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Topographia Hassiae: Grunberg

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aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian
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[T23]
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Grunberg.


Ist ein alte Statt in Ober-Hessen / gegen der Wetteraw / vnd auff einem Hügel / gar lustig / gelegen / daher es den Nahmen vom grünen Berg haben soll. Es ist vor Zeiten ein grosse Statt gewesen; die sich etwan erstreckt biß an Peters-Weg / da ein Kirch S. Petri gestanden seyn soll. In der Franckenbergischen Chronic stehet am 19. Blat / daß Grünberg / zu S. Elisabethen Zeiten / wie auch Bidenkapp / noch Dörffer gewest seyen. Wird auch daselbst fol. 23. dieser Orth / als er An. 1195. von den beyden Bischoffen Mäyntz vnnd Cölln verbrant worden / ein Flecken genannt. Es befindet sich aber in einem FreyheitsBrieff / so ihr An. 1272. von Henrico Duce Brabantino, das Kind in Hessen genannt / ertheilt worden / daß sie schon dazumahl vor eine Statt gehalten / vnnd die Einwohner Bürger genannt worden. Im Anfang solches Brieffs stehen diese Wort: Nos Henricus Dei gratia Landgravius, Terrae Hassiae Dominus, unà cum Adelheid, Landgravia conjugata nostra concedimus dilectis civibus nostris in Grunenberg [80] gaudere juribus subscriptis, quibus gavisi dicuntur à temporibus retroactis. Dicunt itaque se Francones esse, et ideo sortiti sunt jus Franconum,

Diese Statt hat vnterschiedene Fewers-Brunst erlitten / als 1370. 13. Maij / vnd 1391. 5. August. davon in der Kirche diese alte Vers sich finden.

Anno Milleno C ter, LX duplicato
Nocte Gangolfi per fulgur dictur uri
Grunberg solennis civitas communiter omnis.

Vom andern Brandt aber diese:

Anno milleno tercenteno nonageno
Primo, fuit mota Grunberg igne quasi tota
Christi die Regis Oswaldi et Martyris ejus.

Davon in der Limpurgischen Chronic am 47. Blat also gelesen wird: Anno 1390. ward Grünberg in Hessen verbrant zumal von eygenem Feur / vnnd zwantzig Jahr davor / da ward es auch verbrannt von eygenem Fewer. Deß Jahrs 1647. haben die Nieder-Hessischen / in dem innerlichen Krieg / dieses Grunberg / Item die Schlösser Reiffenberg / Königsberg / Merla / Blanckenstein / vnd Honstein / erobert: das Schloß Stauffenberg aber haben die Darmstättischen selbsten verlassen.

Nicht fern von dieser Statt ligt gedachtes Schloß Mörla / oder Merla / in einem Thal vnnd Wiesengrund / welches LandGraff Ludwig ältere auff das zierlichste erbawet hat: Vnnd sind in dieser Gegend viel schöne Wälde / vnd bequeme Jagten.

[T24]
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