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Topographia Hassiae: Limpurg

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aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian
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[T84]

[XVI] Limpurg / an der Löhn / zwischen Idstein / Dietz / vnnd der Graffschafft Weilburg / wie Dilichius, in der Hessischen Chronick / am 79. Blat / schreibet / vnd nicht weit von Dietz / vnd Hadamar / gelegen; daran gleichwol auch Hessen einen Theil hat. In den Reichs-Registern findet sich / daß noch Anno 1521. diese Statt vom Keyser Carolo V. Confirmation ihrer Regalien / vnd Freyheiten erlanget habe. Es ist Anno 1619. ein Stück einer [XVII] Chronick / von dieser Westerwäldischen Statt / vnd derselben vorigen Herrn / in Druck kommen / in welcher vnter andern stehet: Daß bey Regierung Keyser Ludwigs deß Vierdten / vnd Herrn Gerlachs / Herrn zu Limpurg / vmbs Jahr 1336. die Statt Limpurg / vnd die Burgk / in grossen Ehren / vnnd Seligkeit von Leut / vnd Reichthumb gestanden seyen. Vnd wurden geachtet / wann sie zu Feld zohen / mehr / dann an zwey tausend Bürger / vnnd bereite Leuth mit Pantzer / vnd mit Harnisch / vnd was darzu gehöret / vnd zu Ostern / die Gottes Leichnam empfingend / wurden geachtet / mehr / dann acht tausend Menschen. Das Stifft deß guten Herrn S. Gregorii daselbst / stund in grossen Ehren vnd Herrlichkeit / als das ein recht Einkommen hatte / von rechter Rent / vnd Gülte / bey hundert vnd zwantzig Gülden Gelts. Dann der vorgenante Stifft / auch regirt ward von Canonicken / die waren her auß guter Leut / vnd Ritters Kindern. Anno 1342. die Bonifacii, da verbrannt die Statt beynahe halb auß. Darnach vber ein Jahr / da ward der newe Grabe / ausserhalb Limpurg / am Castell / von der Mäyntzerpforten an / biß an die Löhne beleytet / von dem Edlen Herrn Gerlach / Herrn zu Limpurg vorgenannt / gegraben / vnd gemacht in eine Vestung / der vorgenanten Statt Limpurg. Bey der selbigen Zeit / da ward ein Krieg mit der Statt Limpurg / vnnd dem Edelen Graffen zu Dietz. Anno 1344. ward die Herrschafft vnd Statt Limpurg halb versetzt Balduino, Ertzbischoff zu Trier / vnnd dem Stifft daselbst / vmb ein Summen Gelts. In derselbigen Zeit / vnd Jahr / auff S. Jacobs-Tag / deß heiligen Aposteln / gelegen in der Erndte / vnd da es nicht sehr geregnet / gienge die Löhne allhie / von wunderlicher Gottes Gewalt / biß vber die Schupe / daß man mit Nachen allenthalben darüber fuhr. Vnd ist diß die erste Wasserflut / die den alten Leuten eingedencklich ist. Anno 1344. sturben zu Limpurg mehr / dann vier vnd zwantzig hundert Menschen / außgenommen die Kinder. Anno 1351. kriegte die Statt Limpurg mit denen von Hatzfeld / büssete aber ein bey Lawenburg / vnd wurde ihr Helffer / Graff Johann von Nassaw / vnd Herr zu Hadmar / gefangen. Anno 1371. vierzehen Tag vor Faßnacht / da gebürt es sich / daß ein Burgermeister zu Limpurg / der war genant Cuntz Nente / der solte einen führen in den Kargen-Thurn gefangen / von Dieberey wegen / da sie kamen ein halben Steinwurff von dieser Pforten auff der Maur / da sprang der Gefangene mit dem Bürgermeister von der Mauren / vnd dem sein Halß ab / also / daß er vmb acht Tag starb / vnnd der Gefangene wurde zu stund an gehange. Dann er also sehr gefallen hatte / von der Mauren / daß er nicht davon kommen mochte / wie am 26. Blat stehet. Anno 1373. thät die Löhne allhie grossen Schaden. Anno 1374. waren zu Limpurg persönlich zu gegen / im Mayen / Herr Cuno von Falckenstein / Ertzbischoff zu Trier / als der Limpurger gekauffter Herr: Vnd Johann Herr zu Limpurg / als ihr recht geborner Herr; denen beyden / die damals geweste Schöffen / der Statt ihr Recht / vnnd Freyheiten weisen thäten / davon der Autor dieser Chronick / am 34. vnd folgenden Blättern / handelt. Anno 1380. ward allhie ein Kind geboren / das hatte vier Arm / vnnd vier Bein / vnd hatte ein Platte auff seinem Haupt / starb zu hand. Vnd hat der Autor, als der zu dieser Zeit gelebt / deß Kinds Vatter / vnd Mutter / wie er schreibet / gekant. Vnd ward darauff die Statt gepfädet / vnd seyn ihre Feinde / in die Vorstatt / jenseit der Brücken / eingefallen / vnnd haben mehr dann zwantzig Häuser / vnd Schewren / verbrannt. Hernach geschah allhie ein vierfacher Heurat / also / daß Hanß-Heinrich von Staffel / eine Wittwe / die eines Schöffen / Namens Johann Bope / Tochter war / vnd Greth hieß / vnd seine drey junge Söhne / Ihr der Wittwe / drey junge Töchtern / zu der heiligen Ehe kaufften / vnnd diese acht Personen zusammen heuraten. Es wurden aber zu einer Zeit die vorgenanten Eheleut in kurtzem / von Tods wegen / alle gescheyden / ohne Leibs-Erben: Das jüngste Paar das blieb / stehet fol. 41. seq.

