestanden / auff die viertzig Schuch in die
braite / im grund wegk / vnd mit herunder
gestürtzt. Es bestehet das Ampt Wanfriden
nur in vier Dörffern; hat aber viel
Edelleuth. Der starcke Fluß Frieda laufft
in demselben / so auff dem Eischfelde: oder
Eißfelde entspringt / vnd vnderhalb
Wanfriden in die Werra fält.
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