Topographia Hassiae: Trebur
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aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian | ||
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In der Graffschafft Ober-Catzenelenbogen /
nit fern vom Vfer deß Rheins /
vnd in der Gegend / im Ried genannt. Ist
ein beschlossener Flecken / so vor Zeiten
eine gewaltige Statt gewesen / vnd in ihrem
Vmbkreyß fast zwo Teutsche Meylen
begriffen hat. Wie dann allhie Anno 895.
ein grosses Concilium, das von dem Ort
den Namen / vnd zu andern Zeiten / andere
vornehme Zusammenkunfften /
Reichstäg / vnd Hochzeiten / seyn gehalten
worden; als damahlen / wie man sagt / der
Necker an dieser Statt vber geflossen / aber
nachmahln / dieweil er dem Gerawer Land
viel Schaden zugefügt / bey Ladenburg in
den Rhein geleytet worden seyn solle. Vnd
weiset man noch bey Dornheim / vnd dem
Schloß Dörnburg / an dem alten Neccar-Gestad
den Augenschein / daß vorhin der
Neccar mitten durch die Ober-Grafschaft
Catzenelenbogen geflossen.
Anno 1422. die Vogthey Trebur Grafen Johann von Catzenelenbogen / von Graf Johann Diethern zu Isenburg erblich verkaufft worden. Anno 1504. (al. 1540.) ist dieser Fleck / so an einem vberauß fruchtreichen Ort gelegen / durch Feuer gäntzlich verderbt worden: Nach dem er allbereit zuvor / aber dieser Zeit vnwissend von weme / grossen Schaden / vnd Zerstörung erlitten hatte. Ist zwar noch auff der einen Seiten mit einem Wassergraben / vnnd kleinen Wall / vmbgeben; auff der andern aber hat er viel Gesümpff / vnd Dümpff. Sonsten ist wenig von dieser vor Zeiten so berühmbten Statt / von welcher man sagen kan:
- Cur indignemur mortalia corpora solvi?
- Cernimus exemplis oppida posse mori:
vbrig ausser daß die nechste Wiesen bey dem Thor / noch die Hovstat / vnnd der nächste Weyer / der Käysers-Weyer genannt wird. Das Wässerlein / so vorüber fliesset / hat keinen sondern Namen / auff welchem gleichwol man mit Schiffen in den Rhein / ein wenig ober Mäyntz kommen kan. Man sagt / daß die Marmol / vnd andere vornehme Stein / zu Erweiter- vnd Zierung besagter Statt Mäyntz; Item Oppenheim / seyen gebraucht worden. Die Kirch / so ein fein Gebaw mit 2. Thürnen / ligt auff einem erhöchten Hügel. Sonsten aber gehört dieser Flecken dem Herrn Landgraffen zu Hessen Darmstatt: Davon Marq. Freherus part. 2. Orig. Palat. c. 5. in fine. Vnd von dem Apffelbaum / welcher alle Jahr in der Christnacht Aepffel träget: Martin. Zeilleri Itin. Germ. fol. 485. zu sehen.
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