Im Jahr 1395. schlug Graff Adolff zu Dietz / vnd zu Nassaw / eine newe Brück vff die Arde / nit fern von Limpurg / die ist genant Ardeck. Anno 1397. schneid man reiff Korn zu Brod / in den nächsten heiligen Tagen zu Pfingsten / zu Bopparden / Coblentz / vnd anderswo an vielen Enden. Das Malter Korn blieb an ein Gülden. Vnd der Wein der beste / galt vier Heller / zween / vnd ein Heller. Der war redlich zu trincken. Das währete ein gantz Jahr. Vnd so viel auß besagter Limpurgischen Chronick / so sich im Jahr 1336. anfahet / vnd Anno 1398. endet. Sonsten stehet in der Trierischen Chronick / daß Anno 1344. Ertzbischoff Baldewinus zu Trier / den halben Theil der Herrschafft Limpurg erkaufft: Vnd Ertzbischoff Johannes, ein Marggraff von Baden / so Anno 1503. gestorben / solchen Theil / so versetzt gewesen / wider gelößt habe. Wie man berichtet / so hat es allhie einen Stifft / vnd ist die Statt der Römisch-Catholischen Religion zugethan. Gegen dem Ende deß 1631. Jahrs / haben diesen Ort die Schwedische eingenommen: Vnd die Weymarischen / vnnd Frantzosen / Anno 1639. vnd 40 wie man geschrieben / allhie auch nit Seiden gesponnen. Vnd stehet in tomo 4. Theatri Europaei fol. 217. a. also: Es seyn ihrer (der Weymarischen) auch im Januario Anno 1640. zu Limpurg / Hademar / Dikherken / vnnd ferner an der Löhne gelegen / die alle das Zeugnüß gehabt / daß sie nicht nach dem besten hauseten / vnnd zumal die Limpurger ziemlich hart gehalten / weiln es dieselben zuvornhero den Frantzosen auch nicht besser gemacht hatten: Ist auch von allerhand geflehentem Gut im Franciscaner Kloster daselbsten / gefunden worden / die Soldatesca damit zuerfrewen / vnd dessen Proprietaries zubetrüben / gestalt sie auch das Fewer nicht bestens verwahreten.

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